Das Lied vom Siegerich von Ernst Moritz Arndt
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Von Freiheit will ich klingen |
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Das ist der höchste Klang |
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Von Freiheit will ich singen |
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All, all mein Leben lang, |
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Daß mächtig ihr Geläute |
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Die kühnen Herzen weckt |
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Und für die schönste Beute |
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Der Tugend Sehnen streckt. |
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Auch klingt mein Lied von denen, |
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Die Stolz auf Recht und Gott |
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Und hohes Herzenssehnen |
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Gelockt in edlen Tod, |
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Die ritterlich verblutet |
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Das Leben jung und schön, |
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Getrieben und gemutet |
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Durch das, was wir nicht sehn. |
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Denn das, was wir nicht sehen, |
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Heißt Gott und Vaterland, |
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Die Freiheit in den Höhen, |
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Ein unsichtbares Land, |
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Geliebt, geschaut im Glauben, |
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Im stillen frommen Mut, |
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Durch keine List zu klauben, |
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Weil's ist ein hehres Gut. |
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Von hohen Bergen fließet |
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Ein Flüßlein in den Rhein, |
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An dessen Ufern sprießet |
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Ein Knabe fromm und fein |
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Aus altem Heldenstamme, |
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Mit Welschen nie im Kauf: |
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Drum schlägt auch edle Flamme |
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Aus Stamm und Wurzeln auf. |
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Das Flüßlein, welches fließet |
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Zum Rheine, heißt die Wied, |
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Der Knabe, welcher sprießet |
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Am Flüßchen, heißt Neuwied. |
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Sie haben ihn genennet |
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Den Viktor Siegerich: |
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Der stolze Name brennet, |
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Auf Taten schickt er sich. |
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Er hatte seinen Weiser |
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So galt es im Geschlecht |
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Zu dienen Deutschlands Kaiser, |
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Das deucht ihm Pflicht und Recht; |
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Wo deutsche Fahnen wehen, |
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Wo deutsche Losung schallt, |
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Da muß der Siegrich stehen, |
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Da treibt's ihn mit Gewalt. |
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So zog in Franzens Schlachten |
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Er zweimal fröhlich aus, |
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Doch ach! Die Männer brachten |
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Den Sieg nicht mit nach Haus: |
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Da hat die welsche Rotte, |
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Kühn durch des Teufels Macht, |
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Den Spruch vom deutschen Gotte |
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Bei vielen klein gemacht. |
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Auch Siegerich den Jungen |
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Hat da das welsche Glück |
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Verwundet und bezwungen |
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Das deutsche wich zurück |
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Er kam in böse Bande |
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Gen Straßburg an dem Rhein; |
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Da beweint' er deutsche Lande |
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Verwelscht und deutschen Wein. |
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Er mußt' in Kerkers Mauern |
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Der trüben Monde drei |
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Versehnen und vertrauern, |
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Da war der Kampf vorbei: |
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»Die Schwerter und die Lanzen, |
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Ihr Krieger, steckt sie ein! |
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Ihr sollt zur Hochzeit tanzen, |
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Das soll der Friede sein.« |
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»O Friede, schnöder Friede! |
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Wie bist du ehrensiech! |
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Ist das der Schluß vom Liede? |
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Viel besser wäre Krieg.« |
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So klingt im deutschen Lande |
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Ringsum der Jammerschall: |
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»Wir tragen schwer die Schande, |
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Ihr springt den Hochzeitball.« |
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Nun steht der Kerker offen |
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Dem Viktor Siegerich, |
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Doch hin ist Lust und Hoffen, |
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O Vaterland, für dich; |
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Noch gibt die alte Sonne |
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Dir Licht und Lebenschein, |
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Doch weh! Der Freiheit Wonne |
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Und Stolz ist nicht mehr dein. |
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Er sieht die Welschen meucheln |
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Die Ehre und das Recht, |
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Er sieht die Fürsten heucheln |
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Und schmeicheln gleich dem Knecht, |
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Er sieht in Diademen |
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Den neuen Sklavenprunk, |
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Wie sie sich übernehmen |
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In Babels Hurentrunk. |
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Er hört die Hochzeit schallen |
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Von Habsburgs edlem Sproß, |
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Hört auf den Hofer knallen |
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Das feige Mordgeschoß: |
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In Wien erklingt der Reigen; |
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In Mantua knallt der Schuß, |
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Wodurch zur Gruft sich neigen |
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Der beste Deutsche muß. |
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Da hat's ihn weggetrieben, |
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Da war die Freude tot, |
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Er wäre nicht geblieben |
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Um alles Goldes Bot, |
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Um Zepter und um Kronen, |
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Die nicht die Ehre weiht: |
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Er muß mit solchen wohnen, |
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Wo Freiheit kämpft den Streit. |
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Er muß mit solchen stehen, |
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Die mit der Freiheit stehn, |
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Drum läßt er Wimpel wehen, |
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Die hin nach Westen sehn, |
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Nach Spanien hin, nach Westen |
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Es klingt daher so schön |
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Da will er mit den Besten |
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Den welschen Trug bestehn. |
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Nach Spanien will er reisen, |
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Ins stolze Wunderland, |
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In Spanien will er weisen |
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Deutsch Herz und deutsche Hand; |
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Nach Spanien will er reisen, |
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Der Freiheit Heim und Haus, |
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Da hofft sein gutes Eisen |
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Auf manchen welschen Strauß. |
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So haben ihn die Wogen |
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Und Winde und Gewalt |
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Des Herzens fortgezogen, |
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Wo Krieg um Cadix schallt; |
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Da blüht ihm erste Freude |
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Nach langer trüber Zeit, |
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Sein Schwert fährt aus der Scheide, |
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Sein Fuß fliegt in den Streit. |
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Und wohl, wohl ist's gelungen |
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Dem Eisen und dem Fuß, |
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Daß unter ihm bezwungen |
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Manch Welscher bluten muß; |
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Auf Andalusiens Feldern, |
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Da trat er rote Spur, |
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Aus der Pyrene Wäldern |
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Bedräut er Welschlands Flur. |
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So in zwei schönen Jahren |
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O stolzer Freiheitskampf! |
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Ist er hindurchgefahren, |
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Der Welschen Schreck und Dampf; |
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Sie sahn sein Eisen blitzen, |
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Sein Auge blitzte mehr, |
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Stets flog er an den Spitzen, |
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Der Vordermann im Heer. |
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So ist er einst geflogen |
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Gleich Himmelsflammen wild |
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Auf roten Schlachtenwogen, |
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Der Katalanen Schild, |
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Hat mit den roten Wogen |
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Die Feinde weggespült: |
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Da ist von Gottes Bogen |
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Der Pfeil auf ihn gezielt. |
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Da deckt, vom deutschen Lande, |
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Von deutscher Liebe fern, |
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Der Hasser welscher Schande, |
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Der deutschen Fürsten Stern, |
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Der Preis der deutschen Jugend, |
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Der junge, grüne Held, |
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Das fromme Bild der Tugend, |
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Erblaßt das fremde Feld. |
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Da ist der Held gefallen |
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In jenem großen Jahr, |
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Als des Tyrannen Wallen |
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Gen Moskau schaurig war; |
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Er hat nicht mehr gesehen, |
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Was seine Seele rang, |
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Das Vaterland erstehen |
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Aus Jammers Überschwang. |
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Doch ist er auch gestorben |
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Fürs deutsche Vaterland |
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Und hat den Kranz erworben, |
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Der Ehre schönstes Pfand, |
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Den Kranz, wodurch die Freien |
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Im Himmel herrlich stehn, |
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Die gegen Tyranneien |
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Durch Feuer und Eisen gehn. |
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Drum schreibt die deutsche Treue |
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Mit goldnem Strahlenschein |
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Dich, kühner Schlachtenleue, |
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In ihre Tafeln ein; |
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Solang in festen Kreisen |
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Noch Mond und Sonne reist, |
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Wird man dich, Siegrich, preisen, |
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Wo man die Freiheit preist. |
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Von Freiheit muß ich klingen |
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Das ist der höchste Klang |
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Und ihre Glocken ringen |
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All, all mein Leben lang. |
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Drum hab' ich auch gesungen |
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Vom Siegerich die Mär, |
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Die weit und breit erklungen |
200 |
Ist über Land und Meer. |
Details zum Gedicht „Das Lied vom Siegerich“
Ernst Moritz Arndt
25
200
895
1817
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Das Lied vom Siegerich“ wurde von dem deutschen Dichter Ernst Moritz Arndt verfasst, der von 1769 bis 1860 lebte. Das Gedicht kann daher in eine Epoche eingeordnet werden, die von der Romantik bis in das 19. Jahrhundert hereinreicht.
In „Das Lied vom Siegerich“ wird die Geschichte eines Helden erzählt, der für die Freiheit und die Ehre seines Vaterlandes kämpft. Das lyrische Ich nimmt hier die Rolle eines Beobachters und Berichterstatters ein, der die Taten des Helden bewundert und preist. Im weiteren Verlauf des Gedichts erfährt der Leser jedoch, dass der Held, Viktor Siegerich, in der Schlacht fällt. Das lyrische Ich drückt seinen Schmerz und seine Trauer über den Verlust des Helden aus, hält aber gleichzeitig das Andenken an ihn aufrecht und preist seine Taten.
Das Gedicht ist in traditionellem Reim verfasst und hat eine strenge Form. Jede der 25 Strophen besteht aus acht Versen. Die Sprache ist dabei eher formell und altmodisch, was zeitlich zur Epoche in die das Gedicht einzuordnen ist, passt.
Inhaltlich steht das Thema der Freiheit im Mittelpunkt des Gedichts. Es wird betont, dass der Kampf für die Freiheit das höchste Ziel und der höchste Wert ist. Dies zeigt sich sowohl durch die Taten des Helden, als auch durch das lyrische Ich, das die Freiheit und den Kampf darum besingt und preist. Dabei wird die Idee der Freiheit mit der Ehre und der Tugend des Helden verknüpft.
Formal besticht das Gedicht besonders durch seine Wiederholungen und Reime. So beginnen und enden das Gedicht jeweils mit den Versen „Von Freiheit will/ muss ich klingen, Das ist der höchste Klang“, was die Bedeutung und die zentrale Stellung des Freiheitsgedankens nochmals unterstreicht. Die zahlreichen Reime verleihen dem Gedicht eine musikalische Qualität und lassen es wie ein Lied erscheinen.
Insgesamt verkörpert „Das Lied vom Siegerich“ eine patriotische Hymne an das Streben nach Freiheit und an diejenigen, die bereit sind, für diese Freiheit ihr Leben zu opfern. Er verweist auf historische Kontexte wie den Kampf gegen die napoleonische Herrschaft und ist gleichzeitig Ausdruck des romantischen Freiheitsideals von Ernst Moritz Arndt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Das Lied vom Siegerich“ ist Ernst Moritz Arndt. Arndt wurde im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen) geboren. 1817 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik oder Biedermeier zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 895 Wörter. Es baut sich aus 25 Strophen auf und besteht aus 200 Versen. Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Zaunranke und der Klee“, „Elegie“ und „Die Biene und der Lenz“. Zum Autor des Gedichtes „Das Lied vom Siegerich“ haben wir auf abi-pur.de weitere 285 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Ernst Moritz Arndt sind auf abi-pur.de 285 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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