Heimat von Oscar Adolf Hermann Schmitz

Hier ist das Land der lichten Wiesenhänge,
Umbuschter Weiler in begrüntem Grund,
Abends ertönen aus der Frauen Mund
Verschollner Zeiten halbvergeßne Sänge.
 
Hier ist das Land der stillen Abendgänge,
Hier trotzt kein Fels, hier gähnt kein jäher Schlund;
Den Heimgekehrten, dem die Seele wund,
Grüßen aus Hürden ferne Glockenklänge.
 
Am Abend zieht ein silbermatter Schein,
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Voll Schleier zart durchwirkt mit milden Farben
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Über die Wälder und die goldenen Garben.
 
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Wann spät im Tal die letzten Lichter starben,
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Zittert ein Raunen durch den Birkenhain:
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Der Wandrer schläft auf moosverhülltem Stein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Heimat“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
89
Entstehungsjahr
1873 - 1931
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Heimat“ wurde von Oscar Adolf Hermann Schmitz geschrieben, der von 1873 bis 1931 lebte. Damit lässt sich das Gedicht in die Epoche des Symbolismus bzw. des Fin de siècle einordnen. Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht eine idyllische, ruhige und heimische Atmosphäre, die durch die Beschreibung einer natürlich geprägten Landschaft geprägt wird.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich eine Erinnerung oder Sehnsucht an seine Heimat zum Ausdruck zu bringen. Die Verse malen ein Bild von ruhigen Landschaften, Dorfszenen und alten Traditionen, die tief mit der Erinnerung des lyrischen Ichs verknüpft zu sein scheinen. Dabei erkennt man eine tiefe Verbundenheit und Liebe zur Heimat, welche als ein Ort der Ruhe und des Innehaltens dargestellt wird. Der letzte Vers zeigt einen Wanderer, der in dieser idyllischen Landschaft eine Pause einlegt, was die Sehnsucht und das Streben nach der Ruhe und Geborgenheit, die die Heimat bietet, unterstreicht.

Das Gedicht folgt keiner strengen, klassischen Form und besteht aus insgesamt vier Strophen, wobei die ersten beiden aus vier Versen und die letzten beiden aus jeweils drei Versen bestehen. Die Sprache ist bildhaft, emotional und teilweise altmodisch. Das Metrum und der Klang der Verse ergeben einen ruhigen und fließenden Rhythmus, der den beschaulichen Inhalt des Gedichts unterstützt. Insbesondere die wiederkehrenden Bilder der abendlichen Landschaft tragen zur beruhigenden Atmosphäre bei. Insgesamt schafft Schmitz mithilfe der detaillierten Naturbeschreibungen, der personifizierten Heimat und des ruhigen Rhythmus ein emotionales und nostalgisches Portrait einer Heimat, das sowohl eine persönliche Erinnerung als auch eine allgemeine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Ruhe ausdrückt.

Weitere Informationen

Oscar Adolf Hermann Schmitz ist der Autor des Gedichtes „Heimat“. Im Jahr 1873 wurde Schmitz in Bad Homburg vor der Höhe geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1889 bis 1931 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 89 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Ich hörte flüstern“ und „Leben“ sind weitere Werke des Autors Oscar Adolf Hermann Schmitz. Zum Autor des Gedichtes „Heimat“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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