Da spülst du bunte Muscheln von Alfred Mombert

D spülst du bunte Muscheln an den Strand
Zum Spiel für die alte Schöpferhand.
Und so ruhend Hand in Hand mit dir
Fühl' ich das Unvergängliche in mir.
In blauer Luft der Adler schreit.
O feuchter Wind! o kühle Zeit!
Ein spielend Kind,
Ein Kind mit uferloser Vergangenheit.
O Lächeln, das aus meinem Menschenherzen fließt
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Und sich in tränendem Gesang vergießt.
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Du Glut und Pracht!
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Du meine Schöpfermacht!
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Du Meer! Du Sonne! - Adlerschrei!
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Und immer die große Melodie dabei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Da spülst du bunte Muscheln“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
80
Entstehungsjahr
1872 - 1942
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht mit dem Titel „Da spülst du bunte Muscheln“ wurde von Alfred Mombert verfasst, der von 1872 bis 1942 lebte. Er ist ein deutscher Dichter, der besonders für seine lyrische und visionäre Dichtung bekannt ist. Das Gedicht scheint in der Epoche des Expressionismus (1905 - 1925) geschrieben worden zu sein.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass Bilder der Natur und eine starke Emotionalität im Vordergrund stehen. Gleichzeitig werden philosophische und existenzielle Fragen aufgeworfen.

In seinem Gedicht beschreibt das lyrische Ich, wie es Muscheln an den Strand spült, was als Metapher für kreative oder schöpferische Arbeit interpretiert werden kann. Die Muscheln könnten dabei die Werke oder Gedanken des Schöpfers darstellen. In den folgenden Versen wird deutlich, dass das lyrische Ich sich durch diese Beschäftigung mit der Natur oder der Schöpfung unvergänglich fühlt. Es ist eine tiefe Verbindung zur Welt und zur eigenen Existenz spürbar, die durch die Elemente Natur (Meer, Wind, Adler) sowie durch Zeichen des menschlichen Fühlens und Schaffens (Lächeln, Tränen, Gesang, Schöpferkraft) ausgedrückt wird.

In Bezug auf die Form fällt auf, dass das Gedicht keinen Reim und kein festes Metrum hat. Hierdurch wird das Augenmerk des Lesers stärker auf den Inhalt und die Aussage des Gedichts gelenkt, weniger auf Form und Rhythmus. Diese Aufmerksamkeitslenkung wird durch die intensive und reiche Bildsprache unterstützt, die den Leser in die gefühlte und erlebte Welt des lyrischen Ichs hineinzieht.

Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und emotional, die Bilder sind stark und eindringlich. Besonders beeindruckend ist das Bild des spielenden Kindes mit „uferloser Vergangenheit“, das sowohl die Unschuld und Freude des Spiels als auch die unergründliche Tiefe der Vergangenheit in sich vereint. Alle diese Sprachbilder tragen zu dem starken Ausdruck von Lebensgefühl, Lebenskraft und der Verbundenheit mit der Welt bei, die dieses Gedicht prägen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Da spülst du bunte Muscheln“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Alfred Mombert. Im Jahr 1872 wurde Mombert in Karlsruhe geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1888 und 1942. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 80 Worte. Weitere Werke des Dichters Alfred Mombert sind „Im Mondlicht“, „Trinkend“ und „Schwindsucht“. Zum Autor des Gedichtes „Da spülst du bunte Muscheln“ haben wir auf abi-pur.de weitere 18 Gedichte veröffentlicht.

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