Schweige von Ida von Düringsfeld

Den Finger leg' ich auf die Lippen
Und sage: schweige, schweige, schweige;
Was sind dir denn die fremden Menschen,
Daß ihnen sich dein Inn'res zeige?
 
Was fühlen sie von deinen Schmerzen?
Was wissen sie von deiner Wonne?
Dem Himmel magst du dich vertrauen,
Dem Mond, den Sternen und der Sonne,
 
Und auch den Wolken und den Wellen,
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Und jeder Blume, jedem Zweige,
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Doch trittst du wieder unter Menschen,
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Dann denk' an mich und schweige, schweige!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Schweige“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1815 - 1876
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schweige“ stammt von der Autorin Ida von Düringsfeld, welche im Zeitraum vom 12. November 1815 bis zum 25. Oktober 1876 lebte. Das Werk lässt sich somit zeitlich in das 19. Jahrhundert und literarisch in die Epoche des Realismus einordnen.

Beim ersten Lesen lässt sich direkt ein starker Eindruck von Reserviertheit und Selbstbeobachtung feststellen. Das Gedicht handelt im Wesentlichen von der Zurückhaltung persönlicher Gefühle und Gedanken gegenüber anderen Menschen. Durch die Worte des lyrischen Ichs wird aufgefordert, das Innere und somit Gefühle und Gedanken, ob von Schmerz oder Freude, nicht mit Fremden zu teilen. Stattdessen solle man sich der Natur, in Form von Himmel, Mond, Sternen, Sonne, Wolken, Wellen und Pflanzen, anvertrauen.

Die Autorin nutzt eine klare Sprache und einen direkten, ansprechenden Ton, um das lyrische Ich sprechen zu lassen. Sie arbeitet mit direkter Anrede und Wiederholung, um die Aussage zu verstärken. Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen, die auf eine bestimmende tetrametrische Versform hinweisen. Dies verleiht dem Werk einen gleichmäßigen Rhythmus und iambischen Takt. Die einfache, aber prägnante Verwendung von Metaphern und Symbolen lässt das Gedicht für den Leser zugänglich erscheinen und erleichtert das Verständnis von dessen Inhalt und Aussagekraft.

Zusammengefasst zeigt das Gedicht die Wichtigkeit von Selbstschutz und Diskretion. Die persönliche Innenwelt und emotionalen Regungen sollen sorgsam gewahrt und nur in sicherem Umfeld gezeigt werden. Die Natur dient hierbei als sichere Zuflucht und Vertrauensperson.

Weitere Informationen

Ida von Düringsfeld ist die Autorin des Gedichtes „Schweige“. Im Jahr 1815 wurde Düringsfeld in Militsch, Niederschlesien geboren. Zwischen den Jahren 1831 und 1876 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 75 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Ida von Düringsfeld sind „Ein traurig Mädchen“, „Warnung“ und „Nebelnacht“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Schweige“ weitere 11 Gedichte vor.

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