Wir haben, Herr, ein festes Wort von Felix Dahn

Wir haben, Herr, ein festes Wort,
Darumb uns keiner Hellen Mord
In Ewigkeit wird bringen,
Daß du uns kennest allerseit
Was Vngemach und Hertzeleid
Je auff uns möchte dringen.
 
Sonst gehst du warlich mit uns umb
So wunderseltzam und so krumm,
Daß Trost und Raht uns fliehen,
10 
Vnd wir bey der gehäufften Last
11 
Auch deine Sorge für uns fast
12 
In Zweiffel möchten ziehen.
 
13 
Zeuchst du nun die Verheissung ein,
14 
Vergissest gnädig mehr zu seyn?
15 
Du lässest von dir lesen:
16 
Wie du vor Alters deiner Schar,
17 
Die dir vertrawet, in Gefahr
18 
Barmhertzig bist gewesen.
 
19 
Wie stellst du dich denn jetzund an?
20 
Du bist uns wie ein frembder Mann
21 
Der nur wil förter gehen,
22 
Bist wie ein Riese, der nicht Raht,
23 
Nicht Hertz noch Krafft zu helffen hat
24 
Wenn Angst und Noht entstehen.
 
25 
Schaw wie sich unsre Trübsal nährt!
26 
Das Hertz ist uns fast auffgezehrt
27 
Von Sorgen, die uns nagen,
28 
Du stürmst so grawsam zu uns ein,
29 
Vnd schlägst uns, wie man in gmein
30 
Pflegt seinen Feind zu schlagen.
 
31 
Erzeig uns deine Güte doch,
32 
Du bist ja unser Vater noch
33 
So, wie vor alten Zeiten,
34 
Setz unsre Hoffnung nicht in Spott,
35 
Vnd sey auch ferner uns ein GOTT
36 
Von nah' und nicht von weiten.
 
37 
Wend endlich unser Noht-Geschrey,
38 
Wohn uns mit Trost und Rettung bey,
39 
Die Todten in der Erden
40 
Erweisen dir mehr keinen Danck,
41 
Wir wollen unser lebelang
42 
Dein Ruhm- und Dancklied werden.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.9 KB)

Details zum Gedicht „Wir haben, Herr, ein festes Wort“

Autor
Felix Dahn
Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
42
Anzahl Wörter
232
Entstehungsjahr
1834 - 1912
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Wir haben, Herr, ein festes Wort“ ist Felix Dahn. Im Jahr 1834 wurde Dahn in Hamburg geboren. In der Zeit von 1850 bis 1912 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 232 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 42 Versen. Der Dichter Felix Dahn ist auch der Autor für Gedichte wie „Lied der Walküre“, „Du bist die Herrlichste von Allen“ und „Ueber den Wolken und über dem Wind!“. Zum Autor des Gedichtes „Wir haben, Herr, ein festes Wort“ haben wir auf abi-pur.de weitere 31 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Felix Dahn (Infos zum Autor)

Zum Autor Felix Dahn sind auf abi-pur.de 31 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.