Was Goldringelein sagen soll von Ernst Moritz Arndt

Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Und sage meinem trauten Kinde,
Treufest wie Berge soll sie sein
Und lieblich wie die Frühlingswinde,
Doch nicht wie Zephirs Flügel leicht,
Der alles küssend weiter fleucht.
 
Geh hin, geh hin, Goldringelein,
Und sage meiner hübschen Feinen,
Sie soll in meines Herzens Schrein
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Hell leuchtend wie Karfunkel scheinen,
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Womit man heil'ge Bilder schmückt,
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Daß sich der Frommen Herz entzückt.
 
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Geh hin, geh hin, Goldringelein,
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Und sage meiner süßen Holden,
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Wann ostwärts geht der Sonne Schein
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Und Sterne Höllennacht vergolden,
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Wann Bäche rinnen berghinauf,
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Dann höret meine Liebe auf.
 
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Geh hin, geh hin, Goldringelein,
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Das sollst du noch zuletzt ihr sagen:
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Nichts süßer ist als Liebespein,
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Nichts lustiger als Liebesklagen,
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Nichts fröhlicher als Liebesnot,
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Nichts seliger als Liebestod.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Was Goldringelein sagen soll“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
122
Entstehungsjahr
1769 - 1860
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Was Goldringelein sagen soll“ und wurde von Ernst Moritz Arndt verfasst, der vom 26. Dezember 1769 bis zum 29. Januar 1860 lebte. Das Gedicht kann demnach der Zeit des Biedermeier und der Romantik zugeordnet werden, einer Epoche, in der Gefühle und die Natur eine große Rolle spielten.

Beim ersten Lesen des Gedichtes scheint es, dass das lyrische Ich eine romantische Nachricht an eine geliebte Person weitergeben möchte. Die Romantik und Tiefe der Emotionen kommen stark zum Ausdruck.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, dass das lyrische Ich einen Ring – das Goldringelein – als Boten an seine Liebste sendet. Der Ring soll verschiedene Botschaften überbringen. Unter anderem solle sie so treu wie Berge und so lieblich wie Frühlingswinde sein, dabei jedoch nicht flüchtig wie der Wind. Sie solle im Herzen des lyrischen Ichs strahlen wie ein Edelstein und es wird betont, dass seine Liebe erst enden wird, wenn Unmögliches geschieht. Zuletzt wird die Liebespein als süß und das Klagelied der Liebe als freudvoll dargestellt.

Das lyrische Ich betont mit diesen Aussagen, wie unendlich stark und beständig seine Liebe ist. Der Ring, traditionell ein Symbol der Ewigkeit und Treue, unterstreicht diese Botschaft.

Das Gedicht besteht aus vier gleich aufgebauten Strophen, die jeweils sechs Verse enthalten. Die ersten beiden Verse jeder Strophe sind identisch und fungieren als Aufforderung an das „Goldringelein“. Arndt verwendet einfache, anschauliche Sprache mit starken Bildern aus der Natur und der Gefühlswelt. Die Bilder, die er verwendet, wurden strategisch gewählt, um bestimmte Eigenschaften und Gefühle zu betonen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei „Was Goldringelein sagen soll“ um ein typisches Liebesgedicht der romantischen Epoche handelt, das tiefgehende Emotionen und Naturbilder nutzt, um die tiefe und unendliche Liebe des lyrischen Ichs zu seiner Geliebten auszudrücken. Der Goldring fungiert als treuer Bote dieser Botschaft.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Was Goldringelein sagen soll“ des Autors Ernst Moritz Arndt. Arndt wurde im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen) geboren. Zwischen den Jahren 1785 und 1860 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 122 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Der Dichter Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Zaunranke und der Klee“, „Elegie“ und „Die Biene und der Lenz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Was Goldringelein sagen soll“ weitere 285 Gedichte vor.

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