Novemberrevolution (1918 1919) - Ursachen, Verlauf und Folgen

Schlagwörter:
Umwandlung des Deutschen Reiches von einer konstitutionellen Monarchie in eine parlamentarisch-demokratische Republik, Philipp Scheidemann, Max von Baden, Erster Weltkrieg, Referat, Hausaufgabe, Novemberrevolution (1918 1919) - Ursachen, Verlauf und Folgen
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Referat

Verlauf und Folgen der Novemberrevolution

Die Revolution begann am 9. November 1918 durch einen Generalstreik, ausgerufen von den Spartakisten und unterstützt von der MSPD. Arbeiter- und Soldatenräte übernahmen die Macht in den meisten Städten. Nachdem Reichskanzler Max von Baden selbstständig die Abdankung des Kaisers verkündete, rief Philipp Scheidemann die “Deutsche Republik” aus. Er forderte Ruhe, Ordnung und Sicherheit. Wenige Stunden später verkündete Karl Liebknecht, einer der Führer des Spartakusbundes, eine freie sozialistische Republik Deutschland. Mit diesen gegensätzlichen Reden wurden die Auseinandersetzungen zwischen den reformierten und den revolutionären Sozialisten begründet.

Bei der Beseitigung der Monarchie fiel die Macht in die Hände der Sozialisten, die die stärkste Partei im Reichstag bildeten. Jedoch waren sie in sich gespalten. Die Mehrheit der sozialistischen Bewegung forderte eine parlamentarische Demokratie mit einer Nationalversammlung an der Spitze. Die linksradikale Minderheit der Spartakisten mit Unterstützung der USPD hingegen wollte ein Rätesystem wie in der Sowjetunion, dem ehemaligen Russland (Sowjet = Rat). Sie forderten die Fortsetzung der Revolution.

Die gemäßigten Sozialisten konnten sich durchsetzen. Sie erlangten auf dem ersten Rätekongress die Mehrzahl der Mandate. Ein Rätesystem wird abgelehnt, es wird eine Nationalversammlung gewählt. Der Spartakusbund und der linke Flügel der USPD gründen daraufhin Anfang Januar 1919 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Sie rufen zum Spartakusaufstand aus, der durch das Reichskorps, bestehend aus rekrutierten Freiwilligen, niedergeschlagen wird. Die Führer der Spartakisten, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, werden ermordet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, den Ergebnissen des Versailler Vertrages und den nicht absehbaren Kriegsfolgen stand Deutschland unter einer enormen wirtschaftlichen und politischen Belastung. Nach dem Sturz der Monarchie sollte eine parlamentarische Republik eingeführt werden. Durch die Uneinigkeit innerhalb der Sozialdemokraten, denen die Macht zugefallen war, kam es in kürzester Zeit zu einem Bürgerkrieg. Dem Land fehlte die nötige Ruhe und die Basis für Veränderung, galt es doch erst einmal, die Kriegsfolgen in den Griff zu bekommen und innerhalb der anarchischen Zustände ein neues Regierungssystem zu errichten. Die radikalen Linken behinderten die gemäßigten Sozialisten bei ihrem Versuch, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Während letztere versuchten, sich mit Industriellen und Großagrariern zu arrangieren, indem erstmals Gewerkschaften anerkannt wurden und der Acht-Stunden-Tag eingeführt wurde, verlangten die Radikalen die absolute Enteignung der Unternehmer, ein Gemeinschaftseigentum des Volkes nach marxistischem Modell und die Volksbewaffnung. Da sie ihre Ziele nicht durchsetzen konnten, sondern sich die Durchführung des gemäßigten Regierungsmodells abzeichnete, kam es zum Aufstand, der durch rekrutierte und entlassene Soldaten, die konservativen Offizieren unterstanden, niedergeschlagen wurde. Damit hatte die Linke nicht nur ihren eigenen Kampf verloren und einen Bürgerkrieg angefangen, der die noch junge Weimarer Republik schwer belastete, sondern auch, und das ist das Fatale daran, wie die nachfolgende Geschichte zeigen wird, die rechte Bewegung heraufbeschworen.

Anmerkung der Redaktion von abi-pur.de

Zu diesem Referat haben wir eine Mail von einer Schülerin erhalten, die wichtige Anmerkungen zu diesem Referat gemacht hat:

Ich bin vorhin für meine anstehende Klausur auf Ihre Ausarbeitung zum Verlauf und zu den Folgen der Novemberrevolution gestoßen, welche ich allerdings als höchst problematisch ansehe.

Ihre Bewertung zum Prozess der Revolution erschien mir in vielerlei Hinsicht ziemlich vereinfacht und damit in manchen Punkten auch ziemlich verdreht. Beispielsweise reduzieren Sie die Kausalität für das Erstarken der rechten Bewegung ausschließlich auf den Bürgerkrieg, den die linke Bewegung verursacht haben soll (stimmt ebenfalls nicht, zumal breite Schichten aus der Gesellschaft unzufrieden waren mit der bestehenden Ordnung, was auch schon zu Zeiten des deutschen Kaiserreiches ersichtlich wurde!). Die rechte Bewegung baute sich nicht aus Protest gegen die Linke auf?! Die Ideologie des Nationalsozialismus findet ihre Wurzeln bereits lange vor der Gründung der Weimarer Republik und es gab schon immer organisierte Strukturen in der deutschen Geschichte, welche extremistisches "fremden" feindliches und antisemitisches Gedankengut verbreitet haben (kleines Beispiel: Hamburger Turnverein unter Turnvater Jahn).

Ihre Bewertung ist zudem aus einer sehr bipolaren Perspektive geschrieben. Die "radikale" Linke und die "gemäßigte" Linke haben sich im Laufe des gesamten Prozesses bekriegt aber was auf gesellschaftlicher Ebene abgeht, bleibt völlig aus. Die Ursachen bspw. für die vorherrschenden prekären Verhältnissen (und die damit einhergehende Politisierung) und für den Bürgerkrieg werden von Ihnen überhaupt nicht angeführt. An der Stelle ist es gut, sich wissenschaftlich oder auch kritisch mit historischen Prozessen überhaupt auseinanderzusetzen, wenn Sie wollen, dass unsere heranwachsende Generation die richtigen Entscheidungen trifft.

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