Abschied von Adolf Frey
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Nun ist die Scheidestunde da, |
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das Morgenrot rückt schon ins Land, |
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die Mutter küßt mich tränenfeucht, |
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der Vater heut mir still die Hand. |
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Ich wandre durch den jungen Tag |
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den grünen Hügelhang empor; |
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noch klingt ein jedes Abschiedswort, |
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der letzte Gruß mir noch im Ohr. |
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Und auf der Heimat fernstem Pfad |
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tönt hinter mir ein leiser Schritt; |
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es faßt mich schmeichelnd an der Hand — |
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?Ich bin das Heimweh, nimm mich mit!" |
Details zum Gedicht „Abschied“
Adolf Frey
3
12
72
1855 - 1920
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Abschied“ wurde von dem Schweizer Schriftsteller Adolf Frey verfasst, der zwischen 1855 und 1920 lebte. Sein literarisches Schaffen fällt damit in die Zeit des Realismus und der beginnenden Moderne.
Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von Abschied, Trennung und der daraus resultierenden Wehmut. Die Atmosphäre ist melancholisch und traurig, aber auch hoffnungsvoll und nostalgisch.
Inhaltlich erzählt das Gedicht vom Aufbruch des lyrischen Ichs in ein neues Leben. Die erste Strophe beschreibt den Moment des Abschiednehmens: Die Eltern verabschieden sich von ihrem Kind, das bereit ist, in die Welt hinauszuziehen. Die Tränen der Mutter und die stille Geste des Vaters vermitteln einerseits Trauer und andererseits auch Zustimmung und Stolz.
Die zweite Strophe zeigt das lyrische Ich auf seinem Weg in die Zukunft. Es steigt auf einen grünen Hügel und trägt die Erinnerungen an die Worte und Grüße seiner Lieben mit sich.
Die letzte Strophe bringt eine unerwartete Wendung: Das Heimweh, das sich als leiser Schritt bemerkbar macht, bittet darum, mitgenommen zu werden. Dies symbolisiert die emotionale Bindung des Ichs an seine Heimat, die es trotz des Abschieds nicht loslassen kann.
Stilistisch ist das Gedicht in schlichtem, flüssigem und verständlichem Deutsch geschrieben. Es besteht aus drei gleich langen Strophen à vier Verse. Die Reimstruktur ist kreuzweise (abab). Trotz seiner Einfachheit hat das Gedicht eine starke emotionale Wirkung und regt den Leser zum Nachdenken über die Themen Abschied, Heimat und Identität an.
Insgesamt kann gesagt werden, dass Adolf Frey mit „Abschied“ ein Gedicht geschaffen hat, das die emotionalen Herausforderungen aufzeigt, die mit großen Veränderungen und der Trennung von geliebten Menschen und vertrauten Orten verbunden sind. Es erinnert uns daran, dass wir, egal wohin wir gehen, immer ein Stück unserer Herkunft und Vergangenheit mit uns tragen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Abschied“ ist Adolf Frey. 1855 wurde Frey in Küttigen geboren. Zwischen den Jahren 1871 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 72 Worte. Adolf Frey ist auch der Autor für Gedichte wie „Heimwärts“ und „Der Pestwürger“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abschied“ keine weiteren Gedichte vor.
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