Der Mond betrat von Alfred Mombert
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Der Mond betrat der Urnacht Land |
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Hinter meiner tastenden Führerhand. |
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In einem Tal, im neu beleuchteten Reiche |
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Fanden wir liegen eine große Leiche, |
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Die uns fremd war, einsam, ohne Namen. |
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Saßen; aufgestützt ins dunkle Antlitz starrend; |
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Traumhaft; einen Gedanken erharrend. |
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Und wir haben |
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Flüsternd uns beraten; |
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Den Toten im Felsgebirg zu begraben. |
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Doch wohin wir forschend später kamen, |
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Fanden wir die Spuren seiner Taten. |
Details zum Gedicht „Der Mond betrat“
Alfred Mombert
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12
64
1872 - 1942
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der Mond betrat“ wurde von Alfred Mombert verfasst, der von 1872 bis 1942 lebte. Es ist also im Kontext der literarischen Epochen zwischen Realismus und Moderne einzuordnen.
Bei dem ersten Lesen fällt auf, dass die Stimmung des Gedichts düster und geheimnisvoll ist. Es greift Themen wie Tod und Einsamkeit auf und hinterlässt beim Leser einen Eindruck von Verlorenheit und Verwirrung.
Inhaltlich handelt das Gedicht von der nächtlichen Entdeckung einer großen, namenlosen Leiche, die das lyrische Ich und seine Begleiter unbekannt und einsam vorfinden. Sie betrachten die tote Figur, durchleben dabei tiefe Emotionen und entscheiden sich schließlich dazu, den Toten zu begraben. Später entdecken sie die Spuren seiner Taten, was darauf hindeutet, dass sie mehr über ihn herausfinden.
Die Aussagen des lyrischen Ichs sind schwer zu deuten, denn sie werden metaphorisch und rätselhaft dargestellt. Es lässt auf eine Auseinandersetzung mit dem Tod schließen und auf die Reflexion über die Unbekannte, die jeder Mensch nach dem Ableben hinterlässt. Der Tod, das Unbekannte und die Auseinandersetzung damit sind zentrale Themen des Gedichts.
Formal handelt es sich bei dem Gedicht um freie Verse ohne ein festes Reimschema, was die melancholische und rätselhafte Stimmung unterstreicht. Die Sprache ist ebenfalls sehr bildhaft und metaphorisch. Insbesondere der Mond, der in der ersten Zeile genannt wird und der Nacht, in der die Szene abspielt, trägt zur geheimnisvollen, teils beklemmenden Atmosphäre bei. Insgesamt ist das Gedicht geprägt durch eine tiefsinnige, nachdenkliche und tragische Stimmung.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Der Mond betrat“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Alfred Mombert. Der Autor Alfred Mombert wurde 1872 in Karlsruhe geboren. In der Zeit von 1888 bis 1942 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 64 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Alfred Mombert sind „Mich jammerte“, „Ich lag auf dem Meer“ und „Ich tat große Dinge“. Zum Autor des Gedichtes „Der Mond betrat“ haben wir auf abi-pur.de weitere 18 Gedichte veröffentlicht.
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- Am Saume
- An Ufern des Rheins
- Ich hörte den Wind
- Bevor ich
- Mich jammerte
- Ich lag auf dem Meer
- Ich tat große Dinge
- Zwischen zwei dunklen Wogen
- Da spülst du bunte Muscheln
- Im Mondlicht
Zum Autor Alfred Mombert sind auf abi-pur.de 18 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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