Der wandernde Willie von Robert Burns

Hier fort und dort fort, du wandernder Willie,
Nun müde vom Wandern, o kehre zurück!
Komm an mein Herz, mein herzinniger Bursche,
Laß Liebe mich lesen im strahlenden Blick.
 
Laut weh’ten die Winde, als fort Du gegangen,
Doch war’s nicht der Wind, der mich weinen ließ schier;
O, brächte der Sommer zurück meinen Willie,
Den Fluren der Sommer, den Willie, ach, mir.
 
Ihr Stürme, o bleibt in der Schlucht Eures Schlummers!
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Ihr bringt meinem Herzen nur Kummer und Harm!
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Erwachet Ihr lieblichen Lüfte des Frühlings,
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Und weht mir den Willie zurück in den Arm,
 
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Doch, wenn er vergessen, sein Liebchen, die Nannie,
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So wünsch’ ich doch Frieden ihm, Ruhe und Glück;
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Ich will es nicht sehen, ich kann es nicht glauben,
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Und hoff’ bis zum Tode: er kommt noch zurück. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der wandernde Willie“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
132
Entstehungsjahr
1793
Epoche
Klassik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der wandernde Willie“ ist von Robert Burns, einem schottischen Dichter, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Er gehört damit zur Epoche der Aufklärung, wobei seine Werke häufig Elemente aus dem Volkslied sammeln und romantische Motive vorwegnehmen.

Unser erster Eindruck beim Lesen des Gedichts ist die deutliche Sehnsucht und Liebe des lyrischen Ichs, die sich durch das gesamte Gedicht zieht.

Das lyrische Ich spricht im Gedicht an einen Mann namens Willie, den es intensiv liebt und der offenbar auf Wanderschaft gegangen ist. Es drückt seine Sehnsucht nach Willie aus und bittet ihn, zurückzukehren. Durch die Naturmetaphorik mit Wind, Sommer und Sturm scheint das Lyrische Ich seine Hoffnungen und Ängste auszudrücken..

Die Botschaft des lyrischen Ichs scheint ein Statement der Liebe und der Hoffnung zu sein, trotz möglichen Hindernissen und Widrigkeiten. Es scheint eine tiefe emotionale Verbindung und Bindung zu Willie zu haben, die sich in jedem Vers widerspiegelt. Zudem ist ein gewisser Grad an Traurigkeit und Angst im Text zu erkennen, der durch Willies Abwesenheit hervorgerufen wird.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen zu je vier Versen. Es ist im Stil eines Volksliedes geschrieben, was zu der Zeit, in der Burns schrieb, üblich war. Die Sprache von Burns ist einfach und klar, mit einer starken gefühlsmäßigen Komponente.

Die Form und Sprache vermitteln zusammen den starken emotionalen Gehalt des Gedichts. Die Wechsel zwischen objektivieren Naturbeschreibungen und subjektiven Gefühlen verdeutlichen die innere Zerrissenheit des lyrischen Ichs zwischen der hoffnungsvollen Liebe und der qualvollen Sehnsucht. So zeichnet Burns ein eindrückliches Bild eines Liebenden, der nicht weiß, ob die Geliebte zurückkehren wird, und dennoch gegen alle Widersprüche der Natur und des Lebens hofft.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der wandernde Willie“ ist Robert Burns. Der Autor Robert Burns wurde 1759 in Alloway (Ayrshire) geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1793. In Berlin ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 132 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „Beß und ihr Spinnrad“, „Da liegt der Hund begraben“ und „Das Auge voll Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Der wandernde Willie“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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