Im Aprölla 1879 von Michel Buck

Wear s Grüa’ verroicht, dea preis i wäger glückle,
Ihm scheint ussam kräutergrüana Gätle
De geali Millstöck rous so appatickle
Wia d Ochsa’auga dinna im Spinätle.
 
Deam schlaet d Finka wieder in de Boscha,
Derzua noh d Amsla, d Droschtla, d Nachtigalla!
Wia heancht as doch so schö’ und koscht koin Groscha,
Weam sott a sötti Musing gauh’ it gfalla?
 
Beifalter siehscht dur d Lüfta luschtig fliaga,
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Pfôgaugete, Blôgflüglate und Schiller,
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Und hunta uff de Bluama dött se wiaga
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Im Sonnaschei’ de kleini weißi Müller.
 
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I aber los uff sealli Gläsla oi’zig,
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Wo an de Fäda klinglat duß im Gata
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Und s Spatzavolk verjaicha müaßet, s koi’zig -
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Se gant au gar en so en Klang, en zata.
 
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Wenn d Leut schau’ über meine Thema’ lachet,
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I hair dô doch, was diesi äll it hairet,
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Weisingena, dia koinar nôchi machet
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Und dia wia s Hoimwaih miar as Heaz versaihret.
 
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Doch zruck in d Wealt! Ka’n i des Gläslaklingla
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Und was as saga will jô doch it fassa!
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Jetz hair i Zugamichla d Säagas dengla
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Und Schreinersmartis Karra goura uff der Gassa.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.8 KB)

Details zum Gedicht „Im Aprölla 1879“

Autor
Michel Buck
Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
185
Entstehungsjahr
bis 1888
Epoche
Realismus,
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im Aprölla 1879“ wurde von Michel Buck verfasst, einem schwäbischen Mundartdichter des 19. Jahrhunderts. Die zeitliche Einordnung liegt, wie der Titel schon suggeriert, im Jahr 1879, zur Zeit des Späten Realismus in der deutschen Literatur.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht in schwäbischer Mundart geschrieben ist. Dadurch kann es für manche Leser zunächst schwierig zu verstehen sein. Es besteht aus sechs Strophen zu je vier Versen und strahlt eine gewisse Heimatverbundenheit und Natur-Idylle aus.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich im Gedicht seine Beobachtungen der sich im Frühling entfaltenden Natur und die damit verbundenen Geräusche. Die Natur wird in der schwäbischen Mundart liebevoll und detailreich geschildert, so zum Beispiel die grünenden Pflanzen, das Singen der Vögel oder das Fliegen der Schmetterlinge. Die Klangwelt der Natur und das Landleben wecken beim lyrischen Ich Erinnerungen und Heimweh.

Formal ist das Gedicht streng in vierzeiligen Strophen organisiert. Es kann kein regelmäßiges Reimschema festgestellt werden, jedoch wird die schwäbische Mundart konsequent beibehalten, was den Charakter des Gedichts maßgeblich prägt.

Die Sprache des Gedichts ist durch den Dialekt an eine bestimmte Region gebunden und zeugt von der Verbundenheit des Autors zu dieser. Die bildhaften Beschreibungen und die insgesamt positive Darstellung der Natur legen nahe, dass die Landschaft der Heimat, mit ihren Klängen, Farben und Gerüchen, für das lyrisische Ich eine Quelle von Glück und Zufriedenheit darstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Im Aprölla 1879“ von Michel Buck ein heimatverbundenes Gedicht ist, das Liebe zur Natur und die Schönheit des einfachen, ländlichen Lebens in der schwäbischen Heimat zum Ausdruck bringt. Dabei spielt die Mundart eine zentrale Rolle und trägt maßgeblich zur Stimmung und zum Charakter des Gedichts bei.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Im Aprölla 1879“ ist Michel Buck. Im Jahr 1832 wurde Buck in Ertingen, Oberamt Riedlingen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1888. Erschienen ist der Text in Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus oder Naturalismus zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 185 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Weitere Werke des Dichters Michel Buck sind „A Gschichtle vom guata Philipp Neri“, „A Trom“ und „Am Bächle“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Im Aprölla 1879“ weitere 56 Gedichte vor.

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