Wer sich des Muts erkühnt zu singen und zu klagen von Ernst Moritz Arndt

Wer sich des Muts erkühnt zu singen und zu klagen
Dein Weh, o Vaterland, dein Weh, o Menschenherz,
Wer die Lawine wälzt der Schicksalsrätselfragen,
Bald fliegend himmelauf, bald stürzend höllenwärts,
Der horche nimmer auf, wo Späne von Philistern,
Mit schalem Spott bespritzt, durch Himmelsflammen knistern.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Wer sich des Muts erkühnt zu singen und zu klagen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
45
Entstehungsjahr
1769 - 1860
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht stammt von Ernst Moritz Arndt, einem deutschen Schriftsteller und Abgeordneten, der von 1769 bis 1860 lebte. Daher lässt es sich zeitlich in das 19. Jahrhundert, genauer in die Epoche der Romantik und Biedermeier, einordnen.

Auf den ersten Eindruck ist die tiefe Emotionalität und Leidenschaft des lyrischen Ichs festzustellen. Es geht um Mut und die Fähigkeit zu singen und zu klagen, insbesondere über das Leiden des Vaterlandes und des menschlichen Herzens.

In einfachen Worten will das Gedicht vermitteln, dass jemand, der den Mut hat, seine Gefühle auszudrücken und Fragen zur Lebensbestimmung zu stellen, nicht aufhören sollte, dies auch zu tun, trotz möglicher Kritik oder Spott. Das lyrische Ich betont in diesem Gedicht die Bedeutung von Ausdruck und Mitgefühl für Leid und Schmerz, sowohl auf kollektiver Ebene (Vaterland) als auch auf individueller Ebene (menschliches Herz).

Formal ist das Gedicht in einem sechzeiligen Strophenformat mit Jambus und Kreuzreim verfasst, das typisch ist für die Lyrik der Romantik. Die Sprache des Gedichts ist rhapsodisch und enthält klassische lyrische Elemente wie Anspielungen, Metaphern und symbolische Ausdrücke. Der Wortschatz und die Morphologie sind anspruchsvoll und drücken eine hohe Stufe der Sprachkompetenz aus.

Literarisch gesehen, handelt es sich also um ein qualitativ hochwertiges und ausdrucksstarkes Gedicht, das durchaus eine tiefgehende Interpretation verdient. Auch inhaltlich ist es aufgrund seiner universellen Thematik von Bestand, denn es geht um Themen, die nach wie vor aktuell sind: den Mut zur Authentizität, den Umgang mit Kritik und den Umgang mit Leid und Schmerz.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Wer sich des Muts erkühnt zu singen und zu klagen“ ist Ernst Moritz Arndt. Im Jahr 1769 wurde Arndt in Groß Schoritz (Rügen) geboren. In der Zeit von 1785 bis 1860 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 45 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Ernst Moritz Arndt sind „Der Mann“, „Der Weihnachtsbaum“ und „Klage um Auerswald und Lichnowsky“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Wer sich des Muts erkühnt zu singen und zu klagen“ weitere 285 Gedichte vor.

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