Aus Frankfurt weg! von Ernst Moritz Arndt

1	Hinweg! Die besten Streiter matt,
2	Die stärksten Arme todeswund.
3	Hinweg! Satt ist und übersatt
4	Gelebt - es kommt die Sterbestund'.
5	Weg! Keinen Augenblick gesäumt!
6	Sonst stirbst du wie ein feiger Hund.
7	Du hast vom Kaiserstolz geträumt
8	Vergrab einstweilen deinen Fund.
9	Die Besten wissen, wo er liegt,
10	Einst heben sie ihn ans Sonnenlicht.
11	Wir sind geschlagen, nicht besiegt.
12	In solcher Schlacht erliegt man nicht.

Details zum Gedicht „Aus Frankfurt weg!“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Aus Frankfurt weg!“ stammt von dem deutschen Schriftsteller und politischen Aktivisten Ernst Moritz Arndt, der im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert lebte. Arndt ist bekannt für seine patriotischen Schriften, in denen er sich gegen die französische Besatzung unter Napoleon und für das Erstarken eines deutschen Nationalgefühls einsetzte. Das Gedicht ist daher in diesen historischen Kontext einzuordnen.

Auf den ersten Blick scheint dieses Gedicht eine dramatische, kampfesmüde Stimmung zu vermitteln. Es spricht von Erschöpfung und Tod, aber auch von Hoffnung und Widerstandsfähigkeit.

Im ersten Teil des Gedichts wird scheinbar geschildert, dass die Kämpfer erschöpft und todeswund sind, dennoch wird dazu aufgerufen, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Es wird erläutert, dass sie leben und sterben - die Aussage „Hinweg!“ scheint den Drang nach Kampf und Unabhängigkeit widerzuspiegeln.

Im zweiten Teil wird der Leser eindringlich aufgefordert darauf auszugehen und sich zu bewegen, bevor er als „feiger Hund“ stirbt. Der Autor könnte den Traum vom Kaiserreich (also von deutscher Einheit und Freiheit) und die Hoffnung auf Unabhängigkeit darstellen.

Der letzte Teil betont, dass trotz der aktuellen Niederlagen der Kampf noch nicht vorbei ist. Die „Besten“, also möglicherweise die patriotischen Kämpfer, wissen, wo die Hoffnung liegt und werden sie irgendwann wieder ans Licht bringen.

In Bezug auf Form und Sprache ist das dreistrophige Gedicht durch seine imperative und aufruffende Form auffällig. Der Gebrauch des Wortes „Hinweg!“ am Anfang des Gedichts ist ein Befehl, der die Dringlichkeit und die Notwendigkeit von Handlung verdeutlicht. Das lyrische Ich benutzt einfache und klare Worte, die leicht zu verstehen sind, aber dennoch tiefe Emotionen wie Trauer, Entschlossenheit und Hoffnung ausdrücken. Die Wiederholungen, der Gebrauch von Imperativen und die direkte Anrede des Lesers dienen dazu, eine aufrüttelnde und ermutigende Botschaft zu vermitteln. Der Rhythmus des Gedichts ist entschlossen und kämpferisch, passend zu seiner Botschaft vom Widerstand und der Hoffnung auf Freiheit.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Aus Frankfurt weg!“ ist Ernst Moritz Arndt. Der Autor Ernst Moritz Arndt wurde 1769 in Groß Schoritz (Rügen) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1849 zurück. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 63 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Mann“, „Der Weihnachtsbaum“ und „Klage um Auerswald und Lichnowsky“. Zum Autor des Gedichtes „Aus Frankfurt weg!“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 285 Gedichte vor.

Weitere Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt (Infos zum Autor)

• Der Mann
• Der Weihnachtsbaum
• Klage um Auerswald und Lichnowsky
• Das Glück, das glatt
• Laßt wehen, was nur wehen kann
• Ballade
• Die Zaunranke und der Klee
• Elegie
• Die Biene und der Lenz
• Leben

Zum Autor Ernst Moritz Arndt sind auf abi-pur.de 285 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.