Stefan Zweig – sein Leben anhand des Films „Vor der Morgenröte“
Arbeitsauftrag:
Sieh dir zunächst den Trailer des Kinofilms "Vor der Morgenröte" an. Benenne anhand deines Wissens über Stefan Zweigs Biografie, welche Stationen in Stefan Zweigs Leben (s. AB) der Filmausschnitt zeigt. Beziehe anschließend auch den Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus in Salzburg mit ein.
Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.
Lösung:
Der Trailer zeigt sein Leben nach seiner Flucht in Amerika. Er beginnt mit einer Szene im subtropischen brasilianischen Urwald, wo jemand nach Stefan Zweig ruft. In der nächsten Szene sieht man, wie Journalisten ihn unter Druck setzten, dass er Stellung gegen das dritte Reich bezieht, was er anders, als Thomas Mann, nicht konnte. Stattdessen fordert er ein freies Europa ohne Pässe und befürchtet jedoch, dass sie alle dies nicht mehr erleben werden. Auf einer Autofahrt in Brasilien berichtet seine Frau Lotte auf Portugiesisch, dass ihr Ehemann auf vielen Vortragsreisen ist. Sie sind wegen des Krieges in Europa und, weil sie Juden sind, nach Brasilien gekommen. Die nächste Szene spielt in New York. Zweig trifft seine erste Frau Frederike, die ihn dazu auffordert, den vielen Bittstellern zu helfen, die sich mit verzweifelten Briefen an sie gewendet hat. Zweig fühlt sich überfordert, weil dazu die Botschafter ihm einen persönlichen Gefallen tun müssten. Frederike argumentiert, er solle es tun, weil er es könne.
Danach sieht man eine luxuriös gedeckte Tafel von einem der ihm wohl nicht sehr angenehmen Empfänge. Ganz im Kontrast dazu steht eine Einladung in der brasilianischen Gesellschaft, in der er ironisch im Auto äußert, dass sie vielleicht alles vergessen würden, wenn sie im Auto blieben. Seine Anhängerinnen bedrängen ihn aufdringlich vor dem Auto und dazu spielt eine brasilianische Blasmusik, entsetzlich falsch Wiener Walzer. Daraufhin folgt ein Gespräch auf dem Balkon des Hauses zwischen Zweig und einem Bekannten. Bei dem Gedanken an das zerstörte Europa macht Stefan Zweig einen verzweifelten, deprimierten Eindruck.
Weil Stefan Zweig unter großen Depressionen litt, gingen Stefan und Lotte Zweig vermutlich am Vormittag oder mittags im Alter von ungefähr 60 Jahren in den Freitod. Im Allgemeinen soll mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Zweigs sind, wie wir aus dem Trailer lernen, ebenfalls Juden gewesen und aufgrund von Diskriminierung und Rassismus nach Südamerika geflüchtet.