Heimwärts von Adolf Frey
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Zu Boden ward der Feind gerungen, |
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Und Horn und Trommel sind verklungen. |
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Vom Schlachtgefild durch stille Lande |
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Rückt eine Schar zum grünen Strande |
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Und schleppt mit kurzem, lassem Schritte |
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Die schweren Toten in der Mitte. |
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Harnisch und Eisenhut zerschroten, |
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Mit Fahne, Wehren und den Toten |
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Betreten schweigend sie das Boot, |
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Umflammt vom glühen Abendrot. |
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Der Hauptmann hemmt der Wunde Bluten, |
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Dumpf stiert der Bogner in die Fluten. |
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Jost prüft des Flambergs schartge Schneide, |
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Die er zerhaun am Eisenkleide; |
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Urs stützt das Haupt in blutge Hände |
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Und denkt der Gutgesellen Ende, |
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Und Heinz späht heimwärts mit Verlangen, |
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Wo Weib und Kinder um ihn bangen, |
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Indessen kalt und glasig hart |
20 |
Der Toten Aug ins Dämmer starrt. |
Details zum Gedicht „Heimwärts“
Adolf Frey
2
20
114
1855 - 1920
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht „Heimwärts“ stammt von dem Schweizer Autor Adolf Frey, der von 1855 bis 1920 lebte. Somit lässt sich das Gedicht in die Epoche des Realismus einordnen, da diese von 1850 bis 1890 andauerte und in der literarische Werke einen hohen Grad an Detailgenauigkeit und Fokus auf die Wirklichkeit hatten.
Erster Eindruck:
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht recht düster und nachdenklich. Es handelt von Soldaten, die von einem Schlachtfeld heimkehren und ihre gefallenen Kameraden mit sich führen. Die Worte des Autors erzeugen ein klares Bild von Trauer und Verlust, während die Soldaten dem Ende eines langen und ermüdenden Tages entgegenblicken.
Inhalt:
Das Gedicht beginnt mit dem Ende einer Schlacht, nach der die feindlichen Kräfte besiegt sind und die Geräusche des Krieges zum Erliegen kommen. Eine Gruppe von Soldaten macht sich auf den Weg nach Hause, trägt dabei aber die Last der gefallenen Kameraden mit sich. Sie treten schweigend das Boot zur Heimreise an, umgeben vom flammenden Abendrot. Im zweiten Abschnitt beschreibt Frey Einzelschicksale: Ein Hauptmann, der verletzt ist, ein Bogenschütze, der gedankenverloren ins Wasser starrt und andere Soldaten, die sich mit ihren eigenen Gedanken und Ängsten auseinandersetzen. Der Gedanke an Zuhause und an die Familien, die sie dort erwarten, schwirrt in ihrem Kopf herum.
Analyse von Form und Sprache:
Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu je zehn Versen. Es hat kein spezifisches Reimschema, was zur Ernsthaftigkeit und Schwermut des Themas beiträgt. Die Sprache ist recht formal und altertümlich, mit Begriffen wie „Harnisch“, „Eisenhut“ und „Wehren“, die den mittelalterlichen Kriegskontext hervorheben. Trotz der ernsten Thematik hat das Gedicht eine beruhigende Rhythmik, die den Leser durch die Szenerie führt und die melancholische Stimmung unterstreicht. Mit seiner detailreichen Sprache malt Frey ein eindringliches Bild von Müdigkeit, Trauer und der Sehnsucht, nach Hause zu kommen.
Weitere Informationen
Adolf Frey ist der Autor des Gedichtes „Heimwärts“. 1855 wurde Frey in Küttigen geboren. In der Zeit von 1871 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 114 Worte. Weitere Werke des Dichters Adolf Frey sind „Abschied“ und „Der Pestwürger“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Heimwärts“ keine weiteren Gedichte vor.
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