Firdussi von Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn
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?Meiner Gnaden Sonne glänzet |
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Allen Dienern fern und nah, |
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Alle sind beschenkt, bereichert, |
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Hoch in Ansehn, – spricht der Schah – |
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Wer mir diente, mich erfreute, |
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Ward belohnt durch meine Huld, |
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Für Firdussi, meinen Sänger, |
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Bin ich nur allein in Schuld. |
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?Wer von Helden hat gesungen, |
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Wer die Herrscher hochgestellt, |
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Dem gebührt der Platz der Ehren |
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Bei dem König einer Welt! |
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Nehmet Gold und Purpurkleider, |
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Nehmt ein Roß und Schmuck und Wehr, |
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Grüßt vom Schah den holden Sänger, |
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Bringet mir Firdussi her!" |
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Und die Schranzen steh'n erschrocken |
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Vor des Herrschers Machtgebot, |
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Niemand kennt Firdussi's Hütte, |
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Niemand ahnet seine Noth. |
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Niemand weiß, daß oft dem Dichter |
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Obdach und das Brod gebricht, |
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Schah-Nameh kennt wohl ein Jeder, |
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Doch wo er ist, weiß man nicht. |
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Und gehorsam ihrem Herrscher |
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Ziehen sie durch's Perserland, |
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Mit den köstlich reichen Schätzen, |
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Die dem Dichter er gesandt. |
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Fragen forschend an den Thoren |
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Aller Städte groß und klein, |
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Ob hier lebt der holde Sänger, |
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Ob hier mag Firdussi sein? |
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Endlich klingt auf ihre Fragen |
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Die ersehnte Antwort: Ja! – |
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O wie groß ist ihre Freude! |
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O wie froh wird sein der Schah! |
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Und sie nahen mit Kleinodien, |
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Gold und Purpur seiner Thür. |
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?Heil Firdussi! Heil dem Dichter! |
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Heil des Perserlandes Zier!" |
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Jauchzen tönt von allen Lippen, |
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Jubel schallt um's stille Haus; |
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Sieh, da öffnet sich die Pforte, |
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Und Firdussi zieht heraus, |
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Zieht heraus als stille Leiche, |
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Der Verwesung sich'rer Raub, |
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Und die Huldigung des Herrschers |
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Senket sich auf seinen Staub. |
Details zum Gedicht „Firdussi“
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1805 - 1880
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Die Autorin des Gedichtes „Firdussi“ ist Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn. Hahn-Hahn wurde im Jahr 1805 in Tressow (Mecklenburg) geboren. In der Zeit von 1821 bis 1880 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 48 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 242 Worte. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn sind „Cato Uticensis“, „Das Harfenmädchen“ und „Wonne der Liebe“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Firdussi“ weitere 12 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn (Infos zum Autor)
- Cato Uticensis
- Das Harfenmädchen
- Wonne der Liebe
- Erstes Begegnen
- Die Thränen
- Wohin?
- Vor Gottes Thron hin darf ich treten
- Am Ostermontage
- Weihnachtshymnus
- O lieblich ists zu sagen
Zum Autor Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn sind auf abi-pur.de 12 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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