Den Freunden im Finsterlande von Heinrich Kämpchen

Ihr sprecht so oft vom „Finsterland“ –
Mir ist es gut bekommen,
Auch hat es mich, ich sag’ es gern,
Recht freundlich aufgenommen. –
 
Die Kameraden harrten schon,
Wo ich auch hingegangen
(Westfalenland und Austria),
Mich gastlich zu empfangen. –
 
Zu viel des Guten hat man fast
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Dort für mich aufgetragen,
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Auch hört’ ich noch im grünen Wald
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Die Nachtigallen schlagen. –
 
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Drum schmält mir nicht das „Finsterland“,
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Auch dort ist’s hell geworden,
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Und prächtig blüht’s am Emscherstrand
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Und an der Lippe Borden. –
 
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Was kann man denn vom jungen Sproß
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Auch wohl schon mehr verlangen? –
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Den Kameraden aber Dank
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Für’s gastliche Empfangen. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Den Freunden im Finsterlande“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
101
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Den Freunden im 'Finsterlande'“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, der vom 23. Mai 1847 bis zum 6. März 1912 lebte. Damit lässt sich das Gedicht zeitlich in das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert einordnen, eine Zeit, die in der deutschsprachigen Literatur oft der Epoche des Biedermeier oder des Realismus zugeordnet wird.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass der Autor eine positive Einstellung gegenüber dem „Finsterland“ einnimmt. Dies steht im Kontrast zu der Bezeichnung „Finsterland“, die üblicherweise eine negative Konnotation hat. Das Gedicht besteht aus fünf Strophen zu jeweils vier Versen, welche in einem einfachen, aber prägnanten Sprachstil verfasst sind.

Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um das lyrische Ich, das über seine Erfahrungen im „Finsterland“ berichtet. Trotz der negativen Bezeichnung „Finsterland“ äußert sich das lyrische Ich positiv und dankbar über seine Aufnahme und den Umgang mit ihm in diesem Land. Er gibt an, dass es ihm dort gut ergangen ist, dass er gastfreundlich empfangen wurde und erklärt, dass er inmitten der Schönheit der Natur selbst Nachtigallen gehört hat. Besonders bemerkenswert ist seine positive Darstellung der Landschaft, insbesondere des „Emscherstrands“ und der „Lippe Borden“.

Die Form des Gedichts ist traditionell, mit regelmäßigen Versen, Strophen und Reimen. Der Sprachstil ist einfach und klar, wodurch der Inhalt des Gedichts gut zum Ausdruck kommt. Die Sprache kann als bildhaft und malerisch bezeichnet werden, besonders in der Darstellung der Landschaft.

Insgesamt scheint das Gedicht eine positive Einstellung gegenüber dem „Finsterland“ auszudrücken und es nicht als negativen Ort, sondern als einen Ort der Gastfreundschaft und Schönheit darzustellen. Diese Darstellung könnte auch als eine Art Kritik an der Negativität und Voreingenommenheit gegenüber bestimmten Orten oder Regionen interpretiert werden.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Den Freunden im Finsterlande“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 101 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Die Gedichte „Altendorf“, „Am Gemündener Maar“ und „Am Grabe der Mutter“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Kämpchen. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Den Freunden im Finsterlande“ weitere 165 Gedichte vor.

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