So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte von Dante Alighieri

So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte
Der Augen, die mich trügerisch entseelen,
Daß ich, droht mir auch Tod und hämisch Quälen,
Erneut den Blick voll Sehnsucht darauf richte.
 
Was ich erkannt in ahnendem Gesichte,
Blendet das Aug’ des Körpers und der Seelen,
Daß ich, so mir Verstand und Kräfte fehlen,
Folge dem Wunsch, wie er mich auch verpflichte.
 
Das führt mich, der vertrauensvoll verwogen,
10 
Zu süßem Tod durch süßen Truges Wende.
11 
Doch nach dem Schaden sah ich erst das Ende.
 
12 
Wohl schmerzt mich, daß mein Leiden Hohn nur fände;
13 
Doch mehr noch kränkt es, daß, mir hold gewogen,
14 
Das Mitleid gar um seinen Lohn betrogen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
107
Entstehungsjahr
nach 1281
Epoche
Spätmittelalter

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Dante Alighieri, einem wichtigen Dichter und Philosophen des italienischen Mittelalters, der von 1265 bis 1321 lebte. Es lässt sich somit zeitlich der Epoche des Mittelalters, genauer gesagt der hochmittelalterlichen italienischen Literatur zuordnen.

Nach meinem ersten Eindruck handelt es sich bei dem Gedicht um ein leidenschaftliches und emotionales Liebesgedicht. Es scheint, dass das lyrische Ich eine nicht erwiderte oder schwer erreichbare Liebe beklagt, die sowohl physische als auch emotionale Schmerzen hervorruft.

Im allgemeinen beschreibt und thematisiert das lyrische Ich in diesem Gedicht sein starkes Verlangen und seine Sehnsucht nach „dem schönen Lichte“, was sinnbildlich für die geliebte Person stehen könnte. Verzweifelt und leidenschaftlich verfolgt es trotz des Bewusstseins über die damit verbundenen Gefahren und Schmerzen diesen Wunsch. Die letzte Strophe deutet zudem auf die Erfahrung einer Enttäuschung oder Zurückweisung hin, die das lyrische Ich tief kränkt und verletzt.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl und zeigt eine regelmäßige, geregelte Metrik und Reimstruktur auf, was typisch für die mittelalterliche Dichtkunst ist. Die Sprache des Gedichts ist dabei von hoher Bildlichkeit und Symbolik geprägt. Es wird viel mit metaphorischen Ausdrücken gearbeitet, wie zum Beispiel „dem schönen Lichte“ als Metapher für die Geliebte, oder der „süße Tod“ als Beschreibung für das Leiden aufgrund der Liebe. Durch diese küstlerische Sprachgestaltung entsteht eine sehr emotionale, dramatische und somit eindringliche Atmosphäre, die das intensive Gefühlsleben des lyrischen Ichs widerspiegelt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Dante Alighieri. Im Jahr 1265 wurde Alighieri in Florenz geboren. Im Zeitraum zwischen 1281 und 1321 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Spätmittelalter zu. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 107 Worte. Der Dichter Dante Alighieri ist auch der Autor für Gedichte wie „Ich hatte, glaubt’ ich, ganz mich abgewandt“, „Der König, der sie alle, die ergeben“ und „Nie mocht’ ich je so Grausames erleben“. Zum Autor des Gedichtes „So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 20 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Dante Alighieri (Infos zum Autor)

Zum Autor Dante Alighieri sind auf abi-pur.de 20 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.