Was waren Frauen von Ernst Maria Richard Stadler
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Was waren Frauen anders dir als Spiel, |
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Der du dich bettetest in soviel Liebesstunden: |
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Du hast nie andres als ein Glück von dir gefunden, |
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Und niemals fand dein Suchen sich das Ziel. |
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Du strebtest, dich im Hellen zu befreien, |
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Und wolltest untergehn in wolkig trüber Flut |
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Und lagst nur hilflos angeschmiedet in den Reihen |
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Der Schmachtenden, gekettet an dein Blut. |
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Du stiegst, dein Leben höher aufzutürmen, |
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In fremde Seelen, wenn dich eigne Kraft verließ, |
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Und sahst erschauernd deinen Dämon dich umstürmen, |
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Wenn deinen dünnen Traum der Tag durchstieß. |
Details zum Gedicht „Was waren Frauen“
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1883 - 1914
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Was waren Frauen“ ist von Ernst Maria Richard Stadler, einem Lyriker des frühen 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1883 bis 1914 und gehört somit zur Epoche des Expressionismus und Symbolismus.
Der erste Eindruck des Gedichtes ist von einer nachdenklichen und vielleicht sogar tiefgründigen Stimmung geprägt. Es scheint sich um eine Reflexion über das Verhältnis des lyrischen Ichs zu Frauen und Liebesbeziehungen zu handeln.
Im Inhalt des Gedichtes geht es um die Rolle der Frauen in der subjektiven Wahrnehmung des lyrischen Ichs. Frauen werden hier als Spiel oder Glück beschrieben, das nicht erfüllend ist, da das lyrische Ich nie sein Ziel findet. In den weiteren Strophen verwandelt sich die emotionale Landschaft des lyrischen Ichs von freudvoller Suche nach Freiheit und Liebe (Vers 5 & 6) zu Frustration und Resignation (Vers 7 & 8). In der letzten Strophe bemüht sich das lyrische Ich, sein Leben aufzuwerten, indem es versucht, in andere Seelen einzudringen, wenn ihm seine eigene Kraft verlässt. Doch diese Anstrengungen scheinen letztlich umsonst zu sein und dienen nur dazu, die innere Zerrissenheit und das Gefühl des Verlorenseins zu verstärken (Vers 9 bis 12).
Die lyrische Form des Gedichtes ist gekennzeichnet durch jeweils vier-Versen-Strophen, im Versmaß ohne erkennbares Reimschema. Die formale Gestaltung des Gedichtes spiegelt dabei die emotionale Unruhe und Zerrissenheit des lyrischen Ichs wider. Die Sprache des Gedichtes ist metaphorisch und symbolisch geprägt, wie es für den Expressionismus typisch ist. Besonders hervorzuheben sind hier die zahlreichen Gegensätze und inneren Konflikte, die durch die Sprache ausgedrückt werden, wie zum Beispiel die Suche nach Freiheit und die gleichzeitige Gefangenschaft in den eigenen Emotionen und Begehren.
Zusammengefasst handelt das Gedicht „Was waren Frauen“ von Ernst Maria Richard Stadler von der komplexen und nicht erfüllenden Beziehung des lyrischen Ichs zu Frauen. Es thematisiert die innere Zerrissenheit und das Ringen um Selbstverwirklichung und Erfüllung in einer Beziehung. In seiner formellen und sprachlichen Gestaltung spiegelt es dabei auch den inneren Konflikt und die emotionalen Spannungen des lyrischen Ichs wider.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Was waren Frauen“ des Autors Ernst Maria Richard Stadler. Geboren wurde Stadler im Jahr 1883 in Colmar. Zwischen den Jahren 1899 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Expressionismus zugeordnet werden. Stadler ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ernst Maria Richard Stadler sind „Reinigung“, „Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht“ und „Kleine Stadt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Was waren Frauen“ keine weiteren Gedichte vor.
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