Sehnsucht von Emil Rudolf Weiß

Oft am langen Tage
seufz' ich ach! nach dir,
fühl' ich dich mir nahe,
sprech' ich so mit dir.
 
In der kühlen Frühe
aufgewacht zu mir,
fühl' ich, was uns trennet,
seufz' ich ach! nach dir.
 
Seh' dein Auge schauen
10 
liebevoll zu mir,
11 
schaut mich an und weilet
12 
einen Blick bei mir.
 
13 
Geht von mir am Tage,
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kommt zurück zu mir,
15 
wenn ich nach dir klage,
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schweigend und in mir.
 
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Schmerz und Trost der Schmerzen,
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bist in einem mir
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oft am langen Tage
20 
seufz' ich ach! nach dir.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Sehnsucht“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
88
Entstehungsjahr
1875 - 1942
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht trägt den Titel „Sehnsucht“ und wurde von Emil Rudolf Weiß verfasst. Weiß lebte von 1875 bis 1942, was impliziert, dass dieses Gedicht im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert geschrieben wurde.

Auf den ersten Blick wird offensichtlich, dass das lyrische Ich ein starkes Verlangen nach einer anderen Person verspürt. Es herrscht ein Wechselspiel von Nähe und Distanz, wobei die Sehnsucht des lyrischen Ichs konstant bleibt.

In Bezug auf den Inhalt, das Gedicht dreht sich um die Emotion der Sehnsucht, die das lyrische Ich gegenüber einer nicht physisch anwesenden Person empfindet. Es beschreibt die Nähe und die Entfernung zu dieser Person, die körperliche Abwesenheit, aber gleichzeitig emotionale Präsenz dieser Person und wie das lyrische Ich dies in Zeiten der Einsamkeit und während des gesamten Tages verspürt. Der wiederkehrende Ausruf „ach!“ zeigt seinen intensiven emotionalen Zustand und seine Traurigkeit.

In Bezug auf die Form des Gedichts, es besteht aus fünf Strophen zu je vier Versen. Jede Strophe folgt dem gleichen Aufbau, welcher eine wunderbare Symmetrie verleiht und diese Sehnsucht noch weiter verstärkt. Das Schema der Endreime folgt dem Muster ABAB, wobei die Reime selten perfekt sind, was die Unvollkommenheit und Unsicherheit reflektiert, die die Sehnsucht oft begleitet.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, mit kurzen, prägnanten Sätzen, die das Seufzen des lyrischen Ichs und seine Sehnsucht nach der geliebten Person widerspiegeln. Die Sprache wirkt sehr persönlich und intim, besonders durch die Verwendung der zweiten Person Singular 'du', die eine direkte Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und der geliebten Person herstellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht eine intime und emotionale Darstellung von Sehnsucht und emotionaler Abhängigkeit ist. Es zeichnet sich durch seine einfache, aber dennoch wirkungsvolle Sprache aus und vermittelt eindrucksvoll die melancholische Atmosphäre der ständigen Sehnsucht des lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sehnsucht“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Emil Rudolf Weiß. Im Jahr 1875 wurde Weiß in Lahr, Baden geboren. Zwischen den Jahren 1891 und 1942 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 88 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Emil Rudolf Weiß ist auch der Autor für das Gedicht „Dein Bild“. Zum Autor des Gedichtes „Sehnsucht“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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