Das Totenhemdchen von Eduard von Bauernfeld
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Starb das Kindlein. |
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Ach, die Mutter |
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Saß am Tag und weinte, weinte, |
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Saß zur Nacht und weinte. |
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Da erscheint das Kindlein wieder, |
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In dem Totenhemd, so blaß: |
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Sagt zur Mutter: ?Leg' dich nieder! |
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Sieh, mein Hemdchen |
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Wird von deinen lieben Thränen |
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Gar so naß, |
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Und ich kann nicht schlafen, Mutter!" |
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Und das KInd verschwindet wieder, |
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Und die Mutter weint nicht mehr. |
Details zum Gedicht „Das Totenhemdchen“
Eduard von Bauernfeld
3
13
61
1802 - 1890
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das Totenhemdchen“ stammt von dem österreichischen Dichter Eduard von Bauernfeld, der von 1802 bis 1890 lebte. Somit lässt es sich in die Epoche des Biedermeier und teilweise Realismus zeitlich einordnen.
Schon beim ersten Lesen lässt das Gedicht ein Gefühl tiefer Trauer und Beklemmung aufkommen. Es handelt von dem plötzlichen Tod eines Kindes und dem Leid der Mutter, die untröstlich ist. In dem Gedicht wird die Mutter von dem Geist des Kindes heimgesucht, welches sie darum bittet, ihre Tränen einzustellen, da sein Totenhemd nass wird und es nicht schlafen kann. Nach dieser Begegnung hört die Mutter auf zu weinen.
Die wesentliche Aussage des lyrischen Ichs, das hier scheinbar das tote Kind repräsentiert, ist die Bitte an die Mutter, ihr Weinen zu beenden. Diese Bitte ist sowohl ein Ausdruck des Wunsches des Kindes nach Ruhe, als auch der Bitte an die Mutter, ihr Leiden zu lindern und in der Trauer nicht stehen zu bleiben. In gewisser Weise enthält das Gedicht auch eine Form von Trost – die Idee, dass das Kind in Frieden ruhen wird, sobald die Mutter ihre Trauer überwunden hat.
In Bezug auf Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in drei Strophen unterschiedlicher Länge unterteilt ist. Die erste und die letzte Strophe sind kurz und prägnant, während die mittlere Strophe länger und detailreicher ist, was der Begegnung von Mutter und Kind mehr Gewicht verleiht. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, ohne viele Metaphern oder ausgefallene Wortwahl. Dies unterstreicht die Eindringlichkeit und Direktheit der traurigen Geschichte. Die Wiederholung des Wortes „weinte“ betont den Schmerz und die Trauer der Mutter und erzeugt einen rhythmischen Klang, der das Lesen des Gedichtes zu einer emotionalen Erfahrung macht. Zudem wird durch die direkte Rede in der zweiten Strophe eine direkte Kommunikation zwischen Mutter und Kind hergestellt, was die Intimität und Emotionalität der Szene unterstreicht.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Das Totenhemdchen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Eduard von Bauernfeld. 1802 wurde Bauernfeld in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1818 und 1890. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 61 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 13 Versen. Weitere Werke des Dichters Eduard von Bauernfeld sind „Studierlampe“, „Goethe“ und „Bettlerlied“. Zum Autor des Gedichtes „Das Totenhemdchen“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.
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