D Ruabadiab von Michel Buck
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Hänsisbäuri mit de Weiber |
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Wäscht beim Brückle voar am Eatter. |
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Uffam Brückle stôht a Treiber, |
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Raucht und dischkarriart vom Weattar. |
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Jetz, was thant do Hänsis Buaba |
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In de Krouttoil neabad dussa? |
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Sind so keack und liachat Ruaba! |
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„So! der Eschhoi wead ui nussa!“ |
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Zwôr se fliahet, aber gschwinder |
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Fangt der Eschhoi ana’ froscha, |
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Und ear hebbt äll drei beim Lender |
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Und verschlet en Grind und Goscha. |
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„Hau’n i ui, iahr Eardaschlinkel, |
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Ka’n i ui a môl versocka? |
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Ha’, im Burgerstübleswinkel |
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Mond er jetz aischt au noh hocka, |
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Ghairet er gauh’, weam er wöllet, |
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Malafinkverstohlne Koga! |
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Heinet nu’ brav zua und bröllet! |
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Futt, ui hôt doch neamad zoga!“ |
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„He, o!“ sait der Treiber, „hairet: |
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Was füar Buaba haunt dött glocha? |
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Wenn se Hänsisboura ghairet, |
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Haunt er in en Ima gstocha! |
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Und so isch as!“ sait der Treiber, |
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„Gucket nu’ gem Brückle äbe, |
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Denn iahr kennet doch dia Weiber. |
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Hänsisbäuri, d Mei und Bäbe?“ |
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„Sökra! Sökra!“ schreit der Eschhoi, |
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„Hänsisbäuri? Ai der Donder, |
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Daß di – bi’ bei deaner bsonder |
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Guat im Fuater dinna gstanda! |
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Hau’n i s Hirn im Ehlaboga? |
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Loset, Weib – ui sei es bstanda – |
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Was i gsait hau’, ischt verloga!“ |
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D Bäuri aber thuat nu’ lacha, |
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Sait: „S ischt reacht, a’ Orning schaffa |
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Und de baisi Buaba bacha, |
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Folget so it maih, dia Affa!“ |
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D Buaba heinet Rotz und Butza, |
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Daß si haunt schiar nimma könna, |
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Putzet d Auga mit de Mutza, |
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Hairet nimme ouf mit Zenna. |
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Sait dô d Muatar: „Buaba, loset, |
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Want er folga oder itta? |
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Want er alau’ von der Boshet? |
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Desmôl hôt as deutli dütta. |
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Bald er s aischtmôl wieder treatet |
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Ueber s Strickle, gôhts ins Schatta, |
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Trutz er um guat Weattar beatet, |
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S zwoitmôl weads ui nuintz maih batta! |
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Daß der Hiat ui d Bückel gmeassa |
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Hôt, ischt ganz nô meim Gidanka. |
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Eschhoi, kommet mit zum Jeassa! |
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Will mit Krout und Speack ui danka!“ |
Details zum Gedicht „D Ruabadiab“
Michel Buck
3
55
312
bis 1888
Realismus,
Naturalismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „D Ruabadiab“ stammt von dem schweizer Dichter Michel Buck, der in der Zeit von 1832 bis 1888 lebte. Die Zeiten, in denen er lebte und schrieb, waren geprägt von politischen und sozialen Veränderungen. Angesichts der Datierung des Gedichts könnte es zum Ende des 19. Jahrhunderts geschrieben worden sein.
Das Gedicht ist in Schweizerdeutsch geschrieben und erfasst zuerst eine Szene in einem Dorf, wo die Frauen Wäsche waschen und ein Treiber auf einer Brücke steht. Daneben gibt es einige Jungen, die das Dorfleben beobachten und augenscheinlich Unfug treiben. Eine Konfrontation zwischen den Jungen und einem der Männer führt zu einer Auseinandersetzung, die letztendlich in einer Art Moral der Geschichte resultiert.
Das lyrische Ich in diesem Gedicht fungiert als Beobachter des Geschehens und als Erzähler der Geschichte. Es scheint unsicher zu sein, ob die Jungen orndungsgemäß handeln oder nicht, und durch das Erzählen ihrer Geschichte versucht es, diese Frage zu beantworten. Die Jungen sind störrisch und rebellisch, wie es für ihr Alter typisch ist, und der Ärger, den sie verursachen, ruft die Erwachsenen auf den Plan, die versuchen, ihnen eine Lektion zu erteilen.
Das Gedicht folgt nicht einer konkreten Reimstruktur und besteht größtenteils aus vierzeiligen Versen. Die Sprache ist sehr bildhaft und nutzt die lokalen Dialekte und Ausdrücke, die zur Authentizität und Lebendigkeit der Beschreibung des Dorflebens beitragen.
Im Großen und Ganzen nutzt das Gedicht die alltäglichen Begebenheiten und Charaktere eines Dorfes, um einen Blick auf die menschliche Natur und das Zusammenleben in der Gesellschaft zu werfen. Es zeigt den Konflikt zwischen jung und alt, zwischen Regelbefolgung und Ungehorsam und letztlich die Notwendigkeit von Disziplin und Moral in der Gemeinschaft. Die Erzählweise des lyrischen Ichs erlaubt dem Leser, in diese Welt einzutauchen und ihre Dynamik zu erleben.
Weitere Informationen
Das Gedicht „D Ruabadiab“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Michel Buck. Buck wurde im Jahr 1832 in Ertingen, Oberamt Riedlingen geboren. 1888 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus oder Naturalismus zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 312 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 55 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Michel Buck ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf den Tod meines lieben siebenjährigen Töchterchens Hilda Antonia“, „Auf die Beerdigung meines Schwähers“ und „D Blockstrecker“. Zum Autor des Gedichtes „D Ruabadiab“ haben wir auf abi-pur.de weitere 56 Gedichte veröffentlicht.
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- Auf den Tod meines lieben siebenjährigen Töchterchens Hilda Antonia
- Auf die Beerdigung meines Schwähers
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Zum Autor Michel Buck sind auf abi-pur.de 56 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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