Fromme Bücher von Hieronymus Lorm
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Aus Gottes Herzen ist die Welt entsprungen, |
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Als seiner Liebe, seiner Huld Erscheinung! |
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3 |
So spricht die Katze, wenn ihr Fang gelungen |
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Die Maus doch ist nicht ganz der gleichen Meinung. |
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Zwar täglich kommt ein frommes Buch heraus, |
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Doch nirgends fand ich widerlegt die Maus. |
Details zum Gedicht „Fromme Bücher“
Hieronymus Lorm
2
6
44
1821 - 1902
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts „Fromme Bücher“ ist Hieronymus Lorm, ein österreichischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der vor allem für seine Romane und Gedichte bekannt ist.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie eine Kurzgeschichte, die mit den üblichen Vorstellungen von Religion und Menschheit spielt.
Inhaltlich handelt das Gedicht von der unterschiedlichen Wahrnehmung der Welt durch verschiedene Charaktere. Die erste Strophe spricht davon, dass die Welt aus der Liebe und Huld Gottes hervorgegangen ist. Dies spiegelt eine positive und vielleicht idealistische Sicht auf die Welt und auf das Göttliche wider. Im Gegensatz dazu zeigt die zweite Strophe die Perspektive der Maus, die anscheinend von der Katze gefangen wurde. Dies widerspricht der idyllischen Vorstellung von der Welt, die zuvor präsentiert wurde.
Was das lyrische Ich aussagen möchte, scheint eine Kritik an der übermäßig positiven Sicht auf die Welt und auf das Göttliche zu sein, wie sie oft in frommen Büchern dargestellt wird. Trotz der Entstehung vieler frommer Bücher hat das lyrische Ich noch kein Buch gefunden, das die Realität der bedrohten Maus widerlegt. Hier scheint es, als ob das lyrische Ich auf eine stärkere Einbeziehung der Realität in religiösen Texten hinweisen möchte.
In Bezug auf die Form und die Sprache ist das Gedicht recht direkt und benutzt einfache und verständliche Sprache. Es besteht aus zwei Strophen mit zwei beziehungsweise vier Versen. Die erste Strophe enthält ein hohes Maß an religiösem Symbolismus und bildlicher Sprache, während die zweite Strophe eine einfache und klare Aussage ohne große Symbolik macht. Dieser Kontrast könnte darauf hinweisen, dass das lyrische Ich zwischen Idealisierung und Realität hin und her gerissen ist. Die Verwendung der ironischen Analogie zwischen der Katze und der Maus könnte auch als Kritik an der oft unrealistischen Darstellung der Realität in religiösen Texten gesehen werden.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Fromme Bücher“ ist Hieronymus Lorm. Im Jahr 1821 wurde Lorm in Nikolsburg (Mähren) geboren. Im Zeitraum zwischen 1837 und 1902 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 44 Worte. Hieronymus Lorm ist auch der Autor für Gedichte wie „Und droht auch“, „Mensch und Schicksal“ und „Die bessere Welt“. Zum Autor des Gedichtes „Fromme Bücher“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.
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