Kriegsweihnacht 1916 von Paul Keller

Und wenn auch nichts mehr auf Erden wär
Und alles freude- und liebeleer:
Es blieben die Sterne in dunkler Nacht,
Es blieben die Berge in weißer Pracht,
Es bliebe der selige Kindertraum
Vom Gabentisch und vom Tannenbaum,
Es blieb Weihnachten!
Wollen alle in Demut trachten,
Vor dem schlummernden Jesulein
10 
Stille Kinder der Not zu sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Kriegsweihnacht 1916“

Autor
Paul Keller
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
nach 1889
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kriegsweihnacht 1916“ wurde vom deutschen Schriftsteller Paul Keller (1873-1932) verfasst. Es entstand während des Ersten Weltkriegs, was eine bedeutsame Rolle für die Interpretation des Gedichts spielt.

Auf den ersten Blick geht es um Weihnachten angesichts einer Welt im Krieg, was sowohl Trauer als auch Hoffnung ausdrückt. Hier steht Weihnachten vor allem als Symbol für Hoffnung und Trost, die beständig sind, auch wenn alles andere freudlos und lieblos erscheint.

Inhaltlich thematisiert das lyrische Ich die düstere Vorstellung einer Erde ohne Freude und Liebe, in der jedoch einige Aspekte von Beständigkeit und Hoffnung bleiben: die Sterne, die Berge, die unschuldigen Träume von Kindern und das Weihnachtsfest selbst. Die letzte Zeile ruft zu Demut auf und ermutigt dazu, trotz der Not still und bescheiden zu sein.

Form und Sprache des Gedichts erhöhen seine Wirkung. Bestehend aus einer einzigen Strophe mit zehn Versen, wirkt das Gedicht trotz seiner kurzen Länge tiefgründig. Keller nutzt simple, jedoch bildhafte Sprache, um seine Botschaft zu übermitteln. Der rhythmische Fluss der Verse und der Einsatz von Reim schafft eine Atmosphäre, die sowohl die Ernsthaftigkeit des Kriegs als auch das bezaubernde Geheimnis von Weihnachten einfängt. Die Wiederholung des Wortes „bleiben“ unterstreicht die Beständigkeit der genannten Elemente in Zeiten des Krieges.

Insgesamt handelt es sich bei „Kriegsweihnacht 1916“ um ein symbolträchtiges Gedicht. Es kombiniert die düstere Realität des Kriegs mit der Hoffnung, die in der Weihnachtszeit verankert liegt, und fordert so den Leser zur Reflexion und zur Bescheidenheit auf trotz der Herausforderungen, die der Krieg mit sich bringt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Kriegsweihnacht 1916“ ist Paul Keller. Keller wurde im Jahr 1873 in Arnsdorf, Kreis Schweidnitz geboren. Zwischen den Jahren 1889 und 1932 ist das Gedicht entstanden. In Breslau ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Paul Keller ist auch der Autor für Gedichte wie „Adventslied“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Kriegsweihnacht 1916“ keine weiteren Gedichte vor.

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