Goethe, Johann Wolfgang von - Rastlose Liebe (Gedichtanalyse)

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Johann Wolfgang von Goethe, Analyse, Gedichtinterpretation, Referat, Hausaufgabe, Goethe, Johann Wolfgang von - Rastlose Liebe (Gedichtanalyse)
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Referat

Johann Wolfgang von Goethe „Rastlose Liebe“ (Gedichtinterpretation)

Rastlose Liebe
von Johann Wolfgang von Goethe

Dem Schnee, dem Regen,
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!
 
Lieber durch Leiden
Möcht’ ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
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Des Lebens ertragen.
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Alle das Neigen
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Von Herzen zu Herzen,
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Ach wie so eigen
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Schaffet das Schmerzen!
 
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Wie soll ich fliehen?
16 
Wälderwärts ziehen?
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Alles vergebens!
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Krone des Lebens,
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Glück ohne Ruh,
20 
Liebe, bist du!

(„Rastlose Liebe“ von Johann Wolfgang von Goethe ist auch in unserer Gedichtedatenbank zu finden. Dort findest Du auch weitere Gedichte des Autoren. Für die Analyse des Gedichtes bieten wir ein Arbeitsblatt als PDF (24.2 KB) zur Unterstützung an.)

Das Gedicht „Rastlose Liebe“ wurde 1776 von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht und behandelt eine schmerzhafte Liebe, die vom lyrischen Ich ertragen werden muss. Obwohl Goethe die Liebe als „Krone des Lebens“ bezeichnet, zeigt das Gedicht auch die schmerzhafte und rastlose Seite der Liebe. Aufgrund seiner Entstehungszeit kann das Gedicht dem Sturm und Drang zugeordnet werden. Auffällig ist die Verwendung vieler Naturmetaphern, um die verschiedenen Aspekte der Liebe darzustellen. Der Titel „Rastlose Liebe“ weckt die Erwartung, dass die Liebe im Mittelpunkt des Gedichts steht und mit Vergleichen zur Liebe gespielt wird.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils sechs, acht und sechs Versen. In der ersten Strophe sind alle Verse im Paarreim verfasst, was einen bestimmten Rhythmus erzeugt und das Gedicht gut einprägsam macht. In dieser Strophe fallen auch die zahlreichen Ausrufezeichen auf, sowie das Weglassen einiger Verben. Der rastlose Rhythmus wird durch zweihebige Jamben und die Wiederholung im fünften Vers verstärkt.

In der folgenden Strophe gibt es Enjambements, die den Lesefluss beschleunigen und ein Gefühl von Ruhelosigkeit und Schmerz vermitteln. Der Wechsel zum Kreuzreim in dieser Strophe deutet darauf hin, dass etwas Neues in Erscheinung tritt. Besonders auffällig ist die Verwendung eines Daktylus, bei dem auf eine betonte Silbe zwei unbetonte Silben folgen. Zudem gibt es Zeilensprünge, da der Satz im ersten Vers der zweiten Strophe beginnt und erst im vierten Vers abgeschlossen wird. Dieser Stil erzeugt eine Art Haken, der die Strophe ohne Unterbrechung liest.

In Strophe 3 bestehen die sechs Verse hingegen aus abgeschlossenen Hauptsätzen (Parataxe) mit Satzzeichen am Ende. Dies ermöglicht dem Leser, nach jedem Vers eine Pause einzulegen. Auch in dieser Strophe verwendet Goethe Paarreime, um einen bestimmten Rhythmus zu etablieren.

In der ersten Strophe zeigt sich das lyrische Ich gehetzt und muss den Elementen des Wetters, wie Schnee und Regen, standhalten. Die Naturbeschreibungen in den ersten vier Versen sind Metaphern für die Liebe und symbolisieren die Herausforderungen, denen das lyrische Ich gegenübersteht. Um die verschiedenen Naturerscheinungen miteinander zu verknüpfen, verwendet Goethe die Anapher „dem“ in den Versen 1 und 2. Die Rastlosigkeit wird durch die Wiederholung und den Parallelismus in Vers 5 („Immer zu! Immer zu!“) unterstrichen, begleitet von Ausrufezeichen. Die Ruhelosigkeit des lyrischen Ich wird auch durch die Alliteration in „Ohne Rast und Ruh!“ in Vers 6 betont.

In der zweiten Strophe äußert das lyrische Ich zum ersten Mal selbst: „möcht' ich mich schlagen“ (Vers 2), indem es einen Vergleich anstellt und ausdrückt, dass es lieber leiden möchte als Freude empfinden. Dieser Ausdruck erscheint paradox, da zwei unvereinbare Begriffe miteinander verglichen werden. In dieser Strophe wird die Ursache für die Ruhelosigkeit aus der ersten Strophe erklärt. Im vorletzten Vers der zweiten Strophe wird der Schmerz durch die Interjektion „Ach“ verdeutlicht. Die Alliteration in Vers 8 („schaffet das Schmerzen!“) betont erneut, dass die Schmerzen unausweichlich mit der Liebe einhergehen.

In der letzten Strophe des Gedichts stellt Goethe in den ersten beiden Versen zwei rhetorische Fragen: „Wie - soll ich fliehen?“ „Wälderwärts ziehen?“. Diese Fragen werden im dritten Vers beantwortet, indem festgestellt wird, dass jede Flucht vergeblich ist. Die Metaphern in Vers 4 und 5 zeigen, dass das lyrische Ich trotz des erlittenen Leids die Liebe als das Höchste, Besondere und Schönste betrachtet. Das Wort „Ruh“ taucht erneut in Vers 5 auf, und das lyrische Ich meint, dass man in der Liebe keine Ruhe findet.

Es ist deutlich erkennbar, dass sich die Stimmung des lyrischen Ich im Verlauf des Gedichts verändert. Am Anfang wirkt es gehetzt durch die Aufzählungen, und am Ende erscheint es eher melancholisch, da es die Liebe als schmerzhaft darstellt. Das lyrische Ich ist überzeugt, dass es sinnlos ist, vor der Liebe zu fliehen, und man für sie kämpfen sollte, selbst wenn sie schmerzhafte Seiten hat. Das Gedicht drückt hauptsächlich aus, dass man die Liebe nicht aufgeben sollte, da sie das Höchste und Schönste ist, was einem widerfahren kann.

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