Weihnacht von Clemens Brentano
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Eine Rose hat geblühet |
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Also süß, geheimnisreich, |
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Daß selbst Gott für sie erglühet, |
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Und geworden Menschen gleich. |
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Keuschheit, Innigkeit und Demut |
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Schmückten sie mit Farb und Duft, |
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Daß ihr Reiz mit frommer Wehmut |
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Bis zum Throne Gottes ruft. |
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Also hat ihr Duft gezogen, |
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Daß den Stärksten sie bezwang, |
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Daß ihr an das Herz geflogen |
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Ist der Held, um den sie rang. |
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Daß, der erste und der letzte, |
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Des allmächt'gen Gottes Sohn |
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In den Schoß der Rose setzte |
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Aus dem Himmel seinen Thron. |
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Wie das Einhorn kömmt gesprungen |
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Gern zu reiner Jungfraun Schoß |
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Und sein Haupt, das nie bezwungen |
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Beuget aller Wildheit bloß, |
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So ihr inniges Verlangen |
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Zog den Helden in das Land, |
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Und sie band, den sie gefangen, |
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Mit der Liebe stärkstem Band. |
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Lieblich hat sie ihn empfangen, |
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Ach er grüßte so vertraut! |
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Und sie hat ihn süß umfangen, |
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Wie den Bräutigam die Braut, |
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Führt ihn ein zum Heiligtume, |
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In des Herzens Kämmerlein, |
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Wo mit ihm die reine Blume |
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Mutterselig war allein. |
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Wo sie den Geliebten legte |
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In ein Bettlein keusch und rein, |
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Und ihm, den sie lieblich pflegte, |
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Schenkte süßen Balsam ein, |
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Daß der ganz von Lieb' Berauschte |
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Schlummernd dort neun Monde lag |
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Und sein eignes Herz belauschte |
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In des Mutterherzens Schlag. |
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Und als nun der Held erwachte, |
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O da war der Starke lind! |
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Der da Erd' und Himmel machte, |
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War ein kleines, süßes Kind. |
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Den Unfaßlichen die Rose |
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Bindet fest in Tüchlein ein, |
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Wiegt ihn spielend ein im Schoße, |
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Legt ihn in ein Krippelein. |
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Und durch Demut führt die Holde |
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Den Allmächt'gen nah und fern, |
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Hin und wieder, wo sie wollte, |
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Führt den Herrn die Magd des Herrn, |
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Bringt zum Tempel den Geliebten, |
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Setzt ihn auf ein Eselein, |
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Führt ihn fern bis in Ägypten, |
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Und er folgt dem Mütterlein, |
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Flüchtet durch die dürre Wüste |
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Ihren Schöpfer vor Gefahr, |
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Und es nähren ihre Brüste |
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Ihren Gott, den sie gebar. |
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Führet ihren Gott zurücke |
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An der treuen Mutterhand, |
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Als erlosch des Feindes Tücke, |
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In sein ird'sches Vaterland. |
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Führt zu seines Tempels Hallen |
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Den Allmächtigen, ein Kind, |
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Lehrt ihn die Gebete lallen, |
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Die ihm selbst gebetet sind. |
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Und als sie im Tempel lehrend |
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Den Vermißten wiederfand, |
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Folgt er ihre Mahnung ehrend |
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Wie ein Kind am Gängelband. |
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Wie geschah dem Gottessohne |
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Als der edlen Rose Duft |
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Bis zum hohen Himmelsthrone |
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Aus den Erdendornen ruft, |
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Ganz in Liebe er erglühte |
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Los er sich vom Vater wand, |
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Sprang zur wundersüßen Blüte, |
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Die da in den Dornen stand. |
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Hat die Dornen wohl empfunden, |
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Ward wohl selbst ein Röslein rot, |
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Blutete, von Dorn umwunden, |
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Aus fünf Rosen sich zu tot. |
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Und empfangen von der Rose |
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Süß nach weiblicher Natur |
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Folgt allein er dem Gekose |
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Ihres lieben Willens nur. |
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Und als ihn die Süße, Holde |
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Schloß im keuschen Herzen ein, |
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Wo sie nur ihn haben wollte, |
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Trank er also süßen Wein, |
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Daß der Gottheit unermessen |
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Und der Engel lichte Pracht |
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Er im Mutterschoß vergessen, |
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Wenn die Jungfrau niederlacht, |
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Und mit lieblicher Geberde |
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Hüllt sie in ein Knechtsgewand |
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Den, der Himmel schuf und Erde, |
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Liebe zwingt zu niederm Stand. |
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Zwinget in dem Sklavenkleide |
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Ihn so manches bittre Jahr, |
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Daß er tue, daß er leide, |
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Was er nicht gewöhnet war. |
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Und als nun im Todeskleide |
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Er ins Elend trat heraus, |
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Daß das Lamm in Dornen weide, |
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Brach es laut in Tränen aus. |
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Fühlte gleich die Dornen stechen |
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Nach des Rosenbettleins Ruh' |
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Und es war, als wollt' er sprechen: |
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Ach! wie komme ich dazu? |
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Und Maria lächelt freudig |
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Dem gefangnen Königssohn, |
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Mit dir lieb' ich, mit dir leid' ich, |
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Doch du kommst mir nicht davon! |
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Gott sei Preis, daß fest gebunden |
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Ich durch Liebe dich, o Held! |
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Hat dich Liebe überwunden, |
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So besieg' mir nun die Welt! |
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Eh' dein Vater zu der Rechten |
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Dich, o Sohn! erhöhen soll, |
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Werd' erst Gnade seinen Knechten, |
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Denn er hieß mich gnadenvoll! |
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Adam und all seine Kinder |
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Mußt du erst vom Zorn befrein, |
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Dann magst du, o Trost der Sünder |
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Wieder bei dem Vater sein. |
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Und daß dieser nicht dem Sohne, |
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Und der Sohn sein selber nicht |
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Zu der Sünder Heil verschone, |
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Gieng die Liebe ins Gericht. |
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Und es gab das Kind der Rose |
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All sein Blut so rosenrot, |
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Fiel aus seiner Mutter Schoße |
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In die Dornen, in den Tod. |
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Ach die Sünder kosten teuer |
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Kosten Schmerzen ihn genug, |
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Bis er aus des Zornes Feuer |
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Sie ins Bad der Gnade trug. |
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Und wer nun hier in der Rose |
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Fein das süße Kindlein sieht, |
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Dank' daß aus der Junfrau Schoße |
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Ihm auch ist das Heil erblüht! |
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Hab' dies Weihnachtslied gesungen |
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Von dem süßen Rosenkind, |
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Bin von Dornen so umschlungen, |
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Daß ich wund und krank und blind. |
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Ist drum nicht dies Lied gelungen |
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Mag es sein, weil wie ein Kind |
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In den Dornbusch ich gedrungen, |
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Daß ich dir ein Sträußlein bind'. |
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Hab' nur Dornen mir gesammelt, |
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Geb' dir all die Rosen hin, |
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O vergieb dem Schmerz der stammelt, |
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Laß mich scheinen, was ich bin. |
Details zum Gedicht „Weihnacht“
Clemens Brentano
39
156
808
1778 - 1842
Romantik
Gedicht-Analyse
Clemens Brentano ist der Autor des Gedichtes „Weihnacht“. Der Autor Clemens Brentano wurde 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1794 und 1842. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Der Schriftsteller Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis tief in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte Auswirkungen auf Literatur, Kunst, Musik und Philosophie jener Zeit. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Romantikern zuwider. Sie stellten sich in ihren Schriften gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. Wesentliche Motive in der Lyrik der Romantik sind die Ferne und Sehnsucht sowie das Gefühl der Heimatlosigkeit. Weitere Motive sind das Fernweh, das Nachtmotiv oder die Todessehnsucht. So symbolisierte die Nacht nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Geheimnisvolle, Mysteriöse und galt als Ursprung der Liebe. Typische Merkmale der Romantik sind die Hinwendung zur Natur, die Weltflucht oder der Rückzug in Traumwelten. Insbesondere ist aber auch die Idealisierung des Mittelalters aufzuzeigen. Architektur und Kunst des Mittelalters wurden von den Vertretern der Romantik wieder geschätzt. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.
Das 808 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 156 Versen mit insgesamt 39 Strophen. Der Dichter Clemens Brentano ist auch der Autor für Gedichte wie „Was reif in diesen Zeilen steht“, „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“ und „Im Wetter auf der Heimfahrt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Weihnacht“ weitere 297 Gedichte vor.
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Zum Autor Clemens Brentano sind auf abi-pur.de 297 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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