Keller, Gottfried - Romeo und Julia auf dem Dorfe

Schlagwörter:
Gottfried Keller, Sali, Vrenchen, Liebe, Bauernmilieu, der schwarze Geiger, Inhaltsangabe, Zeitungsbericht, Deutung, eigene Meinung, Referat, Hausaufgabe, Keller, Gottfried - Romeo und Julia auf dem Dorfe
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Referat

Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller


Autor

  • Gottfried Keller wurde am 19.07.1819 in Zürich geboren
  • Anfängliche Ausbildung als Maler schlägt fehl, wendet sich der Literatur zu
  • 1848 Stipendium in Heidelberg und zieht anschließend nach Berlin
  • Schreibt dort den „Grünen Heinrich“
  • 1855 Rückkehr nach Zürich
  • Veröffentlicht 1856 die Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“
  • 1861-1876 Züricher Staatsschreiber
  • Stirbt am 15.07.1890
  • Gilt heute als bedeutendster deutschsprachiger Erzähler des 19. Jahrhunderts


Personenvorstellung

  • Vrenchen: 
    Tochter von Marti, sehr hübsch, klug, arbeitsam, nach außen hin fröhlich, innerlich aber traurig wegen Tod der Mutter und Streit der Bauern
  • Salomon o. Sali: 
    Sohn von Manz, gutaussehend, kräftig, treuherzig, sanftmütig
  • Manz + Marti: 
    Einander sehr ähnlich, Anfangs gut befreundet, später Todfeinde, Die Äcker der beiden Bauern werden durch einen Mittelacker getrennt
  • Schwarzer Geiger: 
    Eigentlicher, nicht nachweisbarer, Besitzer des umstrittenen Mittelackers, guter Charakter, Verkörperung der Ungerechtigkeit der Bauern


Inhalt

  • Manz und Marti arbeiten auf dem Feld, sehr einheitlich
  • Kinder bringen essen
  • In der Mitte der beiden Felder der beiden Bauern ein Dritter Acker, Besitzer ist unbekannt
  • Jahre später wollen sie den Mittelacker ersteigern, Manz siegt
  • Streit entsteht
  • Die Jahre vergehen, die Bauern werden durch Spielschulden arm, Streit wächst, wird zu Hass
  • Vrenchens Mutter stirbt wegen Streit
  • Kinder dürfen sich nicht mehr sehen, Vreni weicht Sali aus
  • Familie von Manz zieht schließlich in die Stadt, um ein Gasthaus zu eröffnen, läuft sehr schlecht
  • Verlegen sich, genau wie Vrenchen und Marti, auf die Fischerei und begegnen sich eines Tages


LESEPROBE: Seite 30-33
... Nach dem Lesen: Nachdem sich die beiden also versöhnt haben ....
Treffen sich heimlich auf dem Acker, begegnen zum ersten mal dem schwarzen Geiger
Treffen auf dem Heimweg auf Marti, Sali wirft ihm aus Angst um Vrenchen einen Stein an den Kopf
Marti wird verrückt, Haus von Vrenchen wird verpfändet
Kinder beschließen, nur ein einziges Mal tanzen zu gehen, um sich dann für immer zu verabschieden
Verkaufen Dinge, um Schuhe und Geld für den nächsten Tag zu haben
Ziehen durch Wälder und Städte, essen in Wirtshäusern und werden als erlobt und glücklich angesehen
Auf einem Jahrmarkt kaufen sie jeder Geheimerweise für den anderen einen Abschieds-Ring
Gehen woanders tanzen, weil die Leute sie erkennen, treffen den schwarzen Geiger zum zweiten Mal
Schwarzer Geiger und seine Freunde spielen die Hochzeit der beiden
Ziehen durchs Land, kommen an ihrem Heimatdorf vorbei, Vrenchen und Sali bleiben zurück
Schenken sich die Ringe, beschließen, sich im Fluss umzubringen, tun es


Zeitungsbericht
Züricher Tageszeitung vom 3. September 1847:

“Im Dorfe Altsellerhausen, bei Leipzig, liebten sich ein Jüngling von 19 Jahren und ein Mädchen von 17 Jahren, beide Kinder armer Leute, die aber in einer tödlichen Feindschaft lebten und nicht in eine Vereinigung des Paares willigten wollten. Am 15. August begaben sich die Verliebten in eine Wirtschaft, wo sich arme Leute vergnügen, tanzten daselbst bis 1 Uhr nachts und entfernten sich hierauf. Am Morgen fand man die Leichen beider Liebenden auf dem Felde liegen; sie hatten sich durch den Kopf geschossen.”


Deutung
Keller, der ja sein Leben lang keine erfolgreiche Beziehung geführt hat, lehnt seine Novelle an einen Zeitungsartikel der Züricher Zeitung und an Shakespeares Drama „Romeo und Julia“ an. Er schreibt in seinem Buch über zwei füreinander bestimmte Leben, die durch die kleinbürgerliche Gesellschaft am gemeinsamen Glück gehindert werden. Im Gegensatz zu Shakespeares Drama bietet ihnen das Leben auch abseits dieser keine Alternative, wodurch Keller zugleich seine derzeitige Gesellschaft kritisiert.


Sprachliche Besonderheiten
Keller schreibt das Buch in einer sehr realistischen, das Detail liebenden Art und Weise, die typisch für ihn ist. Der Text an sich jedoch ist keinesfalls schwer zu verstehen, im Gegenteil, er lässt sich sehr einfach lesen.


Eigene Meinung
Anfangs tat ich mich zwar schwer, in das Buch reinzukommen, doch sobald man sich auf das inzwischen meiner Meinung nach doch schon sehr ausgelutschte Thema eingelassen hat, liest sich das Buch recht zügig und unterhaltsam. Erschreckend ist jedoch, dass das Buch auf dem oben verlesenen Zeitungsartikel beruht und es durch die derzeitige Gesellschaft immer noch zu solchen Intoleranzen kommen kann, so dass ein Paar keinen anderen Ausweg mehr kennt als den Tod.

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