Abend (Delle Grazie) von Marie Eugenie Delle Grazie
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Im Meer versinkt |
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Die Sonne und die funkelnden Wasser zischen |
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An’s Land, wie angesengt von ihrer Gluth! |
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In röthliche Schleier |
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Hüllt sich die Stadt und aus |
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Magnolienblüthen, drin er geschlummert, steigt |
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Der Abendwind und tänzelt über die Fluth hin, |
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Kühlt brennende Wangen und streut |
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Den Duft seines Brautgemach’s in alle Lüfte .... |
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Von wirren Stimmen schallt |
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Der Strand und zärtliche Töne schwirren |
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Der Nacht entgegen: Mandolinenklang |
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Und lockend’ Gekicher der braunen, |
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Der tollkirsch-äugigen Töchter Neapel’s. – – |
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Schon |
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Verschwimmen die Küsten und über |
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Die Wasser gleitet heimlich die Nacht heran, |
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Aufglänzt im violenfarbigen Äther |
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Der Mond und streut seine hüpfenden Strahlen |
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Wie silberne Rhythmen über das Grab Vergil’s .... |
Details zum Gedicht „Abend (Delle Grazie)“
4
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109
1892
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Abend (Delle Grazie)“ von Marie Eugenie Delle Grazie beschreibt die Szenerie eines Abends in Neapel. Das erste Bild zeigt die Sonne, die im Meer versinkt, während die funkelnden Wasser zischen und das Land wie angesengt von ihrer Glut aussieht (Zeilen 1-3). Im Weiteren beschreibt das Gedicht dann die Stadt, die in rötliche Schleier gehüllt ist, während der Abendwind aus Magnolienblüten steigt, die einen Duft in die Luft streuen (Zeilen 4-9).
Die dritte Strophe zeigt die Geräuschkulisse am Strand, wo verworrene Stimmen zu hören sind und zärtliche Töne der Mandoline und das lockende Gekicher der Frauen aus Neapel zu hören sind (Zeilen 10-14).
Schließlich zeigt das Gedicht, wie die Küsten bereits verschwimmen und die Nacht heimlich über das Wasser gleitet, während der Mond aufglänzt und seine Strahlen über das Grab von Vergil streut (Zeilen 15-20).
Insgesamt erzeugt das Gedicht eine Atmosphäre der Sinnlichkeit und Schönheit, die typisch für die Landschaft und Kultur von Neapel ist. Die Beschreibungen der Natur, des Geruchs und der Geräusche vermitteln ein intensives Erleben der Szenerie und der Stimmung des Abends.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Abend (Delle Grazie)“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Marie Eugenie Delle Grazie. Geboren wurde Delle Grazie im Jahr 1864 in Weißkirchen (Bela Crkva). Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1892. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Schriftstellerin Delle Grazie ist eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das 109 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Marie Eugenie Delle Grazie sind „Arco naturale“, „Atlantis“ und „Beatrice Cenci“. Zur Autorin des Gedichtes „Abend (Delle Grazie)“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 71 Gedichte vor.
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