Schrader, Maria - Vor der Morgenröte (Das Leben von Stefan Zweig)

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Stefan Zweig, Referat, Hausaufgabe, Schrader, Maria - Vor der Morgenröte (Das Leben von Stefan Zweig)
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Referat

„Vor der Morgenröte“ – Das Leben von Stefan Zweig

„Ehe ich aus freiem Willen und mit klaren Sinnen aus dem Leben scheide, drängt es mich, eine letzte Pflicht zu erfüllen… Ich grüße alle meine Freunde! Mögen Sie die Morgenröte noch sehen, nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe Ihnen voraus.“ Dies sind Stefan Zweigs letzten Worte an seine Freunde in dem Abschiedsbrief vom 22. Februar 1942.

In dem nach Zweigs letzten Worten benanntem Film „Vor der Morgenröte“, geht es um die letzten sechs Lebensjahre (1936-1942) des jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig, die in sechs Episoden von jeweils 20 Minuten beschrieben werden und deren Prolog und Epilog ohne einen einzigen Kameraschwenk gedreht sind.

Hintergrundinformationen:

1934 befindet sich der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig auf dem vorläufigen Höhepunkt seines kreativen Schaffens, dessen Werke zum Kanon der Weltliteratur zählen. Doch seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, wird deren Einfluss auch in Zweigs Heimatland immer größer, der sich in Form von Bombenterror und unverhohlenen Auftritten der SA spürbar macht. Als dem überzeugten Pazifisten unerlaubter Waffenbesitz unterstellt und eine Hausdurchsuchung angeordnet wird, beschließt Zweig, der Situation auf dem europäischen Festland den Rücken zu kehren und ins Exil zu gehen. Sein Weg führt ihn zunächst nach England, wo er 1938 die Scheidung von seiner Frau Friderike von Winternitz einreicht. Mit der jungen Lotte findet er zwar neues Liebesglück, doch zu einem neuen Zuhause wird England dennoch nicht. Zweigs Wege führen ihn nach New York, Buenos Aires und schließlich nach Brasilien.

In Brasilien wird Stefan Zweig, wie man in dem Film sieht, überschwänglich empfangen, er erhält luxuriöse Einladungen und die Gesellschaft schmückt sich mit dem berühmten Schriftsteller. Trotz all dieser Bemühungen kann Zweig diese öffentliche Aufmerksamkeit nicht genießen, da sie ihm eher lästig ist, jedoch können die Brasilianer nicht ahnen, was ihm fehlt und was in ihm vorgeht. Nur mit anderen Emigranten kann er richtig sprechen.

Schmerzlich vermisst er die europäische Kultur, seine Heimat, und fühlt sich entwurzelt. Die Zerstörung der europäischen Städte durch Hitlers Erfolge macht ihn unendlich traurig und bricht ihm schließlich das Herz. Obwohl Zweig als „eine moralische Autorität“ gelten und die Vergangenheit der Gegenwart als Beispiel vor Augen führen will, weicht sein Optimismus allmählich einem Ohnmachtsgefühl. Er leidet unter schweren Depressionen, die zusätzlich durch einen Pessimismus genährt werden. Aus Schwermut gegenüber der Entwicklung in seiner geistigen Heimat Europa wählt Stefan Zweig im Alter von 60 Jahren den Freitod.

Der so verzweifelte Stefan Zweig wäre sicherlich über unser heutiges Zusammenleben erfreut gewesen. Da er diese Zeit leider nicht miterleben kann, schenken wir ihm Aufmerksamkeit und Anerkennung. Denn Merkmale seiner Novellen, die weltweite Verbreitung fanden, sind eine eindringliche Schilderung von Gefühlsverwirrungen, untergründigen Leidenschaften und ein sinnlich - farbiger Schreibstil. Zweigs Werke werden stets von einem pazifistischen - humanistischen Lebensgefühl getragen. Zweig war Freund vieler bedeutender Zeitgenossen und ein liebenswürdig - einfühlsamer Mittler zwischen den Nationen.

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