Benn, Gottfried - Schöne Jugend (Gedichtinterpretation in Stichpunkten)
Referat
Gedicht: „Schöne Jugend“ von Gottfried Benn
Äußere Form:
- 1 Strophe
- 12 Verse
- Kein Reimschema
- Keine einheitliche Metrik
- Kadenzen
- Art des Gedichtes (Krimigedicht)
Interpretation
Einleitung:
- Titel: positiv, steht im Kontrast zum Inhalt
- Autor: Gottfried Benn (war ein deutscher Arzt; ist mit der Thematik sehr vertraut)
- Jahr: 1912
- Epoche: Expressionismus
- Thema: Verfall
- Erzählstil
Hauptteil:
- Äußere Form, Aufbau
- Reihungsstil; oft in der Epoche des Expressionismus verwendet (2 Verse gehören zusammen, dann eine allein, dann wieder zwei zusammen)
- Adjektive sind zwiespältig, auf der einen Seite sehr negativ belastet (kalt, löchrig, tot, Tod, etc.) auf der anderen Seite positiv (Jugend, jung, schnell, schön, etc.)
- Verschönerung/Verniedlichung der Adjektive (quietschen, angeknabbert)
- Letzten drei Verse: Kommt rüber als würde es gefallen / als wäre es normal oder egal
- Ratte Symbol für Leid, Armut, Dreck & Tod
- Assoziation zu Sturm und Flut; Wasser und Schilf
- Schilf = Kälte/lange
- Brust aufbrechen: Zerstörung
- Löchrig: zerfall/sterben/unstabil
- Körper zerfressen
- Kleines Schwesterchen: unschuldig, unberührt, jung, sollte eigentlich leben, Familie, zeigt Dramatik auf
- Nest junge Ratten = neue Moderne
- Tod/tot = Zerstörung, aber auch schön (schön & schnell)
- Blut kalt = Tod
- Tranken = aussaugen
- Schöne Jugend verlebt = vergeht
- Als Kind unschuldig, je älter man wird, desto mehr wird man zerbrechen
- Mord/Selbstmord?
- Schilf = Kontrast zum Inhalt
- Tod eines jungen Mädchens
- Kannibalismus / andere Überleben durch das Leid des anderen (Zeile 7)
- Er hat eine sehr freie, fast schon moderne Art zu schreiben (Satzanfänge sind sonst immer groß, hier auch klein)
- Beschreibt den Vorgang der Obduktion einer Wasserleiche
- Sehr viele Nebensätze aneinandergereiht
- Anfang ist relativ sanft im Gegensatz zu dem Folgenden
- Nest = das Neue nistet sich ein in etwas Totem/Alten (Industrialisierung)
- Schöne Jugend: Mädchen (jugendlich, jung), konnte ihre Jugend nicht ausleben (verlebt)
- Z. 10 = er macht darauf aufmerksam, dass auch die Zeit in der die Moderne noch als schön angesehen wird, vergeht
- Wasser ist ruhig
- Lebenswichtige Organe werden zerstört/Körper zerfällt: lebenswichtige Organe stellen die früheren Werte und Normen dar
- Auf Persönlichkeit der Leiche wird nicht eingegangen, Körper des Mädchens ist nur Schauplatz
- Hauptakteure sind Ratten
- Tod des Mädchens = Tod der Ratten
- Ironie Ratten gehen in die Nähe des Wassers, um zu überleben, aber können dort drin nicht überleben
Stilmittel
- Euphemismus (Verschönerung: angeknabbert, quietschen)
- (Parallelismus)
- Enjambement
- Antithese (Schöne Jugend)
- Ironie (Zeile 10)
- Klimax (Steigerung von Wörtern; bis Z. 9 / 10)
- Morbidität (Verfall; Faszination über den Tod)
- Symbol (Ratte=Tod)
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