Hackl, Erich - Abschied von Sidonie (Inhaltsangabe)

Schlagwörter:
Erich Hackl, Herabwürdigung von Sidonie und anderen Rassen, Unterschiede von Film und Buch, Referat, Hausaufgabe, Hackl, Erich - Abschied von Sidonie (Inhaltsangabe)
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Referat

Abschied von Sidonie - Erich Hackl

Kapitel 1

Der Sommer nähert sich seinem Ende, und viele Zigeuner suchen nun Schutz vor dem Winter. Nach den entbehrungsreichen Jahren des ersten Weltkriegs herrscht überall in den Bevölkerungsschichten große Armut und Elend. Viele Zigeuner sehen keine Zukunft für sich und ihre Kinder. In dieser verzweifelten Lage wird ein kleines rabenschwarzes Kind in einem Korb vor das städtische Krankenhaus von Steyr in Oberösterreich gelegt, in der Hoffnung, dass es dort eine bessere Zukunft finden könnte.

Doch auch die Stadt Steyr ist wirtschaftlich am Ende. Zwar gibt es ein Jugendamt, doch weder Steyr noch die umliegenden Dörfer sind fähig, die zusätzliche Last eines Zigeunerkindes zu übernehmen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer erscheint, als eine Schlossergattin das Kind, das den offiziellen Namen Sidonie Adlersburg erhält, aufnehmen möchte. Doch ihr Ehemann duldet, aufgrund rassistischer Einstellungen, kein Zigeunerkind in seinem Haus. Die Frau ist zutiefst enttäuscht und muss das Kind schweren Herzens zurückgeben.

  • War die wirtschaftliche Lage in diesem heute so wohlhabenden Land wirklich so schlecht?
  • Wie lange kann die Stadt die Armen noch unterstützen?
  • Welche Alternativen hätte Sidonies Mutter gehabt?
  • Gibt es auch heute Menschen in unserer westlichen Welt, die in ähnlicher Not leben?
  • Wird Sidonies leibliche Familie sie jemals abholen?
  • Findet Sidonie bei den Zigeunern oder bei den Helfern eine bessere Zukunft?
  • Existieren auch heute noch Minderheiten der Zigeuner bei uns?
  • Warum wird das Kind nicht akzeptiert, nur weil es dunkelhäutig ist?

Kapitel 2

Die Menschen durchleben schwierige Zeiten, und das Leben von Hans wird durchleuchtet. In den Nachkriegswirren versucht er, wenigstens eine kleine Summe zu verdienen. Bald wird Hans zur Musterung eingezogen und muss an die Front, insbesondere in die Regionen Isonzo und Tonale. Dort leidet er unter den grausamen Bedingungen: "Sterben ringsum, Hunger, der Tod in den Gedärmen und immer wieder der Hunger." (Zitat aus dem Buch).

Trotz allem arbeitet Hans hart und erhält dafür etwas Geld und Nahrung. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg, 1919, wird ein Heimkehrfest gefeiert, obwohl die Kriegsverluste schmerzlich sind. Hans bleibt fünf Jahre arbeitslos, da der Staat pleite ist und die Waffenerzeugung durch Friedensverträge unterbunden wird. Bei einer Faschingsfeier lernt Hans Josefa kennen. Die beiden verlieben sich, und aus ihrer Beziehung entsteht ihr Sohn Manfred. Sie wünschen sich weitere Kinder. Das Jugendamt wendet sich an sie, und Josefa nimmt die kleine Sidonie warmherzig auf.

Diese Zeit ist geprägt von Härten, der Diktatur unter Dollfuß und strenger Kontrolle. In Josefas Zuhause gibt es Waffenverstecke, die der Gendarmerie bekannt sind, doch sie kann sich aus brenzligen Situationen herausreden. Hans wird für vier Monate in Untersuchungshaft genommen. Ein Arzt verweigert Sidonie die Behandlung, weil sie dunkelhäutig ist.

  • Erzeugt das Streben des Vaters eine Vorahnung auf den kommenden Krieg?
  • War Hans glücklich, an die Front zu gehen?
  • Warum gibt es Geld für den Krieg, aber nicht für Sidonie?
  • Ist es Stolz oder Arroganz der Österreicher, die Niederlage zu vertuschen?
  • Warum lässt Mayerhofer das Kind in einem schlechten Licht erscheinen?
  • Akzeptiert Manfred die kleine Sidonie vollkommen?
  • Wie reagiert die Umgebung auf das "schwarze" Kind?
  • Wird der Arzt Sidonie kostenlos behandeln?

Kapitel 3

Hans muss eine Haftstrafe antreten und bittet um eine eher wärmere Jahreszeit, um die Strafe leichter zu überstehen, jedoch wird diese Bitte abgelehnt. Die Waffenfabriken in Steyr werden abgerissen, als Versuche, sie in Papierfabriken umzuwandeln, scheitern. In Steyr herrscht Chaos; Josefas Wohnung wird durchsucht und alles Wertvolle beschlagnahmt. Obwohl Hans und seine Genossen versuchten, Widerstand zu leisten, geben sie schließlich auf und hoffen auf sozialdemokratische Veränderungen in Wien.

Josefa hält tapfer durch, unterstützt von einer freundlichen Nachbarin. Sepp Ahrer wird zur Abschreckung gehängt, Hans Breirather wird zu 18 Monaten Haft verurteilt. Hans ist aus der Kirche ausgetreten, doch der Druck zur Rückkehr wächst.

  • Warum reißt man die Fabrik ab, anstatt sie einfach stehen zu lassen?
  • Warum hält Josefa Hans nicht vom Gehen ab?
  • Woher kommt der grausame Sadismus der Heimwehrer?
  • Warum soll Manfred für bessere Noten getauft werden, obwohl er klug ist?
  • Wie kommt Josefa ohne Mann und mit zwei Kindern zurecht?

Kapitel 4

Hans wird vorzeitig entlassen, und Josefa hat inzwischen auch ein weiteres Mädchen namens Hilde in Pflege genommen. Den ganzen Sommer bleibt Hans arbeitslos, kann jedoch schließlich eine Anstellung in den Steyr-Werken finden, wo Autoteile geschliffen werden. Die Kinder, die mit Sidonie spielen, behandeln sie respektvoll, jedoch lassen sie es sich nicht nehmen, sie gelegentlich als "Zigeunerin" zu bezeichnen.

Die Menschen verstecken Sidonie aus Angst, dass sie von Zigeunern entführt werden könnte. Steyrer Beamte informieren sich regelmäßig über Sidonies Zustand und Anwesenheit, allerdings nicht ohne Hintergedanken. Schließlich kommt es zu einer Anzeige gegen Anna Adlersburg, Sidonies leiblicher Mutter, woraufhin sie in einem Wiener Polizeiblatt vermerkt wird. Die Behörden verfolgen das Ziel, die Zigeuner gänzlich auszurotten. Hans und Josefa versuchen Sidonie schonend klarzumachen, dass sie nur ihre Pflegeeltern sind. Sie wollen Sidonie unbedingt adoptieren, denn noch gelten sie nur als Pflegeeltern, was bedeutet, dass Sidonie ihnen jederzeit entzogen werden könnte.

  • Was bringt die Partei dazu, Hans' Zustimmung zu suchen?
  • Warum kauft die Familie ausgerechnet ein Radio in dieser schweren Zeit?
  • Ist Sidonie so besonders für die Kindergemeinschaft, gerade weil sie anders ist?
  • Warum besucht Sidonies leibliche Mutter sie nicht?
  • Hat Sidonies leibliche Mutter sie vergessen oder verdrängt?
  • Wozu dient die Anzeige gegen Sidonies leibliche Mutter, wenn ein Gefängnisplatz nur zusätzliche Kosten verursacht?

Kapitel 5

Hans rechnet mit einem neuen Krieg innerhalb eines Jahres, und der Betrieb in der Waffenfabrik beginnt erneut. Er trifft auf seinen alten Freund Potrak, während große Hilflosigkeit in der Bevölkerung herrscht. Die Gendarmen stehen unter der Kontrolle des Diktators H., der seine "saubere" Diktatur absichert. Hans fährt nach Wien, um nach Plackholm zu suchen, der jedoch von der Gestapo festgenommen wurde. Trotz der Gefahr verrät Plackholm keinen seiner Freunde.

Die Widerstandszelle in den Steyr-Werken wird unter Druck gesetzt, doch Hans wird nicht verraten. Der Wirt Hochrainer wird verhaftet, weil er sich über die NSDAP lustig macht. Josefa wird von ihrer Nachbarin Milli Zangele ans Messer geliefert, was zu einer Anklage wegen Antipropaganda führt. Zu ihrem Glück bestätigen Bürgermeister und Gendarmen, dass die Breirathers ungefährlich sind. Erneut gerät Josefa in Bedrängnis bei einer Lebensmittelausgabe, doch ein Nachbar gibt ihr eine letzte Chance. Insgesamt hat die Familie sehr viel Glück.

  • Warum haben alle solche Angst vor Sidonie?
  • Haben Hans und Josefa keine Freunde? Was machen sie den ganzen Tag?
  • Warum schweigen so viele zu Hans' Aktivitäten, obwohl es für sie gefährlich ist?
  • Warum riskiert Josefa ihre Sicherheit, um Essen zu schmuggeln?

Kapitel 6

Plötzlich sind keine umherziehenden Zigeuner mehr zu sehen, was einige Menschen beunruhigt, da sie nicht wissen, was mit ihnen geschehen ist. 1939 wird Sidonie eingeschult. Obwohl sie mit Begeisterung und Fleiß lernt, hat sie Schwierigkeiten mit Legasthenie und Konzentration. Sie ist dennoch glücklich über ihren Schulbesuch. Die nationalsozialistische Ideologie durchdringt bereits die Lehrpläne, und die Kinder sollen sich überlegen, was sie dem Führer erzählen würden.

Sidonie wird von ihren Mitschülern gehänselt, weil sie eine Zigeunerin mit fremden Eltern ist. Für die Firmung fährt sie mit einer Frau Hinteregger nach Linz, wo ihr feierlich eine schöne Puppe geschenkt wird, die sie überglücklich macht.

  • Warum sind die Zigeuner plötzlich verschwunden?
  • Wird Sidonie je ihre leibliche Mutter treffen?
  • Warum hilft die Lehrerin Sidonie nicht bei ihren Schwierigkeiten?
  • Wie war die Schulausbildung zur damaligen Zeit beschaffen?
  • Warum verhalten sich die Kinder grausam zu Sidonie, liegt es an der Erziehung durch ihre Eltern?
  • Warum fährt die Familie nicht mit zur Firmung?
  • Warum wird Sidonie nicht über die Bedeutung der Firmung aufgeklärt?

Kapitel 6 – Bearbeitung

Charakterisierung von Sidonie:

Sidonie ist ein junges, freundliches und respektvolles Mädchen, das durch ihre Naivität und ihr Vertrauen in das Gute im Menschen auffällt. Sie liebt die Schule, hat aber große Schwierigkeiten mit dem Lernen aufgrund einer Konzentrationsschwäche. Konflikten geht sie lieber aus dem Weg und sucht aktiv nach Geborgenheit außerhalb der Familie, etwa bei ihrer Lehrerin.

Charakterisierung der Lehrerin:

Die Lehrerin, die mit einem Gemeindearzt verheiratet ist, wirkt oft überfordert von ihrer Aufgabe. Ihre Ausbildung scheint mangelhaft, und sie kann Sidonie, trotz offensichtlich vorhandener Probleme, nicht ausreichend unterstützen. Ihr Unterricht ist von Frontalunterricht geprägt, und anstelle sich eingehend mit Sidonies Schwierigkeiten zu befassen, schiebt sie die Verantwortung auf die Eltern.

Herabwürdigung von Sidonie und anderen "Rassen":
  • „Eine Zigeunerin ist sie, das sieht doch ein Blinder!“
  • „Das schwarze Luder muss weg!“
  • „Mama schau, ein Negerkind!“
  • „Aber sieh doch, wie schwarz sie ist!“
  • … sie spuckten Sidonie an, wenn sie im Hof spielen wollte.
  • … Gott sei Dank ist unser Ort judenfrei, Neger und Zigeuner, diese artfremden Schädlinge…
  • … schad, dass sie so schwarz ist!
  • Bei uns gibt’s keine Neger.

Kapitel 7

Ein Gendarm fragt Josefa, ob ein Schreiben eingetroffen ist, was sie verneint. Einige Zeit später, im März 1943, bekommt die Familie die Anweisung, Sidonie Adlersburg an ihre leibliche Mutter zurückzugeben. Diese Nachricht erschüttert Josefa tief. Trotz der Beteuerungen und Bitten der Pflegeeltern, Sidonie behalten zu dürfen, scheint alles vergebens. Die Behörden behaupten, Maria Berger sei die wahre Mutter Sidonies und verlangen deren Rückkehr bis spätestens Ende März.

  • Was ist der Inhalt des Schreibens, und warum ist Josefa aufgeregt?
  • Weshalb müssen die Breirathers das Kind zurückgeben?
  • Warum wurde ursprünglich nach den leiblichen Eltern gesucht?
  • Was hätte Hans getan, wenn Sidonie bei einem Bauern versteckt worden wäre?
  • Warum intervenieren die Behörden in dieser Sache überhaupt?
  • Warum wird das Jugendamt von Personen befragt, die Sidonie kaum kennen?
  • Weshalb ziehen die Breirathers nicht um?

Kapitel 8

Sidonie versteht nicht die endgültigen Konsequenzen ihres Abschieds von der Familie und freut sich naiv auf das Kennenlernen ihrer neuen Mutter. Bei ihrer Abschiedsfeier erhält sie viele Geschenke und packt für die Reise zu ihren Artgenossen sogar eine Bluse für die neue Mutter ein. Am Bahnhof wird sie von Josefa getrennt und mit Frau Grimm zu den "Zigeunern" gebracht.

  • Versteht Sidonie, dass sie die Familie möglicherweise nie wiedersehen wird?
  • Wie bewältigen Hans und Josefa diesen Abschied?
  • Warum sind die befragten Personen nicht ehrlich zu Sidonie?
  • Warum versteht Sidonie erst spät, worum es geht?
  • Warum kann Sidonie als Zigeunerin keine Lehre machen?
  • Wie soll sie den Weg allein zurückfinden?

Kapitel 9

Frau Grimm sucht einen Weg, Sidonie schnell loszuwerden. Der Gendarm schlägt vor, die Übergabe im Gemeindeamt vorzunehmen, wo auch der Bürgermeister und andere Anwesende dabei sind. Sidonie wird ihren leiblichen Eltern übergeben, doch sie sucht Schutz bei Frau Grimms Rock. Die Eltern möchten das verängstigte Kind nicht aufnehmen, doch es gibt kein Zurück. Ein Bekannter erkennt Sidonie in einem Zug, wohin sie zusammen mit vielen anderen Kinder in Richtung Lager transportiert wird.

  • Ist Frau Grimm nicht erschüttert über Sidonies neue Behausung?
  • Warum geschieht solch ein Unrecht an einem so fröhlichen Kind?
  • Warum nimmt Frau Grimm Sidonie nicht einfach mit zurück?

Kapitel 10

Nach dem Kriegsende begeht der Bürgermeister Suizid. Hans wird zu seinem Nachfolger gewählt. Er gründet eine neue Partei und wird eine gefragte Figur politischer Szenen und kehrt schließlich in die Steyr-Werke zurück. Bei den Behörden erfährt er, dass Sidonie mit dem letzten Transport nach Auschwitz verbracht wurde, wo sie laut Angaben an Flecktyphus verstarb. Doch es kursiert ein anderes Gerücht. Hans und Josefa stehen alleine da, da die Menschen den Vorfall vergessen wollen.

  • Wie kann Hans für Leute eintreten, die Sidonie weggenommen haben?
  • Warum gibt Hans den Politikerposten so schnell auf?
  • Warum schweigen die Menschen zu den Geschehnissen?

Zusatz

Wichtige Personen im Kapitel 5:
  • Krobath: Unterstützer des Nationalsozialismus, lehnt Sidonie ab.
  • Hochrainer – Wirt: Vernünftig, macht sich über die NSDAP lustig, wird verhaftet.
  • Petrak: Gegner des Nationalsozialismus, im Widerstand mit Hans.
  • Hermann Plackholm: Widerstandskämpfer, verrät trotz Folter niemanden.
  • Frau Csepek: Nachbarin, verhält sich neutral.
  • Milli Zangele: Nachbarin, verrät Josefa.
  • Der Gendarm: Rettet Josefa vor der Gestapo.
Unterschiede von Film und Buch:
  • Szenenfolge wurde verändert.
  • Einige Rollen wurden verändert oder weggelassen.
  • Namen sind unterschiedlich.

Einige auffällige Beispiele:

  • Josefa nimmt den Zettel nicht aus der Lade, um ihn zu verbrennen.
  • Die Aufnahme von Sidonie durch die Schlossergattin fehlt.
  • Der Film beginnt mit der Festnahme von Hans; das Buch hingegen mit der Entdeckung von Sidonie.
  • Der Doktor bietet Josefa Geld an, im Buch nicht.
  • Das Kennenlernen von Josefa und Hans fehlt.
  • Die Geschichte von Hans wird nicht erklärt.
  • Die Taufe von Manfred fehlt.
  • Im Film wird das Ende nicht so dramatisch dargestellt, wie es im Buch geschildert wird.
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