Molly fehlt von Heinrich Christian Boie

1	Warum reizt dieser Hain, warum die schöne Wiese,
2	Die er bekränzt, uns halb nur? fragen wir.
3	Nicht viel entbehrt zu einem Paradiese
4	Dies Lustgebüsch - doch Molly fehlet hier.
5	Der Freude Götterchen, die sie gedrängt umschließen,
6	Belauscht ich jüngst an diesem Ort.
7	Von ihr allein, hieß es, gilt jenes alte Wort:
8	Sie sehen oder sie vermissen!
9	Entwickelt war in unsrem Kreise
10	Des Geistes Anmut, dämmert wo und tagt
11	Ein Stral des Lichtes, strebt und ragt
12	Bald hier bald da des Ausdrucks Ton und Weise,
13	Dann spricht der lobende ganz leise:
14	Viel feiner, treffender und weniger gewagt
15	Hätt unsre Molly das gesagt.
16	Der Scherz, die Musen im Geleite
17	Der Huldgöttinnen stehn ihr immerdar zur Hand.
18	Sie leiht dem Spotte selbst ein attisches Gewand,
19	Und liebenswürdiger wird Tiefsinn und Verstand,
20	Erscheinen sie an ihrer Seite.

Details zum Gedicht „Molly fehlt“

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Molly fehlt“ ist Heinrich Christian Boie. Im Jahr 1744 wurde Boie in Meldorf geboren. Zwischen den Jahren 1760 und 1806 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 133 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Christian Boie sind „An den Bach“, „Das Vergnügen“ und „Zu später Lohn“. Zum Autor des Gedichtes „Molly fehlt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Christian Boie (Infos zum Autor)

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• Haruns Traum
• Der Himmel
• Die Zeche
• Tafellied
• Cythereens Fest
• Amors Amme
• Der Schuhknecht
• An den Bach
• Das Vergnügen

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