Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen von Karl Theodor Körner
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Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, |
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hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht. |
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Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen, |
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frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, |
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die Saat ist reif, ihr Schnitter, zaudert nicht! |
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Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerte! |
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drück dir den Speer ins treue Herz hinein! |
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Der Freiheit eine Gasse! Wasch die Erde, |
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dein deutsches Land mit deinem Blute rein! |
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Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen, |
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es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heilger Krieg! |
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Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen |
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hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen; |
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errette sie mit deiner Freiheit Sieg! |
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Das Winseln deiner Greise ruft: Erwache! |
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der Hütte Schutt verflucht die Räuberbrut! |
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Die Schande deiner Töchter schreit um Rache, |
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der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut. |
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Zerbrich den Pflugschar, laß den Meißel fallen, |
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die Leier still, den Webstuhl ruhig stehn! |
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Verlasse deine Höfe, deine Hallen! |
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Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen, |
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er will sein Volk in Waffenrüstung sehn. |
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Denn einen großen Altar sollst du bauen |
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in seiner Freiheit ewgem Morgenrot: |
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mit deinem Schwert sollst du die Steine hauen, |
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der Tempel gründe sich auf Heldentod. |
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Was weint ihr, Mädchen, warum klagt ihr, Weiber, |
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für die der Herr die Schwerter nicht gestählt, |
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Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber |
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hinwerfen in die Scharen eurer Räuber, |
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daß euch des Kamfes kühne Wonne fehlt? |
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Ihr könnt ja froh zu Gottes Altar treten, |
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für Wunden gab er zarte Sogsamkeit, |
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gab euch in euren herzlichen Gebeten |
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den schönen reinen Sieg der Frömmigkeit. |
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So betet, daß die alte Kraft erwache, |
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daß wir dastehn, das alte Volk des Siegs! |
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Die Märtyrer der heilgen deutschen Sache, |
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o ruft sie an als Genien der Rache, |
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als gute Engel des gerechten Kriegs! |
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Luise, schwebe segnend um den Gatten! |
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Geist unsers Ferdinands, voran dem Zug! |
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und all ihr deutschen, freien Heldenschatten |
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mit uns, mit uns und unsrer Fahnen Flug! |
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Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen! |
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drauf, wackres Volk! drauf, ruft die Freiheit, drauf! |
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Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen, |
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was kümmern dich die Hügel deiner Leichen, |
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hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf! |
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Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke, |
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in deiner Vorzeit heilgem Siegerglanz, |
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vergiß die treuen Toten nicht und schmücke |
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auch unsre Urne mit dem Eichenkranz! |
Details zum Gedicht „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen“
Karl Theodor Körner
6
54
375
1791 - 1813
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
Karl Theodor Körner ist der Autor des Gedichtes „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen“. Im Jahr 1791 wurde Körner in Dresden geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1807 und 1813. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik oder Romantik zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 375 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 54 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „Liebe führt durch Nacht“, „Ahndungsgrauend, todesmutig“ und „Was zieht ihr die Stirne finster und kraus?“ sind weitere Werke des Autors Karl Theodor Körner. Zum Autor des Gedichtes „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 15 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Karl Theodor Körner sind auf abi-pur.de 15 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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