Brandt, Willy - seine Ostpolitik und die wichtigsten Schritte seiner Amtszeit

Schlagwörter:
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Referat

Willy Brandt

wichtigste Schritte seiner Amtszeit

  • 1948: Willy Brandt wurde Beauftragter des SPD-Parteivorstands in Berlin, wobei er unter anderem die Verbindung des Vorstands zu den alliierten Behörden aufrechtzuerhalten hatte → die intensive Zusammenarbeit zwischen seinem Büro in Wilmersdorf und dem Ostbüro wies auf die späteren Bestrebungen seiner Ostpolitik hin
  • 1950: Brandt wurde in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt → 1955 wurde er zum Präsident des Abgeordnetenhauses, welches ihn zwei Jahre später zum regierenden Bürgermeister Berlins wählte
  • Während seiner Zeit als Bürgermeister wurde er am 17. August 1962 Zeuge des Mordes an Peter Fechter → diese Erfahrung veranlasste Brandt, eine neue Ostpolitik zu entwickeln
  • 21. Oktober 1969: Brandt wurde zum vierten Bundeskanzler der BRD gewählt

Ostpolitik:

  • 12. August 1970 Moskauer Vertrag: Anerkennung territorialer Integrität von Polen und der DDR; Fixierung der im Potsdamer Abkommen festlegten Grenzen zwischen DDR und Polen sowie der BRD durch einen festlegten Gewaltverzicht → Brandt ließ auf diese Weise der BRD das friedliche Erreichen der deutschen Einheit offen
  • 07. Dezember 1970 Warschauer Vertrag: Schaffung eines neuen deutsch-polnischen Verständnisses → BRD legte einen Gewaltverzicht fest und sprach Polen die Ge biete östlich der Oder-Neiße-Grenze zu → ! Für Brandt war die Aussöhnung mit Polen der moralische Kern seiner Ostpolitik
  • Kniefall von Warschau (07. Dezember 1970) - Symbol der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland: Benannt besuchte un Warschau nach Unterzeichnung des Betrages das Mahnmal für den jüdischen Getto-Aufstand 1943; dort legte er im Rahmen von Feierlichkeiten einen Kranz nieder und kniete sich daraufhin vor dem Mahnmal nieder → mit dieser Geste wollte Brandt sowohl seine Betroffenheit symbolisieren, als auch stellvertretend für sein Land um Vergebung bitten
  • 21. Dezember 1972 Grundlagenvertrag: Vertrag, welcher die Grundlagen der Beziehungen zwischen der BRD und DDR festlegte → neben Unabhängigkeit und Selbstständigkeit wurde eine Unverletzlichkeit der Grenzen festlegt; Konsens: sowohl Frieden in Europa, als auch internationale Abrüstung zu fördern → sollte laut Brandt das Eis für das zukünftige deutsch-deutsche Verhältnis brechen

→ im Abschluss an den Vertrag wurde vonseiten der BRD der „Brief zur Deutsches Einheit“ und die DDR überreicht → Ziel der Wiedervereinigung wurde klar geäußert

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Willy Brandt - sein Leben & Wirken

Willy Brandt war einer der bedeutendsten Politiker der deutschen Geschichte. Seine Amtszeit war geprägt von wichtigen Schritten, die er unternahm, um die Beziehungen zwischen Ost und West zu verbessern und die deutsche Einheit voranzutreiben.

Bereits 1948 wurde Brandt zum Beauftragten des SPD-Parteivorstands in Berlin ernannt. In dieser Funktion war es seine Aufgabe, die Verbindung zwischen dem Vorstand und den alliierten Behörden aufrechtzuerhalten. Dabei fiel schon damals seine intensive Zusammenarbeit mit dem Ostbüro auf, was auf seine späteren Bestrebungen in der Ostpolitik hinwies.

Im Jahr 1950 wurde Brandt in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Fünf Jahre später wurde er zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses ernannt und erlangte schließlich 1957 das Amt des regierenden Bürgermeisters von Berlin.

Während seiner Zeit als Bürgermeister erlebte Brandt am 17. August 1962 den Mord an Peter Fechter, einem jungen Mann, der bei dem Versuch, die Berliner Mauer zu überwinden, erschossen wurde. Diese tragische Erfahrung bewegte Brandt dazu, eine neue Ostpolitik zu entwickeln, die auf Aussöhnung und Dialog abzielte.

Am 21. Oktober 1969 wurde Willy Brandt zum vierten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Seine Amtszeit war geprägt von seiner wegweisenden Ostpolitik, die darauf abzielte, die Beziehungen zu den osteuropäischen Staaten zu verbessern und die Spaltung Deutschlands zu überwinden.

Ein wichtiger Meilenstein in Brandts Ostpolitik war der Moskauer Vertrag vom 12. August 1970. In diesem Vertrag wurde die territoriale Integrität von Polen und der DDR anerkannt, und die Grenzen zwischen der DDR und Polen wurden endgültig festgelegt. Gleichzeitig legte die Bundesrepublik Deutschland den Verzicht auf Gewaltanwendung fest, was den Weg für eine friedliche deutsche Einheit offenließ.

Am 7. Dezember 1970 wurde der Warschauer Vertrag unterzeichnet, der zu einem neuen deutsch-polnischen Verständnis führte. Die Bundesrepublik Deutschland erkannte die Oder-Neiße-Grenze als endgültige Grenze zu Polen an und verpflichtete sich zum Gewaltverzicht. Die Aussöhnung mit Polen war für Brandt der moralische Kern seiner Ostpolitik.

Ein symbolischer Höhepunkt der Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen war der Kniefall von Warschau am 7. Dezember 1970. Nach der Unterzeichnung des Vertrags besuchte Brandt das Mahnmal für den jüdischen Ghetto-Aufstand von 1943 und legte einen Kranz nieder. Anschließend kniete er sich vor dem Mahnmal nieder, um seine Betroffenheit zu symbolisieren und stellvertretend für sein Land um Vergebung zu bitten.

Am 21. Dezember 1972 wurde der Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR unterzeichnet. Dieser Vertrag legte die Grundlagen für die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten fest. Neben der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit wurden auch die Unverletzlichkeit der Grenzen und das Bestreben nach Frieden in Europa und internationaler Abrüstung betont. Brandt erhoffte sich durch diesen Vertrag eine Aufweichung der Eiszeit im deutsch-deutschen Verhältnis.

Als Abschluss des Grundlagenvertrags wurde ein "Brief zur Deutschen Einheit" an die DDR überreicht, in dem das Ziel der Wiedervereinigung klar zum Ausdruck gebracht wurde.

Willy Brandts Ostpolitik war wegweisend und legte den Grundstein für die spätere Wiedervereinigung Deutschlands. Seine Bemühungen um Aussöhnung, Dialog und Frieden haben maßgeblich zur Überwindung der deutschen Teilung beigetragen.

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