Auf eben dieselbige von Catharina Regina von Greiffenberg

Ach du unzertrenntes Wesen in der Dreyheit / wahrer Gott!
Vatter / der du hast die Welt / und in dieser mich erschaffen:
mich Gefallnen auch erlöst / Sohn / mit Creutz und Leidens Waffen:
und du Geist mein Herzens-Herrscher / tröstest mich in aller Noth.
Alle Drey sind eins / zu retten meine Seel vom Sünden-Tod.
Gott gab seinen liebsten Sohn: Dieser ist im Tod entschlaffen /
aller Sünden Quäl-Stich Ihn / mir Ruh zu verschaffen traffen:
und mein Tröster / tunkt im Glauben mich in Christi Wunden-roht.
Vnterschiedlich in den Werken / gleich im Willen / Gnad' und Güt /
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kan man diß gedreyte Eins und geeinte Drey erkennen /
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aus der abgetheilten Ordnung. Ach begreif' es mein Gemüt.
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jedem sind die Werk gemein / und auf keine Weiß zu kennen:
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doch Gebährungs Eigenschafft nur dem Vatter zu zuschreiben;
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daß er aus von beeden geht / nur dem Geist; dem Sohn / beleiben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf eben dieselbige“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
138
Entstehungsjahr
1633 - 1694
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Die Autorin des Gedichtes „Auf eben dieselbige“ ist Catharina Regina von Greiffenberg. Die Autorin Catharina Regina von Greiffenberg wurde 1633 geboren. Im Zeitraum zwischen 1649 und 1694 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Barock zu. Bei der Schriftstellerin Greiffenberg handelt es sich um eine typische Vertreterin der genannten Epoche.

Das Wort Barock stammt vom portugiesischen Wort „barroco“ ab und bedeutet „schiefrunde Perle“. Die Bezeichnung für barock als Adjektiv wurde zunächst abwertend gebraucht. Der Begriff Barock als Epochenbezeichnung setzte sich erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts durch und gibt der Literaturepoche zwischen 1600 und 1720 den Namen. Das Leben der damaligen Zeit war geprägt von der Pest und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Die Menschen lebten in schwierigen Verhältnissen. Adelige lebten jedoch einen pompösen Lebensstil, wohingegen das Volk in bitterer Armut lebte. Die Fürsten wollten immer mehr Einfluss auf Lebensstil und Erziehung gewinnen. Bauernaufstände und Unruhen führten jedoch zu einem Umdenken der Menschen und zu einem zunehmenden Selbstbewusstsein. Die Barockdichtung ist im Wesentlichen von drei Leitmotiven (Memento mori, Vanitas, Carpe diem) bestimmt, die die Einstellung der Menschen zum Leben beschreiben. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges war das Leben der Menschen von Gewalt und Zerstörung bestimmt. Alle diese Motive setzen sich auf unterschiedliche Art mit der verbreiteten Angst vor dem Lebensende und dessen Auswirkungen auseinander. Die Dichter der Renaissance schrieben noch auf Lateinisch, die Autoren des Barock begannen, ihre Werke in Deutsch zu veröffentlichen. Zu den berühmtesten Autoren des Barocks gehören: Grimmelshausen, Andreas Gryphius, Casper von Lohenstein, Martin Opitz, Caspar Ziegler und Paul Fleming.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 138 Worte. Weitere Werke der Dichterin Catharina Regina von Greiffenberg sind „Herzliche Lobens-Begierde“, „Ich wolt / ich könte so Beginnen“ und „In Mittelpunct der Ruh / die ewig sich beweget“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Auf eben dieselbige“ weitere 338 Gedichte vor.

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