Die Biene von Gotthold Ephraim Lessing
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Als Amor in den goldnen Zeiten |
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Verliebt in Schäferlustbarkeiten |
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Auf bunten Blumenfeldern lief, |
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Da stach den kleinsten von den Göttern |
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Eine Biene, das in Rosenblättern, |
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Wo es sonst Honig holte, schlief. |
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Durch diesen Stich ward Amor klüger. |
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Der unerschöpfliche Betrüger |
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Sann einer neuen Kriegslist nach: |
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Er lauscht in Rosen und Violen; |
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Und kam ein Mädchen sie zu holen, |
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Flog er als Bien heraus, und stach. |
Details zum Gedicht „Die Biene“
Gotthold Ephraim Lessing
2
12
65
1729 - 1781
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Biene“ wurde von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Aufklärung. Eine zeitliche Einordnung ist daher im 18. Jahrhundert, genauer gesagt um das Jahr 1771, als Lessing besonders aktiv lyrische Werke verfasste.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht fröhlich und leicht, getragen von einem humorvollen Ton. Es beschreibt die Figur des Amor, des Gottes der Liebe, wie er auf einer Blumenwiese umherläuft und von einer Biene gestochen wird. Daraufhin bekommt Amor den Einfall, sich selbst als Biene zu tarnen und Mädchen zu stechen, um sie zu verlieben.
Das lyrische Ich schildert eine Anekdote aus der Mythologie, wahrscheinlich mit dem Ziel, die Leser_innen zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen. Lessing nutzt die Figur des Amor, um die Idee der Liebe spielerisch und humorvoll darzustellen. Sie wird dargestellt als Schlachtfeld voller List und Tücke, auf dem Amor, der „unerschöpfliche Betrüger“, Schabernack betreibt.
In Form und Sprache hält sich das Gedicht an traditionelle Regeln der Poesie. Jede der beiden Strophen besteht aus sechs Versen, wobei der Rhythmus und das Reimschema konsequent durchgezogen werden. Die Sprache ist einfach und verständlich, bereichert durch bildhafte Beschreibungen von Amor und der Biene. Auffällig ist die Verwendung von humorvollen und spielerischen Elementen, wie z.B. der Vergleich Amors mit einer Biene, was das Gedicht unterhaltsam und zugänglich macht.
Insgesamt kann gesagt werden, dass Lessing in „Die Biene“ die Figur des Amor auf humorvolle Weise nutzt, um die Komplexität der Liebe darzustellen. Das lyrische Ich berichtet davon auf leichte und spielerische Art, doch zwischen den Zeilen kann man eine kritische Reflexion über die Rolle der Täuschung in der Liebe herauslesen. Das Gedicht zeigt auf, wie liebende Menschen zu „Opfern“ von Amor werden können, umgrenzt von List und Täuschung.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Biene“ des Autors Gotthold Ephraim Lessing. Lessing wurde im Jahr 1729 in Kamenz (Sachsen) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1745 und 1781. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Aufklärung zu. Bei dem Schriftsteller Lessing handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 65 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „An einen Autor“, „Auf Frau Trix“ und „Auf Muffeln“ sind weitere Werke des Autors Gotthold Ephraim Lessing. Zum Autor des Gedichtes „Die Biene“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 37 Gedichte vor.
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