Der König, der sie alle, die ergeben von Dante Alighieri

Der König, der sie alle, die ergeben
Ihm dienen, lohnt mit Überschwenglichkeit,
Hat mich von allem stolzen Groll befreit
Und heißt zum Himmelssitz den Blick erheben.
 
Und denk’ ich hier an das verklärte Leben
Der Bürger in der Stadt der Herrlichkeit:
Zum Preis des Schöpfers bin ich dann bereit,
Als sein Geschöpf noch eifriger zu streben.
 
Denn seh’ den ew'gen großen Lohn ich winken,
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Zu welchem Gott beruft der Christen Scharen,
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So mag ich gar nichts andres sonst gewahren.
 
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Doch Leid muß, Teurer, ich um dich erfahren:
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Du willst nicht fromm in Zukunftshoffnung sinken
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Und gibst das Sich're hin für eitles Blinken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Der König, der sie alle, die ergeben“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
nach 1281
Epoche
Spätmittelalter

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der König, der sie alle, die ergeben“ wurde von Dante Alighieri, einem bekannten italienischen Dichter des Mittelalters, verfasst. Alighieri lebte von 1265 bis 1321 und zählt zu den bedeutendsten Dichtern der Weltliteratur.

Bereits beim ersten Lesen fallen die stark religiösen und spirituellen Motive auf. Der Dichter nutzt viel Bildersprache und Metaphern, was das Gedicht komplex und mehrdeutig macht.

Das lyrische Ich, vermutlich eine Identifikationsfigur des Autors, sieht Gott als einen König an, der all jene großzügig belohnt, die ihm ergeben dienen. Er fühlt sich von Gott von weltlichen Lasten, symbolisiert durch „stolzen Groll“, befreit und wird dazu aufgefordert, seinen Blick zum Himmel, zum göttlichen Sitz, zu erheben. Im zweiten Teil spürt das lyrische Ich den Wunsch, Gott noch mehr zu ehren und zu dienen, wenn es an das glorreiche Leben der Gläubigen in der himmlischen Stadt denkt. Es scheint davon überzeugt zu sein, dass es für seine Bemühungen einen ewigen Lohn gibt.

Die Sprache des Gedichts ist gehoben und pathetisch, was den religiösen Inhalt unterstreicht. Die Form des Gedichts ist streng geregelt, es besteht aus vier Strophen, die erste und zweite Strophe mit jeweils vier Versen und die dritte und vierte Strophe mit jeweils drei Versen.

In der letzten Strophe spricht das lyrische Ich eine nicht näher definierte Person an, die beabsichtigt, auf den göttlichen Lohn zu verzichten und dafür weltlichen Täuschungen nachzujagen. Dies lässt das lyrische Ich bedauern und es erfährt Leid wegen dieser Entscheidung. Hier zeigt sich eine gewisse Mahnung oder Warnung des Dichters vor einer zu starken Hinwendung zur Weltlichkeit.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Gedicht von Dante Alighieri sehr stark von seinen religiösen Überzeugungen geprägt ist und gleichzeitig Einblicke in die mittelalterliche Vorstellung vom Göttlichen und vom Dienst an Gott gibt. Es ist ein eindringlicher Appell an die Gläubigen, sich den weltlichen Versuchungen zu entziehen und sich stattdessen auf Gott und den Lohn im Himmel zu konzentrieren.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der König, der sie alle, die ergeben“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Dante Alighieri. Geboren wurde Alighieri im Jahr 1265 in Florenz. Das Gedicht ist in der Zeit von 1281 bis 1321 entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Spätmittelalter zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 102 Worte. Die Gedichte „Nie mocht’ ich je so Grausames erleben“, „Ihr süßen Reime, deren Worte gehen“ und „Von wannen kommt ihr mit so ernsten Sinnen“ sind weitere Werke des Autors Dante Alighieri. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der König, der sie alle, die ergeben“ weitere 20 Gedichte vor.

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