Hinz und Kunz von Gotthold Ephraim Lessing
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Hinz Was doch die Großen alles essen! |
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Gar Vogelnester; eins, zehn Taler wert. |
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Kunz Was? Nester? Hab' ich doch gehört, |
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Daß manche Land und Leute fressen. |
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Hinz Kann sein! kann sein, Gevattersmann! |
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Bei Nestern fingen die denn an. |
Details zum Gedicht „Hinz und Kunz“
Gotthold Ephraim Lessing
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6
38
nach 1745
Aufklärung
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Hinz und Kunz“ wurde von Gotthold Ephraim Lessing verfasst, einem der bekanntesten Dichter der deutschen Aufklärung, der im Zeitraum von 1729 bis 1781 lebte.
Bei erstmaligem Lesen fällt auf, dass das Gedicht sehr volkstümlich und direkt ist. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine einfache Konversation zwischen den beiden Charakteren Hinz und Kunz zu handeln, die über die Exzesse der Oberschicht sprechen. Doch wird bei genauem Hinsehen klar, dass das Gedicht eine starke politische Botschaft trägt, die deutlich von Lessings Zeitalter der Aufklärung beeinflusst ist.
Das lyrische Ich scheint aus zwei Perspektiven zu agieren, repräsentiert durch die Charaktere Hinz und Kunz. Sie sprechen über die Exzesse der Reichen und Mächtigen, symbolisiert durch teure Vogelnester als Speise. Die Botschaft geht aber noch weiter und spricht die metaphorische Gier und Rücksichtslosigkeit der Mächtigen an, die, wie Kunz sagt, „Land und Leute fressen“. Hier wirft das Gedicht einen kritischen Blick auf die politische und soziale Ungerechtigkeit der Zeit.
Das Gedicht besteht aus einer einzigen Strophe mit sechs Versen. Die Form ist dialogisch und der Aufbau ist einfach und unprätentiös. Auch die Sprache des Gedichtes ist volkstümlich und direkt, ohne viel metaphorische oder symbolische Sprache. Lessing benutzt die gewöhnlichen, alltäglichen Charaktere Hinz und Kunz, um seine Botschaft zu vermitteln, was wahrscheinlich dazu beiträgt, dass die Kritik an den mächtigen Klassen stärker und verständlicher wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lessing in diesem Gedicht einen spöttischen Kommentar zur gesellschaftlichen Ungleichheit und zur Selbstsucht der Oberschicht seiner Zeit liefert. Er tut dies auf eine zugängliche und direkte Weise, indem er einfache Sprache und Charaktere benutzt, die für jeden Leser leicht nachvollziehbar sind.
Weitere Informationen
Gotthold Ephraim Lessing ist der Autor des Gedichtes „Hinz und Kunz“. Der Autor Gotthold Ephraim Lessing wurde 1729 in Kamenz (Sachsen) geboren. Zwischen den Jahren 1745 und 1781 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Lessing ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 38 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Gotthold Ephraim Lessing sind „Auf den Tod eines Affen“, „Auf die Galatee“ und „Auf die Phasis“. Zum Autor des Gedichtes „Hinz und Kunz“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 37 Gedichte vor.
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