Wie du sollst in Schönheit wallen von Clemens Brentano

Wie du sollst in Schönheit wallen
Und dem Herrn doch wohlgefallen?
Frag die Wiesenblümelein
Die nicht ihrer Schönheit denken
Sich der Sonne heben - senken
Einsam duften und allein,
Wo sie sproßten in dem Garten
Ruhig auch den Tod erwarten,
Ihrer Schönheit ew'gen Samen,
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Gottes Lüften gern vertrauen
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Freudig sterben und nicht schauen,
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Wo der Herr sie aus will säen in seinem Namen.
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Nichts vergehet nichts entstehet,
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Alles ist unendlich da
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Denn der Herr ist O und A!
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Doch die armen Augen taugen
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Nur den ird'schen Tod zu sehn,
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Dichter, du sollst eingestehn,
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Daß die Rose, die verblichen
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Du der Sterblichkeit verglichen
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Eh' sie war, und da sie glühte
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Und nachdem sie längst verblühte,
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Daß die Rose eh und je,
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Die ich hier erblassen seh',
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Ewiglich in Gott florieret,
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Und wer dieses recht verstehet,
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Triumphieret
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Nichts vergehet, nichts entstehet
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Alles ist unendlich da,
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Denn der Herr ist O und A.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25 KB)

Details zum Gedicht „Wie du sollst in Schönheit wallen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
150
Entstehungsjahr
1778 - 1842
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Wie du sollst in Schönheit wallen“ ist Clemens Brentano. Brentano wurde im Jahr 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. In der Zeit von 1794 bis 1842 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Bei dem Schriftsteller Brentano handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Romantik lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Romantik kann in drei Phasen unterteilt werden: Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848). Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Schriftstellern der Romantik zuwider. Sie stellten sich in ihren Schriften gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. Bedeutende Motive in der Lyrik der Romantik sind die Ferne und Sehnsucht sowie das Gefühl der Heimatlosigkeit. Weitere Motive sind das Fernweh, die Todessehnsucht oder das Nachtmotiv. So symbolisierte die Nacht nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Geheimnisvolle, Mysteriöse und galt als Ursprung der Liebe. Merkmale der Romantik sind die Hinwendung zur Natur, die Weltflucht oder der Rückzug in Traumwelten. Insbesondere ist aber auch die Idealisierung des Mittelalters aufzuzeigen. Architektur und Kunst des Mittelalters wurden von den Romantikern wieder geschätzt. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die starren Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.

Das vorliegende Gedicht umfasst 150 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 30 Versen. Der Dichter Clemens Brentano ist auch der Autor für Gedichte wie „Was reif in diesen Zeilen steht“, „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“ und „Im Wetter auf der Heimfahrt“. Zum Autor des Gedichtes „Wie du sollst in Schönheit wallen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 297 Gedichte veröffentlicht.

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