Jesusgebet von Ernst Moritz Arndt

Ich glaub' an dich, du höchster Geist,
Der Liebe ist und Liebe heißt,
Der ganz aus Gott geboren ist,
Ich glaub' an dich, Herr Jesus Christ.
 
Ich glaub' an dich, du klarster Geist,
Der mir den Weg zum Himmel weist,
Auf grader Bahn zum hellsten Ziel
Aus diesem trüben Erdenspiel.
 
Du reinster Abglanz reinsten Lichts,
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O leuchte durch die Nacht des Nichts,
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Durch ihrer Wirren Lügenschein
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Mir himmelwärts und himmelein.
 
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Du, mein Woher und mein Wohin,
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Was ich gewesen, was ich bin,
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Was ich durch dich, mein Heil, soll sein,
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Das leuchte mir ins Herz hinein.
 
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Dann bin ich bei dir und in dir,
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Dann hab' ich schon den Himmel hier:
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Es lebt, umstrahlt von sel'gem Licht,
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Wer Jesus Christ im Glauben spricht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Jesusgebet“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
123
Entstehungsjahr
1853
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Jesusgebet“ wurde von Ernst Moritz Arndt verfasst, der vom 26. Dezember 1769 bis zum 29. Januar 1860 lebte. Er kann damit in die Zeit der Romantik und des Biedermeiers eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck handelt es sich bei dem Gedicht um ein spirituelles Gebet, welches im engen Dialog mit einer höheren Entität steht. Dabei erzeugt das lyrische Ich ein Gefühl von Demut und Hingabe, gepaart mit erhabener Achtung vor der beschriebenen göttlichen Instanz.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um den starken christlichen Glauben des lyrischen Ichs. Dieses richtet sein Gebet an Jesus Christus und spricht seinen uneingeschränkten Glauben in ihn aus. Der Verlauf des Gedichts zeigt, dass das lyrische Ich Vertrauen in Jesus und Glauben an seine positive Wirkung hat. Es hofft auf dessen Führung und Licht in der Dunkelheit des Lebens und sieht in ihm den wesentlichen Anker der eigenen Existenz.

Auf formal-ästhetischer Ebene besteht das Gedicht aus fünf Strophen, jeweils bestehend aus vier Versen. Die Struktur ist klar und geordnet mit einer hohen Frequenz an reprisenhaften Wiederholungen („Ich glaub an dich“ oder „Du“). Die Sprache des Gedichtes ist einfach und direkt, mit einer klaren Syntax und wenig komplexer Bildsprache, was die Verständlichkeit unterstützt.

Abschließend lässt sich sagen, dass Arndt mit „Jesusgebet“ ein frommes Werk geschaffen hat, das die innere Haltung des Glaubens und die Bedeutung der Spiritualität für den Einzelnen thematisiert. In seiner klar strukturierten Form und einfachen Sprache widerspiegelt es die Bescheidenheit und Aufrichtigkeit, die dem lyrischen Ich eigen zu sein scheint.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Jesusgebet“ des Autors Ernst Moritz Arndt. Der Autor Ernst Moritz Arndt wurde 1769 in Groß Schoritz (Rügen) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1853 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 123 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Glück, das glatt“, „Laßt wehen, was nur wehen kann“ und „Ballade“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Jesusgebet“ weitere 285 Gedichte vor.

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