Studierlampe von Eduard von Bauernfeld

Gern blick' ich in dein klares, kluges Licht,
Das mir so freundlich und so heiter brennt;
Doch in dem aufgeschlag'nen Pergament
Find' ich den Aufschluß, den ich suchte, nicht.
 
Um ungewisses Wissen zu gewinnen,
Will ich bei deinem Schein nicht länger sinnen;
Dein Atem modert, und der Tag ist frisch;
Du bringst nicht Wahrheit, Lampe - so verlisch!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Studierlampe“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1802 - 1890
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Studierlampe“ und wurde von Eduard von Bauernfeld verfasst, einem österreichischen Lustspieldichter der Biedermeierzeit, der vom 13. Januar 1802 bis zum 9. August 1890 lebte.

Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck einer zugleich intellektuellen und emotionalen Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit seiner Umgebung und seiner Tätigkeit des Studierens.

Das Gedicht handelt von der Interaktion des lyrischen Ichs mit einer Studierlampe, die als Metapher für das Studieren und die Suche nach Wissen interpretiert werden kann. Im ersten Teil des Gedichts drückt das lyrische Ich seine Wertschätzung für das klare, kluge Licht der Lampe aus – symbolisch für die Erleuchtung durch Bildung und Wissen. Trotz der positiven Konnotationen findet das lyrische Ich jedoch nicht die Erklärung oder den Aufschluss, den es sucht. Der zweite Teil verweist auf die Unbefriedigtheit und Frustration des lyrischen Ichs in seiner anhaltenden Suche nach Wissen.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen, die strikt dem Schema ABAB folgen. Der Rhythmus und das Metrum der Verse sind jedoch unregelmäßig, was den fließenden, nachdenklichen Charakter des Gedichts unterstreicht.

Die Sprache und Wortwahl sind schlicht und alltäglich, was zu der intimen und persönlichen Atmosphäre des Gedichts beiträgt. Durch die Verwendung direkter Ansprache („Gern blick' ich in dein klares, kluges Licht“) ermöglicht Bauernfeld dem Leser, sich mit der Perspektive und Erfahrung des lyrischen Ichs zu identifizieren. Die Metaphorik in Zusammenhang mit Licht und Dunkelheit, sowie der Kontrast zwischen dem künstlichen Licht der Studierlampe und dem natürlichen Licht des Tages, verleiht dem Gedicht eine zusätzliche dimensionale Tiefe, die über die alltägliche Erfahrung des Studierens hinausgeht. Diese Metaphorik lässt darüber hinaus eine tiefere philosophische Debatte über die Natur von Wissen und Bildung vermuten, die das lyrische Ich durchläuft.

Weitere Informationen

Eduard von Bauernfeld ist der Autor des Gedichtes „Studierlampe“. Geboren wurde Bauernfeld im Jahr 1802 in Wien. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1818 und 1890. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Goethe“, „Bettlerlied“ und „Das Totenhemdchen“ sind weitere Werke des Autors Eduard von Bauernfeld. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Studierlampe“ keine weiteren Gedichte vor.

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