Weimarer Republik - das Deutsche Reich zwischen Novemberrevolution und nationalsozialistischer Diktatur

Schlagwörter:
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Referat

Weimarer Republik

Die Anfänge der Weimarer Republik
Als am 9. November 1918 der SPD-Politiker Scheidemann vom Balkon des Reichstagsgebäudes die Republik ausrief, bedeutete dieser Schritt formal das Ende der Monarchie in Deutschland, doch war die innenpolitische Szenerie schon früher in Bewegung geraten. Die Frage der Regierungsform war nämlich schon im Reichstag während des Krieges und von Hindenburg und Ludendorff aufgeworfen worden. Beide verlangten eine Verfassungsreform, das heißt die Einführung der parlamentarischen Monarchie, in der nicht mehr der Kaiser über die Zusammensetzung der Regierung bestimmte, sondern die Regierung verantwortlich aus den Parlament hervorging.

„Die beiden Quasi-Militärdiktatoren in der obersten Heeresleitung des Reiches hielten diesen Schritt für notwendig – Wilhelm der II. war dabei nur mehr Randfigur-, weil sie darin das einzige Mittel sahen, mit Hilfe des amerikanischen Präsidenten Wilson […] zu einem glimpflichen Frieden zu kommen.“ ( Z. Die große Bertelsmann Lexikothek, Panorama der Weltgeschichte, Band 3, Dietger Reinhold). Das Drängen des Militärs, verbunden mit der im Reichstag weit verbreiteten Ansicht, dass das imperiale System Wilhelms II. abgewirtschaftet hatte, führte nun schnell die Parlamentarisierung herbei. Am 28. Oktober 1918 verabschiedete der Reichstag ein verfassungsgebendes Gesetz, nach dem der Reichskanzler von nun an für seine Amtsführung des Vertrauen des Parlamentes bedurfte. Eine ähnliche Beschränkung galt auch für die militärischen Befugnisse des Kaisers: Kriegserklärung, Friedensschluss und militärische Personalpolitik. Gleichzeitig wurde die Zahl der Abgeordneten entsprechend der stark anwachsenden Bevölkerungszahl erhöht und das Verhältniswahlrecht eingeführt. „Ein völliger Bruch mit der Vergangenheit konnte so durch eine gewisse Kontinuität vermieden werden; dachte man doch zu diesem Zeitpunkt in den maßgeblichen Kreisen des Parlaments – auch bei der SPD – nicht an eine Abschaffung der Monarchie; es sei hier nur an das Wort Friedrich Eberts erinnert, er hasse die (wohl mit der Abschaffung der Monarchie verbundene) soziale Revolution wie die Sünde.“ (Z. Die große Bertelsmann Lexikothek, Panorama der Weltgeschichte, Band 3, Dietger Reinhold).

Man kann davon ausgehen, dass Hindenburg und Ludendorff eine parlamentarische Demokratie bei weitem nicht aus demokratischen Gründen verlangten. Das zeigt sich schon durch ihre Machtpositionen als eigentliche Diktatoren des Landes auf militärischem Gebiet. Dass Deutschland es ´nicht so ernst nahm mit der Demokratie´ und wenig radikal war, zeigt für mich beispielsweise auch die Tatsache, dass der Name „Reichstag“ immer noch beibehalten wurde, obwohl doch schon längst die Republik ausgerufen war. Ein positiv zu bewertender Schritt in Richtung Demokratie ist für mich die Einschränkung des monarchischen Einflusses und die Anpassung der Abgeordnetenanzahl. Dem gegenüber steht allerdings das eingeführte Verhältniswahlrecht, welches für mich nicht zu einer Demokratie gehört, die sich an dem Ideal der Gleichheit orientiert. Aber eigentlich widersprechen sich die Begriffe parlamentarische Monarchie und Gleichheit für mich grundsätzlich.

Novemberrevolution 1918/1919 in Deutschland 

Ursachen

  • militärische Niederlagen
  • wachsende Kriegsmüdigkeit
  • Revolution in Russland
  • Antikriegspropaganda der Linken und bürgerl. Pazifisten
  • Wirtschaftliche Unterlegenheit
  • Suche nach Kriegsalternative
  • polit. Krise 1917
  • Wilsonnote
  • Schlechte soziale Bedingungen in der Bevölkerung
  • Oktoberreformen (Demokratisierung, um mit dem 14-Punkte plan von Wilson übereinzustimmen)

Verlauf

  • 29. 10. -> Matrosenaufstand in Wilhelmshaven
  • Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten
  • 9. 11. -> Max v. Baden dankt ab (Bekanntgabe des Rücktritts des Kaisers)
  • v. Baden wollte Kaiser unter Druck setzen
  • Ebert wird Reichskanzler
  • hätte normalerweise vom Kaiser ernannt werden müssen
  • nach Oktoberreformen: Legitimation durch Wahlen im Reichstag
  • 28. 11. -> Wilhelm II dankt ab
    Ausrufung der „deutschen Republik“ durch Philipp Scheidemann 14:00
    Ausrufung der freien sozialistische Republik Deutschland durch Karl Liebknecht 16:00 (Quelle 4 -> Inhalte etc)
    (Quelle 7 & 8 -> Modelle der Republik -> Folie , bei Rätemodell Karikatur verwenden )
  • 10. 11. -> Bündnis zwischen Groener und Ebert (Quelle 2)
    SPD & USPD gründen RdV (Staatsspitze)
  • 11. 11. -> Waffenstillstand
  • 12. 11. RdV beschließt Ausarbeitung einer demokratischen und parlamentarischen Verfassung
  • Ebert: für Wahl einer Nationalversammlung -> schafft Demokratie -> Sozialisierung nach Demokratisierung
  • 16. – 21. 12. ->Reichsrätekongress

Rede eines SPD-Politikers
Rede eines USPD-Politikers
Nationalversammlung
Rätesystem
Arbeiter- und Soldatenräte bei Verfassungsgebung ignorieren
-> Arbeiter- und Soldatenräte bei Regierungsbildung bevorzugen
Arbeiter sind nur Teil des Volkes à Bürger
Arbeiter sind das Volk!
Erst Demokratie -> dann Sozialisierung
Erst Sozialisierung, keine Demokratie
NV steht Sozialismus nicht im Weg
NV und Sozialismus behindern sich gegenseitig

  • 30.12. -> Gründungskongress der KPD
  • 6. -13. 01. -> „Rote Woche“ in Berlin
  • Aufstand radikaler Arbeiter in Berlin
  • Besetzung von Zeitungsbetrieben
  • Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg
  • 19. 01. -> Wahlen zur Nationalversammlung -> politische Niederlage der KPD
  • 8.02. -> Zusammentreten der NV


Ergebnisse

  • Gegensatz zwischen SPD/KPD spitzt sich zu
  • Übergang Monarchie -> Demokratie

Ereignisse in Deutschland

1919 - 1923:
1919, nachdem der erste Weltkrieg verloren war und der Kaiser abdanken musste, standen dem deutschen Volk zwei alternative Staatsformen zur Auswahl. Die Parlamentarische Demokratie, ausgerufen durch Philip Scheidemann, und die Räterepublik (Karl Liebknecht). Beide Staatsformen fanden beim Volk nur wenig Zuspruch. Unter militärischem Schutz wurde die Parlamentarische Demokratie eingeführt. Durch die allgemein schlechte Stimmung im Volk kam es zu offenen Auseinandersetzungen und Straßenschlachten, gleichermaßen angeführt von Links- und Rechtsradikalen. Die Linksradikalen reagierten mit politischen Morden, Aufständen in Thüringen, Sachsen und dem Ruhrgebiet. Die rechtsradikalen Aktivitäten äußerten sich ebenfalls in politischen Morden, in der Dolchstoßlegende und Putschversuchen. Die Staatsoberhäupter zogen sich aus diesen Gründen nach Weimar zurück und arbeiteten dort eine neue Verfassung aus. Dieser Tatsache verdankt die Weimarer Republik ihren Namen. In der Zeit von 1919 bis 1923 kam das Reich nicht zur Ruhe, immer wieder wird die Weimarer Republik von links wie rechts angefochten.

Die im Versailler Vertrag festgesetzte Klausel, dass die Deutschen die alleinige Kriegsschuld zugesprochen bekamen, setzte voraus, das von Seitens des Deutschen Reiches alle im Krieg entstanden Schäden wieder gut zu machen waren (Reparationszahlungen). Als das Reich diesen Reparationszahlungen nicht in ausreichender Vorm nachkommen konnte, besetzten die Franzosen das Ruhrgebiet.
Worauf die Arbeiterschaft die Arbeit niederlegte. Die Gewerkschaften riefen zum Generalstreik auf. Dieser Generalstreik wurde zusätzlich von der Regierung unterstützt. Wodurch sich die durch den ersten Weltkrieg angekurbelte Inflation zur galoppierenden Inflation ausweitete. Das Geld entwertete sich immer schneller, was besonders den Mittelstand stark getroffen hat. Man reagierte, und das Geld wurde umgestellt. Es gab eine neue Mark.

Die junge Weimarer Republik kam 1923, im härtesten Jahr fast zum erliegen. Rechte versuchten unter der Führung Hitlers, aus München beginnend einen Putschversuch in Berlin, um die Regierung zu stürzen (Hitler- Putsch). Durch militärische Hilfe wurde dieser Putschversuch vereitelt, und Hitler sowie die Beteiligten kamen ins Gefängnis. Die Situation beruhigte sich und es gelang der Weimarer Republik, sich Ende 1923 aus der Krise zu erholen. Danach folgten um 1924 die so genannten goldenen Jahre der Weimarer Republik. Das deutsche Reich strebte nach Wirtschaftsfähigkeit.


1924 - 1929:
1924 brach eine neue Zeit für die Weimarer Republik an. Das Reich will international Anschluss finden. Dies gelang durch die Aussöhnung mit Frankreich und eine Neuregelung der Reparationen. Stresemann und Briand strebten eine deutsch- französische Verständigung an man hat den Sicherheitsbestrebungen Frankreichs nachgegeben (Locarnovertrag). Eine Folge der Locarnopolitik war der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund 1925. Ebenfalls 1925 wurde Hindenburg zum Reichspräsident gewählt.

Deutschland entwickelte sich, auch England und Amerika waren bereit geschäftlich mit Deutschland zusammenzuarbeiten. Das Land bekam Kredite bewilligt. Amerika hatte auf Grund seiner Innenpolitik einen Überfluss an Geldern zur Verfügung. Dies war der Startschuss für die „Goldenen Zwanziger Jahre“. Mit den Geldern wurde die Wirtschaft wieder aufgebaut, ein soziales Netz wurde geschaffen (z.B. Einführung der Achtstundenwoche, Gleichberechtigung der Frau.) Deutschland verschaffte sich internationales Ansehen durch verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Arbeiten und Errungenschaften in Literatur, Kunst und Bauwesen. In der Baukunst wurden erstmals neue Materialien wie Eisen, Beton und Glas verarbeitet. Das Reich spielte auch in der Unterhaltungsbranche (Varieté) eine große Rolle, die Deutschen waren führend in Sachen Film, Filmmaterialien und Optik ebenso im Bereich der Forschung, so dass einzelne sogar mit Nobelpreisen ausgezeichnet wurden (Einstein). Zugleich waren die Deutschen bekannt geworden durch zahlreiche Erfindungen im Bereich Telefon, Rundfunk und Fernsehen. Allerdings konnten sich diese damaligen Luxusgüter zunächst nur wenige leisten, so dass sich z. B. das Fernsehen erst 1952 richtig durchsetzte. Errungenschaften wie der Rundfunk entwickelten sich dennoch zum Massenmedium. Auch die Motorisierung feierte erstmals ihren Einzug in der breiten Bevölkerungsschicht. Vorerst als Beförderungsmittel und im Taxibereich.

Durch die gute Wirtschaftslage und wenig Erfahrungen im Weltwirtschaftsgeschehen bewirkte Amerika eine Sättigung des Marktes in Amerika. Es wurde mehr produziert als benötigt wurde. Die Folge waren Absatzprobleme, geplatzte Wertpapiere und dadurch Entlassungen von Arbeitern in den Firmen. Viele amerikanischen Arbeiter mussten ihre Aktien verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dies hatte zur Folge, dass die Banken ihre ausgeliehenen Gelder zurückforderten. Sie kündigten ihre Kreditverträge mit den deutschen Unternehmen, worunter die Wirtschaft im Reich als auch die Weltwirtschaft stark litt. Am 24.10.1929 kam es zum Börsenkrach in New York, der so genannte schwarze Freitag. Die Wirtschaftssituation verschlechterte sich weitergehen. Die Weimarer Republik drohte erneut aus dem Ruder zu laufen. Ende 1929 entstand eine riesige Arbeitslosigkeit, wodurch die rechten Stimmen im Volk wieder mehr Gehör fanden. Hitlers erteiltes Redeverbot wurde aufgehoben. Erneute politische Unstimmigkeiten traten auf. Eine Vielzahl von Parteien duellierte sich in der Frage um die Führung des Reiches. Durch die Profilierung von Standesunterschieden der Republikbefürworter war die Zeit der Weimarer Republik so gut wie abgelaufen.

1930 - 1933:
Um 1930 griff Armut und Verzweiflung im Reich um sich. In den Koalitionen herrschte große Unstimmigkeit, die Entscheidungsfindung wurde fast unmöglich. Am 27. März 1930 trat das Kabinett, die letzte von einem Sozialdemokraten geführte Reichsregierung, zurück. Da es keine parlamentarische Mehrheit für eine arbeitsfähige Regierung gab, strebte Hindenburg die Bildung einer Minderheitsregierung an, um den Reichstag aufzulösen. Am 1. Juni 1932 ernannte Hindenburg das Kabinett der nationalen Konzentration mit Papen als Reichskanzler. Durch eine staatsstreichartige Reichsexekution setzte die Regierung Papen die von Braun geführte Preußische Regierung am 20. Juli 1932 ab. Mit dem roten Preußen war die letzte demokratische Bastion des Reichs gefallen. Die Innenpolitik verschob sich, Hindenburg wurde wieder zum Reichspräsidenten gewählt. Im Frühjahr 1932 wurde er vor allem von den demokratisch-republikanischen Parteien unterstützt. Sein schärfster Konkurrent war Adolf Hitler, für den im zweiten Wahlgang über 13 Millionen Wähler stimmten. Bei den Reichstagswahlen am 31.07.1932 erhielt die NSDAP über 37 Prozent aller Stimmen. Die Wähler hatten sich auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise gegen die bürgerlichen Parteien und die parlamentarischen Demokratie entschieden. Hindenburg war gegen den Gefreiten Hitler als Reichskanzler, doch Hitler stellte mit Abstand die größte Reichstagsfraktion. Zusätzlich bekam er wesentliche Unterstützung durch seine Sa. Diese hatte in blutigen Kämpfen inzwischen auch die Straße erobert. Die während der Revolution 1918/19 noch unüberhörbaren Stimmen der Vernunft aus dem demokratisch-pazifistischen Lager waren 1932/33 im Geschrei des Sieg-Heil und Rot-Front Rufe untergegangen. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler war das Ende der Weimarer Republik am 30. Januar 1933 besiegelt. Die Diktatur Hitlers lief an.

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