Reife von Leo Greiner

Nacht, die aus den Sternen quillt,
Schmieg dich fester um mein Leben!
Was genommen und gegeben,
Ist vollendet und erfüllt.
 
Wie ein Brunnen ist mein Blick:
Alle Eimer, die sich hoben,
Kehren überfüllt von oben
Mit gekühltem Licht zurück.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.4 KB)

Details zum Gedicht „Reife“

Autor
Leo Greiner
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1876 - 1928
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Leo Greiner, ein österreichischer Lyriker, ist der Autor des Gedichts „Reife“, das mit großer Wahrscheinlichkeit während seiner Schaffenszeit im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden ist.

Beim ersten Durchlesen des Gedichts wird man von einer tiefen Ruhe und Gelassenheit ergriffen, die durch die verwendeten Bilder und Metaphern vermittelt wird. Es scheint, als stünde ein Mensch nachts unter freiem Himmel, schaut hinauf in die Sterne und reflektiert über sein Leben.

Das lyrische Ich scheint in einer Phase der Reife oder des Abschlusses in seinem Leben zu sein. Es fordert die Nacht dazu auf, sich fester um es zu schmiegen, was ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Was im Leben genommen oder gegeben wurde, ist laut dem lyrischen Ich nun vollendet und erfüllt. Der zweite Teil des Gedichts setzt diese Reflektion fort, indem ein Vergleich mit einem Brunnen und Eimern angestellt wird. Der Blick des lyrischen Ichs ist wie ein Brunnen, aus dem die Eimer des Lebens geschöpft haben. Nun kehren sie „überfüllt von oben mit gekühltem Licht zurück“. Es lässt sich interpretieren, dass das lyrische Ich viele Erfahrungen gemacht hat, die es nun mit einer gewissen Distanz und Kühle betrachtet.

Die Sprache des Gedichts ist ruhig und dennoch kraftvoll, gekennzeichnet durch bildreiche Metaphern und Vergleiche. Der Aufbau des Gedichts in zwei vierzeiligen Strophen unterstützt die Struktur und das Thema des Gedichts, wobei jede Strophe eine abgeschlossene Reflektion darstellt. Es wird ein regelmäßiges Versmaß verwendet, was dem Gedicht einen ruhigen, fast meditativen Rhythmus verleiht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Reife“ ein reichhaltiges Gedicht ist, das die Reflektion über das Leben und das Annehmen von Vergangenem thematisiert. Dabei wird die Weite des Nachthimmels und die Tiefe eines Brunnens als metaphern der menschlichen Erfahrung verwendet, die in diesem Lebensabschnitt mit Gelassenheit und Frieden betrachtet werden.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Reife“ ist Leo Greiner. Greiner wurde im Jahr 1876 in Brünn (Brno) geboren. In der Zeit von 1892 bis 1928 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Leo Greiner ist auch der Autor für Gedichte wie „Karneval“, „Der Schatten“ und „Regenabend“. Zum Autor des Gedichtes „Reife“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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