Koreakrieg
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Koreakrieg USA United States Of America Amerika Geschichte, Referat, Hausaufgabe, Koreakrieg
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Koreakrieg USA United States Of America Amerika Geschichte, Referat, Hausaufgabe, Koreakrieg
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Referat
Der Koreakrieg
(25. Juni 1950 – 27. Juli
1953)
Es gibt auf der Erde kein zweites Küstenland, welches sich so wenig
zur Verschiebung militärischer Kräfte eignet wie Korea. Keines bietet
dem Eroberer so wenig Hilfe und verspricht ihm so geringen Lohn. Korea ist fast
durchwegs gebirgig, die Höhenkämme zeigen felsiges Gestein, auf den
Hängen wachsen höchstens niedrige Sträucher und schütteres
Gras. Nirgends gibt es dichte Wälder, die Straßen und Brücken
sind zum größten Teil in einem katastrophalen Zustand.
Geschichte bis 1945
Bereits seit Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich Korea (damals noch
Choson) immer wieder in einem politischen Krisenzustand, doch erst 1592 begann
eine Invasion der Japaner. Sie wollten Korea als Durchgangsweg für die
Eroberung Chinas nutzen. 1598 gelang es, die Japaner
zurückzuschlagen.
Im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Choson immer wieder gewaltsame
Auseinandersetzungen, die schnelle Entwicklung von Geldwirtschaft und
Marktsystem überlasteten das innenpolitische und soziale System von Choson,
das im 19. Jahrhundert auseinanderzubrechen begann. Das 1784 von China aus
eingeführte Christentum wurde unter Taewongun verboten, ebenso schlug er
militärische Angriffe Frankreichs (1866) und der Vereinigten Staaten (1871)
zurück. 1876 zwangen die Japaner Korea, diplomatische Beziehungen zu Japan
aufzunehmen, und beeinträchtigten so die traditionellen Bindungen Koreas
gegenüber China. Japans Siege über China (1895) und Rußland
(1905) führten 1910 zur formellen Annexion Chosons durch Japan.
Zwischen 1910 und 1918 festigte Japan seine Position durch
Säuberungsaktionen unter den Nationalisten.. 1919 führten diese
Maßnahmen zu einer Bewegung, die heute als Bewegung des Ersten
März bekannt ist. Millionen Koreaner demonstrierten friedlich für
die Unabhängigkeit, doch da die Unterstützung aus dem Ausland gering
war, wurde die Bewegung brutal niedergeschlagen. In den folgenden Jahren
strafften die Japaner ihre Kontrolle, sie unterdrückten nationale
Bewegungen der politischen Linken und unterstützten die rechtsgerichteten
Bewegungen. Diese Aktionen führten zum Verbot der koreanischen Sprache und
sogar koreanischer Familiennamen.
Teilung des Landes nach dem 2. Weltkrieg –
Der 38. Breitengrad
Kurz vor Ende des Krieges in der Pazifikregion hatten die Vereinigten
Staaten und die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) nach der
Kapitulation der Japaner vereinbart, Korea am 38. Breitengrad zu teilen. Beide
Mächte nutzten ihre Anwesenheit, um ihnen wohlgesonnene Regierungen zu
fördern. Die UdSSR unterdrückte die gemäßigten
Nationalisten im Norden und unterstützte Kim Il Sung, einen Kommunisten. Im
Süden gab es eine einflußreiche linke Bewegung, der verschiedene
Gruppierungen rechter Nationalisten gegenüberstanden. Die Vereinigten
Staaten waren nicht in der Lage, einen gemäßigten Kandidaten zu
finden, der beiden Seiten genehm war. So entschied man sich schließlich
für Syngman Rhee, einen Nationalisten, der gegen die Japaner Widerstand
geleistet hatte und in den Vereinigten Staaten im Exil gelebt hatte. Alle
Koreaner glaubten an die Wiedervereinigung, aber in der aufkommenden
Atmosphäre des kalten Krieges scheiterten die amerikanisch-sowjetischen
Konferenzen über die Vereinigung (1946, 1947) an gegenseitigem
Mißtrauen. 1947 begannen beide Mächte, eigene Regierungen aufzubauen.
Die von den Amerikanern unterstützten und von den Vereinten Nationen
beobachteten Wahlen von 1948 führten im August 1948 zur Gründung der
Republik Korea. Der Norden folgte im September 1948 und errichtete die
Demokratische Volksrepublik Korea.


Unruhen südlich des 38. Breitengrades und eine ständig wachsende
Opposition gegen den südkoreanischen Präsidenten Syngman Rhee
ließen das Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Il Sung, zu der
Überzeugung gelangen, daß er den Südkoreanern als Befreier
willkommen wäre, wenn er die Rhee - Regierung absetzen und die zwei
koreanischen Staaten wiedervereinen würde. Eine Wiedervereinigung unter
seiner Führung würde sogleich der Opposition gegen Kim Il Sung in
Nordkorea den Boden wegziehen.
Südkorea, das weiterhin von den Amerikanern unterstützt wurde,
wäre ohne die umfangreiche und anhaltende Hilfe der USA schon längst
erlegen, im Norden jedoch zog die Sowjetunion die Truppen zurück und
überließ das Gebiet einer mit russischem Material ausgerüsteten
und in erbarmungslosen Kampfmethoden geschulten nordkoreanischen
Armee.
Über die Vorgänge nördlich des 38. Breitengrades war in
Seoul, der Hauptstadt Südkoreas, und in Washington nur sehr wenig bekannt.
Die Kommunisten hatten die Grenze zwischen den beiden Landesteilen streng
abgeriegelt. Durch die Teilung verlor Korea, das Jahrtausende lang stets eine
Einheit gebildet hatte, die Aussicht auf eine bessere wirtschaftliche Zukunft.
Die Bodenschätze des Landes, seine Energiequellen und die Schwerindustrie
befanden sich größtenteils im nördlichen Teil des Landes,
während Südkorea mehr Landwirtschaft besaß. Vereint konnten sich
die beiden Landesteile eine eigenständige, gesunde Wirtschaft aufbauen,
getrennt waren beide zu chronischer Mangelwirtschaft verurteilt.
Kriegsbeginn
Nachdem Partisanenkämpfe an der Demarkationslinie und das Eindringen
kommunistischer Kader nach Südkorea vorausgegangen waren, kam es am 25.
Juni 1950 mit einem Überfall von regulären nordkoreanischen
Infanterie- und Panzertruppen auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul zum
Beginn des Koreakrieges. An sechs Stellen überschritten an diesem
regnerischen Sonntagmorgen um 4 Uhr kommunistische Truppen die Trennungslinie
und stießen nach Südkorea vor. Die Verteidigung am 38. Breitengrad
wurde völlig überrascht.
Die nordkoreanische Armee war der südkoreanischen unvergleichlich
überlegen. Ein rascher Sieg konnte nicht ausbleiben, wenn nicht andere
Länder zur Hilfe kamen. Die Armee Nordkoreas bestand aus 170 000 Mann, die
in 15 Infanterie- und 2 Panzerdivisionen gegliedert waren. Die schwere
Ausrüstung war natürlich von den Russen zur Verfügung gestellt.
150 Panzer vom Typ T 34 und 200 Jak, schnelle und wendige Kampfflugzeuge mit
Propellerantrieb. Ohne die russische Hilfe wäre es nie zum Angriff
gekommen.
Die 98 000 Mann der südkoreanischen Armee waren ebenso wie die 45 000
Mann starke Landespolizei nur mit leichten Waffen ausgerüstet. Die 8
Divisionen konnten kaum als kriegstauglich bezeichnet werden, den Offizieren
fehlte es an Kommandoerfahrung unter Kampfbedingungen.
Sofort setzte die kommunistische Propaganda ein und verkündete,
daß die Armeen nur in Selbstverteidigung handelten, um einem
beabsichtigten Angriff Südkoreas zuvorzukommen. Die Ausrede war denkbar
schlecht, nur drei Tage später konnte von den Nordkoreanern Seoul
eingenommen werden.
Nur sieben Stunden nach Kriegsbeginn hatten die Nordkoreaner bereits das
Ziel des ersten Kampftages erreicht. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhren die
Vereinigten Staaten vom Überfall. Am folgenden Tag trat der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen zusammen und beschloß, daß die Kommunisten
den Kampf abzubrechen und umzukehren hätten. Da die Sowjetunion die
Sitzungen der UNO boykottierten, waren die Vereinten Nationen auf der Seite
Südkoreas. Man wollte versuchen, die Kommunisten aus Südkorea
zurückzudrängen, um damit den allgemeinen Krieg zu
vermeiden.
Am gleichen Tag flog General MacArthur nach Südkorea, um die Lage zu
prüfen. Er kam zum Entschluß, daß zwei seiner amerikanischen
Divisionen genügen müßten, um die Nordkoreaner aufzuhalten.
General MacArthur wurde deshalb mit dem „Fall Korea“ beauftragt, da
er aus dem 2. Weltkrieg militärische Erfahrungen in Südostasien hatte.
Er hatte immerhin die japanische Kapitulation entgegengenommen.
In dieser Situation half Südkorea auch die sogenannte Truman -
Doktrin. Dies ist die Bezeichnung für das von US-Präsident Harry
Truman zu Beginn des kalten Krieges entwickelte Programm einer gegen den
Kommunismus gerichteten Militär- und Entwicklungshilfe für
Griechenland und die Türkei. Truman betonte, daß „es die
Verpflichtung der USA ist, alle freien Völker zu unterstützen, die
sich der Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch Druck von
außen widersetzen.“


Von der UNO wurde beschlossen, daß zur Wiederherstellung der Ordnung
UN-Truppen nach Korea gesandt werden. Die USA stellten das weitaus
größte Kontingent der UN-Truppen sowie den Oberbefehlshaber, General
Douglas MacArthur, weitere 18 UN-Mitgliedsstaaten schickten Kampf-, Versorgungs-
und Sanitätseinheiten. Der Korea - Einsatz war der erste
Militäreinsatz gegen einen Aggressor in der Geschichte der UNO und ihrer
Vorgängerorganisation, des Völkerbundes.
Trotz der massiven UN - Truppenpräsenz konnten die Nordkoreaner
praktisch ganz Südkorea inklusive der Hauptstadt Seoul einnehmen und die UN
– Truppen bis zur Hafenstadt Pusan im Südosten
zurückdrängen.
Siegeshoffnung
General MacArthur hatte seit Mitte Juni Züge geplant, welche die
festgefahrene Lage rund um Pusan lösen und General Walker Bewegungsfreiheit
geben sollten. Als Höchstkommandiernder war er für die
Kriegführung verantwortlich. Er entschied sich für einen Plan, der
gleichermaßen seinem Können wie auch seinem Wagemut entsprach. Im
zweiten Weltkrieg hatte er im Vormarsch von Australien zu den Philippinen
dieselbe Taktik öfters angewendet: Mit einem überraschenden Stoß
kombinierter Wehrmachtteile fiel er dem Gegner in den Rücken. Dank der
vollkommenen Seebeherrschung der amerikanischen Flotte wurde diese Manöver
auch hier möglich.
Da die Zahl der amerikanischen Soldaten nicht ausreichte, wurden
halbausgebildete Südkoreaner mit in die Schlacht geworfen. Das Manöver
wurde zu einem erstaunlichen Erfolg. Bis zum 22. September kümmerten sich
die Kommunisten, die Pusan belagerten, nicht weiter um die Kämpfe in deren
Rücken, doch dann zogen sie sich plötzlich nach Norden und Westen ins
Hügelland zurück. Das amerikanische Netz war allerdings noch viel zu
dünn, und so konnten viele Nordkoreaner durch die lockeren Maschen
schlüpfen und Nach Norden fliehen. Niemand glaubte damals, daß man
ihr Entkommen noch teuer werde bezahlen müssen.


Am 26. September nahmen die UN-Truppen Seoul nach erbittertem Kampf ein.
Häuserblock um Häuserblock mußte gegen die kommunistischen
Verteidiger hart erkämpft werden. Während der Rauch noch aus den
Trümmern stieg, nahm die Regierung ihre Tätigkeit wieder in Seoul auf.
Für die Koreaner, die alliierten Truppen und die übrige freie Welt sah
es so aus, als ob die Entscheidungsschlacht gewonnen und der Endsieg in
Reichweite sei. Aus diesem Grund ließ die amerikanische Regierung die
Truppen in Korea nicht weiter verstärken. Die Frage, ob die Armee in
Nordkorea einmarschieren sollte, wurde diskutiert, die Entscheidung wurde aber
General MacArthur überlassen.
Südkoreas Präsident Rhee wollte unbedingt einen Einmarsch in
Nordkorea. Zwei südkoreanische Divisionen hatten an der Ostküste nach
Rhees Befehl bereits den 38. Breitengrad überschritten, das Ziel einer
anderen südkoreanischen Einheit war nicht diese Trennungslinie, sondern der
Jalu, ein Fluß im Norden des Landes.
General MacArthur schickte seine Truppen nun nach Nordkorea, kurz darauf
wurde auch offiziell beschlossen, daß MacArthur seine
„Polizeiaktion“ nach Nordkorea auszudehnen hätte. MacArthur
beschloß, seine Truppen auf dem Weg in den Norden zu trennen, damit ein
schnellerer Vorstoß auf den schlechten Straßen Nordkoreas
funktionieren würde. Der Nachschub wurde eingeschränkt, da bereits der
vermeintliche Sieg vor der Tür stand. Vor der Tür stand allerdings nur
der Winter.
Da die Amerikaner bei ihren Märschen auf keinen Widerstand
stießen, warfen sie Stahlhelme, Granaten und andere lästige
Ausrüstungsgegenstände weg, um sich die Fortbewegung zu
erleichtern.
Am 6. Oktober erreichten die ersten südkoreanischen Verbände den
Jalu. Kurz zuvor waren neun chinesische Soldaten in ein Stabsquartier der
Südkoreaner gewandert und hatten sich freiwillig ergeben. Sie waren die
ersten Chinesen gewesen, die in diesem Kriege in Erscheinung traten. Sie sagten,
daß man sie gezwungen hatte, als „Freiwillige“ in Einheiten zu
treten, die den Nordkoreanern zu Hilfe eilen sollten. Bis zum Ende des
Koreakrieges hielten die Chinesen die Behauptung aufrecht, daß sie in
Korea nicht offiziell eingegriffen hätten. Die amerikanische Führung
kümmerte sich allerdings anfangs nicht um die Aussagen der Chinesen. Ein
weiterer kapitaler Fehler, der den Krieg unnötig verlängern
sollte.
Wenig später wurde das südkoreanische Bataillon am Jalu
überfallen und niedergeschlagen, die wenigen Überlebenden behaupteten,
daß die Angreifer Chinesen gewesen wären. Ungesehen marschierten etwa
100 000 Chinesen in Nordkorea ein.
Schwere Niederlage der
UN-Truppen
Den Thanksgiving Day 1950 feierten die amerikanischen Frontsoldaten mit
Truthahn, Kürbispastete und allem Zubehör. Niemand ahnte, daß
Stahlhelme und Zusatzmunition wichtiger gewesen wäre. Ein paar Tage
später kam der chinesische Großangriff, völlig unerwartet
für die Amerikaner. Am 28. November strebte die ganze amerikanische Armee
rückwärts. Die amerikanische Front wurde aufgerissen, rund 85
Kilometer trennten die Spitze von den hintersten Elementen. Diese Elemente
griffen die Chinesen nachts an, niemand wußte, woher die insgesamt 200 000
Chinesen gekommen waren. Am 23. Dezember überschritten die letzten
amerikanischen Verbände den 38. Breitengrad, am gleichen Tag fiel General
Walker einem Autounfall zum Opfer, als sein Jeep mit überhöhter
Geschwindigkeit von der eisigen Straße abkam. Nachfolger wurde General
Matthew Ridgway, einer der tapfersten Kommandanten aus dem 2.
Weltkrieg.
Kurz darauf wurde die südkoreanische Hauptstadt Seoul ein zweites Mal
von den Kommunisten eingenommen. Die Chinesen nahmen die Offensive zu Neujahr
wieder auf und drangen im Zentrum der Halbinsel weiter vor. Schon bald kam die
Furcht vor einem neuen „Ring um Pusan“ wieder auf, doch es kamen
bereits neue militärische Einheiten aus aller Welt nach Japan und Pusan, um
die Vereinten Nationen zu unterstützen. Die Integration in die
amerikanischen Truppen funktionierte hervorragend.
Erholungspause
Im Jänner 1951 hatte sich der chinesische Vorstoß festgelaufen.
Es sah nicht mehr danach aus, daß die Kommunisten die ganze Halbinsel
überrannten. Beide Seiten verhielten sich äußerst vorsichtig.
Anfang Februar übernahmen die Amerikaner wieder die Initiative und
versuchten, die Kommunisten bis zum Han zurückzuschlagen. Bei dem
Unternehmen „Punch“ wurde eine neuentwickelte Taktik angewendet. Die
Chinesen wurden nachts in das Gelände gelockt, welches sie am Tag zuvor
aufgegeben hatten, dann überraschend eingeschlossen und stark dezimiert.
Durch dieses Vorgehen entwickelte sich die wirksamste aller Offensiven der
UN-Truppen im gesamten Koreakrieg. In diesen Tagen kamen 237 Mann der 8. Armee
um, es wurden aber über 5 000 tote Feinde gezählt.
Die vereinten Nationen drangen nun schrittweise zum Han vor. Anfang
März 1951 war die ganze Front der 8. Armee wieder stabilisiert, am 14.
März wurde Seoul wieder eingenommen und der 38. Breitengrad wieder
überschritten. Es entkamen aber trotzdem viele Kommunisten in den Norden
des Landes, von wo sie nachts immer wieder kleine Vorstöße wagten.
Diese Zeit war für die Soldaten wohl die anstrengendste des ganzen Krieges,
nachts konnten nur wenige Minuten mit der Waffe in der Hand geschlafen werden.
Man versuchte, die chinesischen Bunker mit Napalm zu bombardieren, durch die
geschickte Lage unter Felsvorsprüngen konnte kein Erfolg verzeichnet
werden.
Maßgebend für das Kampfgeschehen war die Überlegenheit der
8. Armee an schweren Waffen. Die Kräfte der Kriegsgegner waren zum
erstenmal in diesem Kriege einigermaßen ausgeglichen. Die Truppen der
Kommunisten wurden auf etwa 400 000 Mann geschätzt, für Südkorea
setzten 365 000 Mann ihr Leben aufs Spiel. Neben der Amerikaner und
Südkoreanern kämpften auch Soldaten aus Großbritannien,
Australien, Kanada, Neuseeland, Indien, Südafrika, Frankreich, der
Türkei, Griechenland, Holland, den Philippinen, Thailand, Belgien, Schweden
und Äthiopien. Trotz der verschiedenen Nationalitäten gab es keine
Probleme innerhalb der Truppen.
General MacArthur wird
abgelöst
Es war ein Glück, daß sich die 8. Armee so gut aufgefangen
hatte, der nächste Schlag sollte sie nämlich bald treffen. Dieser kam
allerdings nicht vom Feind. Präsident Truman entließ den
Oberbefehlshaber im Koreakrieg, General Douglas MacArthur. Über den Grund
der Entlassung gibt es verschiedene Versionen.
Die erste ist, daß es zwischen US-Präsident Truman und General
MacArthur bereits seit längerem Differenzen gegeben hatte. Meist handelte
es sich dabei um öffentliche Aussagen des Generals, von denen der
Präsident annahm, daß sie der Sache der Vereinten Nationen wenig
förderlich seien oder nicht in die Kompetenzen MacArthurs fielen. Als
MacArthur einen weiteren Befehl aus Washington nicht diskret genug behandelt
hatte, entstanden Unannehmlichkeiten zwischen den USA und ihren
Verbündeten, worauf MacArthur entlassen wurde.
In der zweiten Version heißt es, daß MacArthur eine Ausweitung
des Krieges mit Hilfe von Atombomben auf China gefordert hätte. Dagegen
protestierten allerdings die Alliierten, vor allem Großbritannien und die
USA, die eine Ausweitung des Krieges unbedingt vermeiden wollten. Wegen dieser
Idee sei MacArthur entlassen worden.
Nachfolger von MacArthur wurde General Ridgway, der den Oberbefehl in Tokio
antrat. Die Armee hatte bald Gelegenheit, dem neuen Kommandanten ihre
Stärke zu beweisen. Am 22. April 1951, nur acht Tage nach dem
Kommandowechsel, erfolgte die wuchtigste kommunistische Offensive des Krieges.
Auf einer Front von 130 Kilometern traten 200 000 Soldaten zum Angriff an, 400
000 Mann hatten die Kommunisten eingesetzt, bis die fünftägige
Schlacht zu Ende war. Die 8. Armee konnte jedoch in fast allen Abschnitten ihre
Stellung behaupten, nur eine zwanzig Kilometer lange Lücke war in die Front
gerissen worden.
Am 26. April durchbrachen die Chinesen die Front und marschierten auf die
Hauptstadt Seoul zu. Die alliierte Infanterie verschanzte sich so vor der Stadt,
daß die Hauptkampflinie etwa sechs bis zwölf Kilometer nördlich
von Seoul verlief. Die Front der Alliierten war überall zwischen zwanzig
und fünfzig Kilometer zurückversetzt worden, die 8. Armee hatte aber
einen Abwehrsieg errungen. Zum ersten Mal zog sich die chinesische Armee aus dem
Kampfgebiet zurück, nachdem zirka 70 000 Chinesen gefallen waren. Auch eine
nächste Offensive von 96 000 Mann wurde von den Alliierten
zurückgewiesen, es gibt im ganzen Koreakrieg keine vergleichbar blutige
Schlacht wie diese. Eine einzige amerikanische Division meldete 37 000 tote und
verletzte Kommunisten, die Verluste dieser Division betrug dabei lediglich 134
Tote.
Stellungskrieg, Luftkrieg und
Friedensgespräche
Im Juni 1951 war nach der letzten großen Schlacht abzusehen,
daß der Krieg in einem Stellungskrieg erstarren würde. Daraufhin
schlug die Sowjetunion offiziell die Aufnahme von
Waffenstillstandsgesprächen vor. Am 10. Juni begannen die Verhandlungen in
Kaesong in Nordkorea. Diese Gespräche dauerten mit Unterbrechungen zwei
Jahre.
Nach einigen kleineren Kämpfen begannen die Vereinten Nationen am 18.
August 1951 mit der Operation „Strangle“. Diese Operation
befaßte sich mit der Zerstörung von Eisenbahnlinien, Brücken,
Straßenkreuzungen, Güterzügen und allem anderen, was einem
militärischen Depot ähnlich sah. Man nahm an, daß die
kommunistischen Führer bald gezwungen wären, Frieden zu
schließen, wenn ihrer Armee der Nachschub abgeschnitten würde. Die
Kommunisten verstanden es jedoch, Bahnstrecken und Brücken innerhalb
kürzester Zeit wieder zu reparieren.
Im Juni 1952 griff die Bomberflotte der Vereinten Nationen
Elektrizitätswerke an, ohne auf Widerstand zu stoßen. Neunzig Prozent
der nordkoreanischen Energieproduktion soll damit ausgeschaltet worden sein, man
merkte jedoch keinen Rückgang der kommunistischen Kampfkraft. Im Juli wurde
beschlossen, daß das nächste Ziel die Beherrschung des Luftraumes
sei. 1 061 000 Mann waren auf Seite der Vereinten Nationen bei der Luftwaffe
beschäftigt, 450 000 Tonnen Bomben wurden abgeworfen, 183 000 000 Patronen
aus schweren Maschinengewehren wurden abgefeuert.
Einigung am Verhandlungstisch
Beide Seiten gelangten bei den inzwischen andauernden Verhandlungen in
wesentlichen Punkten zu einer Einigung, Ausnahme war die Frage der
Rückführung der Kriegsgefangenen. Nordkorea weigerte sich, den
UN-Vorschlag zu akzeptieren, wonach Kriegsgefangene nicht gegen ihren Willen in
ihre Heimatländer zurückgeschickt werden dürften. Im Oktober 1952
wurden die Gespräche vorläufig abgebrochen und erst im April 1953
wieder weitergeführt. Wenig später verständigten sich beide
Seiten in der Kriegsgefangenenfrage und vereinbarten, innerhalb von drei Monaten
nach Abschluß eines Waffenstillstandsabkommens Friedensgespräche auf
höchster Ebene aufzunehmen; die Friedensgespräche wurden dann jedoch
bis April 1954 verschoben und scheiterten schließlich.
Im Juli 1953 wurde in Panmunjom das Waffenstillstandsabkommen zwischen
Nord- und Südkorea geschlossen. Es bestätigte im wesentlichen den 38.
Breitengrad als Grenze zwischen Nord- und Südkorea und legte eine vier
Kilometer breite entmilitarisierte Zone entlang der Grenze fest; außerdem
wurde eine neutrale Repatriierungskommission zur Überwachung des
Gefangenenaustausches eingesetzt.


Das Ende des Koreakrieges, die letzte Front verlief fast
am 38. Breitengrad,
der ursprünglichen Trennungslinie zwischen Nord- und Südkorea
der ursprünglichen Trennungslinie zwischen Nord- und Südkorea
Der Koreakrieg in Zahlen
33 629 tote UN-Soldaten
103 629 verwundete UN-Soldaten
5178 gefangene oder vermißte Soldaten
1 247 000 tote nordkoreanische und chinesische Soldaten
400 000 tote Zivilisten
100 000 koreanische Waisenkinder
300 000 Obdachlose
450 000 Tonnen abgeworfene Bomben
103 629 verwundete UN-Soldaten
5178 gefangene oder vermißte Soldaten
1 247 000 tote nordkoreanische und chinesische Soldaten
400 000 tote Zivilisten
100 000 koreanische Waisenkinder
300 000 Obdachlose
450 000 Tonnen abgeworfene Bomben
Literatur
S. L. A. Marshall: Der Koreakrieg
Christian Zentner: Die Kriege der Nachkriegszeit
Microsoft Encarta 97 Enzyklopädie
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