Bronzeguss
Für den Bronzeguss gibt es verschiedene Verfahren. So zum Beispiel das Sandformverfahren und das Wachsausschmelzverfahren, das bereits bei den Ägyptern und Griechen angewandt wurde und später in der Renaissance wieder aufgegriffen worden ist.
Das Verfahren wird in mehreren Schritten ausgeführt. Zuerst wird ein positives Modell über ein Drahtgerüst aus Ton, Keramik, Gips oder Wachs angefertigt. Die Keramik ist sehr feinkörnig, so dass man fast jedes Formdetail erkennen kann und zudem wird kein Wasser verwendet, da sonst ein Risiko beim Brand besteht. Da es ein Hohlguss ist, wird nur wenig Material verwendet.
Im nächsten Schritt werden Teilstücke angefertigt, wobei vermieden wird, dass das Urmodell zerstört wird, welches sich dann „verlorene Form“ nennt. Am Urmodell wird die negative Abgussform in verschiedene Teilstücken abgenommen, womit man noch viele Gussmodelle herstellen kann. Danach werden die Teilstücke zu einem Ganzen zusammengesetzt und flüssiges Wachs wird hineingeschwenkt, so dass sich eine Wachsschicht an den Innenwänden bildet. Für jeden Bronzeguss ist Wachs notwendig.
Anschließend wird in den Hohlräumen eine flüssige Masse aus Sand und Gips hineingefüllt, so dass der Kern der Figur entsteht. Nachdem erhärten werden die Teilstücke zu einem Gussmodell zusammengefügt und die dadurch entstandenen Nähte werden durch den Guss entfernt. Zum fixieren werden Nägel in den Kern geschlagen und ein Kanalsystem wird angebracht zum eingießen der Bronze und für das entweichen der Luft, was sich „Windpfeifen“ nennt.
Das Modell und das Kanalsystem wird vor dem Wachsschmelzen mit einem Mantel aus Sand und Gips umgeben. Teilweise wird durch eine Öffnung der Kern entfernt. Anschließend wird das Wachs kurz bei hoher Temperatur in den Ofen gegeben, wobei das Wachs ausfließt und verbrennt. Dies wird als „verlorener Wachsguss“ bezeichnet.
Nachdem das alles erledigt worden ist, wird durch einen Trichter die flüssige Bronze in die Hohlräume gefüllt. Wenn dann alles erhärtet und abgekühlt ist, kommt die „Kaltarbeit“. Diese Arbeit beinhaltet das Entfernen von Mantel und eventuellen Resten (mit einem Sanddruckstrahler) ohne die Form zu beschädigen. Das Kanalsystem und die Nägel werden entfernt und die Löcher verlötet. Die Oberfläche wird mit Politur geglättet und gegebenenfalls wird sie ziseliert, was bedeutet dass in der Oberfläche ein Relief bzw. ein Muster hineingearbeitet wird.
Zum Schluss erhält die Figur eine Bemalung, eine künstliche „Patina“.