An Hertha von Heinrich Kämpchen

Beim Frühlingsgange durch des Ruhrtals Prächten,
Da haben uns’re Seelen sich gefunden,
Nun bin ich dein in Tagen und in Nächten. –
 
Ja, dein für immer, wie auch du mein eigen,
Mein Glück, mein Leben bist, du Sonnenschöne,
Nur dürfen wir’s der kalten Welt nicht zeigen. –
 
Sie richtet lieblos und verdammt die Liebe,
Nicht eingeengt durch starre Alltagsschranken,
Wir aber folgen ihrem Sehnsuchtstriebe. –
 
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Wir folgten ihm und kosten Himmelswonnen,
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Wie sie ein Gott nur Sterblichen bereitet,
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Vom Zaubernetz der Phantasie umsponnen. –
 
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Und hat dein Herz geseufzt in bangem Harme,
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An meiner Brust sollst du vom Weh gesunden –
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O komm, Geliebte, komm in meine Arme. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „An Hertha“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
105
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Hertha“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Journalisten, geboren 1847 und gestorben 1912. Er gehörte zur literarischen Bewegung des Naturalismus, seine Texte wurden stark durch seine Heimat, das Ruhrgebiet, beeinflusst.

Beim Lesen des Gedichts wird ein Gefühl romantischer Liebe vermittelt. Es erzählt eine feinfühlige Geschichte von Liebe und Sehnsucht, und die starken Emotionen, die es hervorruft, sind intensiv und unverwechselbar. Der Inhalt dreht sich um eine tiefgründige Verbindung zwischen zwei liebenden Seelen, die sich bei einem Frühlingsspaziergang im Ruhrtal finden. Obwohl sie diese tiefe Zuneigung zueinander verspüren, dürfen sie diese Liebe nicht offen zeigen. Trotz der Verurteilung und Zwängen der Gesellschaft entscheiden sie sich, ihrer Sehnsucht nachzugeben und sich in einer Welt der Fantasie und Himmelswonne zu verlieren. Das lyrische Ich bietet der Geliebten Schutz und Heilung in seinen Armen.

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen, die jeweils aus drei Versen bestehen und somit der Form eines Terzetts folgen. Die Sprache des Gedichts ist dabei hochpoetisch: Die Schönheit der gewählten Worte und Bilder erzeugt eine Atmosphäre von Wärme und Intimität, die den Leser in die bittersüße Dynamik ihrer heimlichen Liebesgeschichte einbindet. Darüber hinaus ist die verwendete Sprache voller Emotionen und spricht auf direkte Weise die Gefühle des lyrischen Ichs aus. Treue, Verschwiegenheit, Sehnsucht und himmlische Liebe sind die zentralen Motive, die den Kern der Erzählung darstellen.

Insgesamt ist „An Hertha“ ein intensives und emotionales Gedicht, das die zeitlosen Themen Liebe und Verlangen in der besonderen Atmosphäre des Ruhrtals mit seiner natürlichen Schönheit und den sozialen Bedingungen einer industrialisierten Gesellschaft umfasst.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „An Hertha“ ist Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Im Jahr 1909 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Bochum. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 105 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 15 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Grabe der Mutter“, „Am Kochbrunnen in Wiesbaden“ und „Am Marienbrönnlein“. Zum Autor des Gedichtes „An Hertha“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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