Büchner, Georg - Woyzeck (Lesetagebuch)

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Georg Büchner, Inhaltszusammenfassung, Übersicht Szenen, Zusammenfassung, Inhaltsangabe, Referat, Hausaufgabe, Büchner, Georg - Woyzeck (Lesetagebuch)
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Referat

Woyzeck – Georg Büchner

Leseprotokoll

Szene 1 „Freies Feld. Die Stadt in der Ferne“

Woyzeck und Andres schneiden Stöcke im Gebüsch

  • Die Soldaten Woyzeck und Andres schneiden außerhalb der Stadt und schneiden Stöcke in einem Gebüsch ab
  • Andres ist ebenfalls wie Woyzeck Soldat und teilt sich mit diesem die Kaserne → stellt für Woyzeck eine Freund dar
  • Woyzeck ist voller Furcht und leidet unter Wahnvorstellungen
  • Andres versucht ih zu beruhigen, indem er ein Kinderlied singt (vgl. Z. 7ff.)
  • Er halluziniert Köpfe von Enthaupteten zu finden, welche ihm den Tod bringen (vgl. Z. 2f.)
  • Darüber hinaus kommt ihm der Boden hohl vor (vgl. Z. 13) → er macht dafür die Freimaurer verantwortlich (vgl. Z. 13)
  • Woyzecks Wahnvorstellungen steigen und versetzen auch Andres in Angst
  • Mit der Vorstellung Woyzecks, dass der Himmel brenne und er Posaunen höre, reißt der Andres zu Boden (vgl. Z. 17f.)
  • Woyzecks Wahnvorstellungen nehmen ab und die Welt erscheint ihm still und tot
  • Nachdem Andres das Getrommel von Soldaten zum Zapfenstreich hört, drängt er Woyzeck zurückzukehren → Woyzeck wird aus seinen Halluzinationen gerissen

→ Der Leser erhält einen Einblick in das instabile Innenleben Woyzecks (psychische Krankheit) → Andres tauch ebenfalls erstmals auf und es wird deutlich, dass Woyzeck deutlich mehr in Furcht ist als Andres, welcher singt
→ Andres Rationalität wird deutlich, indem er nicht auf Woyzecks Psychosen eingeht, sondern auf den Zapfenstreich aufmerksam macht

Szene 2 „Die Stadt“

Marie mit ihrem Kind am Fenster. Der Zapfenstreich geht vorbei, der Tambourmajor voran

  • Marie Zickwolf ist die Geliebte Woyzecks und zugleich Mutter ihres gemeinsamen unehelichen Kindes
  • Sie steht mit ihrem Sohn Christian auf dem Arm am Fenster und sieht den Soldaten, welche vorbeimarschieren, zu
  • Der Zapfenstreich wird von dem Tambourmajor geführt, welcher sowohl in Marie als auch in ihrer Nachbarin Margreth ein großes Interesse geweckt hat → er grüßt (vgl. Z. 3)
  • Die beiden Frauen streiten, da Margret Marie vorwirft, mit dem Tambourmajor geflirtet zu haben → geht hierbei zugleich auch auf das uneheliche Kind ein, welches für viele im Ort eine Schande darstellt (vgl. Z. 10ff.)
  • Marie schlägt das Fenster zu und singt ein Lied, welches auf ihre Zukunftssicherheiten hindeutet → Träume, in denen sie sich soziales Ansehen und bessere Lebensumstände erhofft (vgl. Z.19ff.)
  • Woyzeck klopft an das Fenster und erzählt seiner Lebensgefährtin von seinen Wahnvorstellungen
  • Er kann allerdings nicht bleiben, da er zum Zählappell in die Kaserne muss (vgl. Z.32)
  • Marie kritisiert Woyzecks Verhalten, da er ihren Sohn nicht beachtet → seine Wahnvorstellungen lösen in ihr Angst aus und sie hat Angst davor, dass Woyzeck verrückt werde

→ Marie tritt erstmals in der Lektüre vor → macht dem Tambourmajor schöne Augen → Tambourmajor tritt ebenfalls erstmal vor → starkes, löwenartiges Auftreten (vgl. Z. 4) → Sie sehnt sich nach einem besseren, gehobeneren Leben, was in ihrem Lied deutlich wird → Verhältnis von Marie und Margreth scheint angespannt zu sein
→ Nachdem Woyzeck ihr von seinen Wahnvorstellungen erzählte, war diese zwar erschreckt, allerdings machte ihr sein scheinbares Fehlverhalten in Bezug auf deren Sohn größere Sorge → Naivität in Bezug auf Woyzecks Psychose

Szene 3 „Buden. Lichter. Volk“

Auf dem Jahrmarkt.

  • Woyzeck und Marie besuchen (vermutlich noch am selben Abend) einen Jahrmarkt • Ein Ausrufer preist seine Show an, in der ein Pferd angeblich die Sterne lesen kann, Vögel die Zukunft vorhersagen und ein Affe als Soldat verkleidet ist – will Ähnlichkeit zwischen Tier und Mensch beweisen (vgl. S. 9, Z.7ff.)
  • Marie und Woyzeck gehen gemeinsam in die Bude → dabei fällt Maries Schönheit dem Tambourmajor und dem Unteroffizier auf (vgl. S. 9, Z.18f.)
  • Sie loben ihre schwarzen Haare und Augen und folgen ihr in die Bude
  • Während der Show fragt der Ausrufer nach einer Uhr, damit das Pferd die Uhrzeit nennen kann (vgl. S. 10, Z.17f.)
  • Tambourmajor hilft Marie in die erste Reihe

→ Sprache der Ausrufer etwas gehobener, erkennbar an Anrede und Verwendung französischer Wörter, trotz allem so, dass Volk versteht – code switching
→ Marie fällt dem Tambourmajor erstmals richtig auf → bewundert ihre Schönheit → Tambourmajor zeigt keinerlei Skrupel und es wird deutlich, dass ihm egal ist, dass Marie mit Woyzeck zusammen ist

Szene 4 „Kammer“

Marie sitzt mit ihrem Kind auf dem Schoß in ihrer Kammer und bewundert ihre neuen Ohrringe im Spiegel

  • Marie hat ihr Kind auf dem Schoß und trägt Ohrringe, die sie offenbar vom Tambourmajor bekommen hat – so erfährt Marie Begehrung und soziale Anerkennung, träumt von besserem Leben
  • Sie denkt über die ungleichen menschlichen Verhältnisse und bemüht sich, ihren Sohn mit einer Mischung aus Drohungen und Liedern zum Schlafen zu bewegen
  • Sie versucht die Ohrringe vor Woyzeck zu verstecken (vgl. S.11 Z.19) → gelingt ihr allerdings nicht, weshalb sie behauptete, diese gefunden zu haben
  • Woyzeck glaubt ihr nicht, da dies für ihn ein zu hoher Zufall ist
  • Er lenkt dann allerdings ab und betrachtet sein schlafendes Kind → lässt seinen Verdienst da und geht
  • Marie bleibt mit einem schlechten Gewissen zurück → schiebt ihre Zweifel mit der Begründung der Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz beiseite

→ Woyzeck leidet unter seiner ständigen Arbeit
→ Trotz seiner Vorahnung, dass Marie womöglich einen Liebhaber habe, von welchem sie die Ohrringe geschenkt bekommen hat, weicht er ihr nicht von der Seite → zeigt wie viel Marie für Woyzeck bedeutet und dass er sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen kann (Gutmütigkeit, Naivität)
→ Bezug zu Szene 1, in welcher Marie kritisiert, dass sich Woyzeck nicht um deren Sohn sorge, wobei er in Szene 4 seinen Verdienst für das Überleben beider dort lässt und dieses über sein eigenes Wohlergehen stellt

Szene 5 „Der Hauptmann. Woyzeck“

Hauptmann auf einem Stuhl, Woyzeck rasiert ihn

  • Woyzeck verdient sich neben seinem Soldatenlohn zusätzlich etwas Geld, indem er den Hauptmann rasiert → dieser macht sich über Woyzeck lustig und sieht sich selbst als etwas besseres
  • Er ermahnt ihn sich nicht so zu hetzen → dies deute auf ein schlechtes Gewissen hin
  • Zudem hält er ihm sein uneheliches Kind vor → Woyzeck, welcher alles über sich ergehen lässt widerspricht ihm erstmals und weist nun auf Gott hin, welcher sich allen Kindern zuwendet
  • Woyzeck erklärt, dass er es sich gar nicht leisten kann zu heiraten → Armut wird deutlich
  • Der Hauptmann bezeichnet ihn daraufhin als guten Menschen und schickt ihn fort mit der Ermahnung, schön langsam zu laufen

→ Hauptmann tritt erstmals auf → gelangweilter Mensch, welcher sich einen Spaß daraus macht, andere zu schikanieren
→ Hauptmann versucht Woyzeck mit seinen schlauen Reden zu beeindrucken, jedoch stellen diese sich bei genauerer Betrachtung als völlig belanglos
→ Dieser Dialog stellt dar, dass der Hauptmann durch seine hohe militärische Stellung nichts zu tun hat
→ Während sich die Unterschicht abrackert, um zu überleben, muss die Oberschicht nichts tun, um sich ihren hohen Status zu bewahren.
→ Anhand der Szene wird Woyzecks Armut erneut hervorgehoben

Szene 6 „Kammer“

Marie und Tambourmajor treffen sich in einer Gasse

  • Marie und der Tambourmajor treffen sich in einer Gasse → Leser bekommt allerdings keine Auskunft darüber, ob dieses Treffen zufällig war oder nicht
  • Marie bewundert den Tambourmajor
  • Tambourmajor will Marie in den Arm nehmen → zunächst ist diese abgeneigt, gibt sich allerdings nach kurzer Zeit ihrem Verlangen hin

→ Erste Annäherung zwischen Marie und dem Tambourmajor wird deutlich → Zunächst hat Marie ein schlechtes Gewissen, allerdings gibt sie sich schnell ihren Gefühlen hin

Szene 7 „Auf der Gasse“

Marie und Woyzeck streiten sich auf der Straße.

  • Woyzeck und Marie begegnen sich auf der Straße, wobei er sich in einem unruhigen Zustand befindet
  • Woyzeck ahnt Maries Untreue und versucht diese mit den Vorwürfen zu konfrontieren → er findet nicht die passenden Worte
  • Marie nutzt Woyzecks Labilität und wirft ihm vor, dass er Hirngespinste habe und aus dem Fieber heraus rede
  • Nachdem Woyzeck seine Worte klar getroffen hat, wich Marie den Anschuldigungen erneut aus und selbst nach der Behauptung Woyzecks, er habe sie mit Tambourmajor gesehen, widersprach sie den Anschuldigungen

→ Marie verleugnet ihren Fehltritt, wobei sie es schafft, Woyzeck noch mehr an seiner psychischen Wahrnehmungsfähigkeit zweifeln zu lassen
→ Anhand ihrer Lügen wird deutlich, dass sie kein schlechtes Gewissen gegenüber Woyzeck hat und diesem womöglich sogar jenen Fehltritt in die Schuhe schiebt

Szene 8 „Beim Doktor“

Woyzeck ist bei dem Doktor, welcher Experimente an diesem ausübt.

  • Woyzeck wird vom Doktor mit dem Vorwurf konfrontierte Vertragsbruch begangen zu haben, da Woyzeck wie ein Hund an die Wand uriniert hat, ohne diesen einzuhalten und ihn bei ihm abzuliefern
  • Der Wissenschaftler möchte herausfinden, wie sich eine einseitige Ernährung auf den Menschen auswirkt, weshalb Woyzeck nur Erbsen essen darf
  • Woyzeck wehrt sich gegen jene Anschuldigungen und sagt, dass dies die menschliche Natur sei und er keinerlei Kontrolle darüber habe → der Doktor widerspricht ihm
  • Woyzeck beginnt über die Natur zu philosophieren und erzählt dem Doktor von seiner psychischen Instabilität → der Doktor findet dies sehr interessant
  • Er verspricht Woyzeck eine Lohnerhöhung, da sich der Wissenschaftler über die schlechten Bedingungen Woyzecks im Klaren ist
  • Durch die Erbsen, welcher er isst, kann er das Essen in der Kantine auszahlen lassen und das Geld an Marie übergeben

→ Der Doktor behandelt Woyzeck wie ein Tier und nutzt die schlechte Lage des Soldaten aus, um an diesem weiterhin zu experimentieren, obwohl sich dieser über die Psychosen Woyzecks im Klaren ist steht
→ Doktor: Gehobene, gebildete Sprache, erkennbar an Fachbegriffen z.B. Puls von 60; Latein → Es lässt sich die Frage stellen, ob Woyzecks Halluzinationen auf die einseitige Erbsendiät zurückzuführen ist oder ob er wirklich an geistigen Wahrnehmungsstörungen leidet

Szene 9 „Straße“

Der Doktor und der Hauptmann treffen sich auf einer Straße.

  • Der Doktor und der Hauptmann treffen sich auf einer Straße, wodurch die gegenseitige Abneigung der beiden deutlich wird
  • Während der Hauptmann die schnelle Lebensweise des Doktors kritisiert (was aus ein schlechtes Gewissen hindeute. - vgl. Szene 5) sagt dieser dem Hauptmann einen Schlaganfall bevor • Laut ihm sei der Hauptmann ein interessantes Studienobjekt, welches ihm unsterblichen Ruhm bringen würde
  • Woyzeck läuft zufällig an den beiden vorbei und wird von diese aufgehalten → sie machen sich über Woyzeck lustig und der Hautmann deutet Maries Untreue an
  • Woyzeck bittet ihn, keinen Spaß mit ihm zu treiben, da er nichts auf der Welt habe • Während der Doktor Woyzecks Zustand beobachtet und diesem folgt, blickt der Hauptmann den beiden nach und beschwert sich erneut über die Schnelligkeit und die Hektik • Er selbst sei nur in den krieg gezogen, um seine Liebe zum Leben zu festigen → er wundert sich über seine eigenen Gedanken

→ Anhand der Szene wird die Boshaftigkeit des Hauptmannes sowie des Doktors erneut hervorgehoben, welche sich trotz Woyzecks Zustand über diesen lustig machen → Woyzecks Verzweiflung wird immer größer und nachdem er von dem Hauptmann auf die Untreue Maries angesprochen würde, eilt dieser schnell davon

Szene 10 „Die Wachstube“

Woyzeck und Andres haben Wachdienst und befinden sich in der Wachstube.

  • Woyzeck und Andres sind in der Wachstube → Musik von zwei lokalen dringt zu ihnen
  • Andres ist im Gegensatz zu Woyzeck gut gelaunt und singt ein Lied über eine brave Magd, was Woyzeck erregt
  • Andres versteht Woyzeck nicht und erzählt von hübschen Mädchen und Musik in der Stadt
  • Woyzeck ist überzeugt, Marie und Tambourmajor beim Tanzen zu erwischen

→ Naivität Andres wird erneut hervorgehobene
→ Woyzeck fühlt sich missverstanden, will sich selbst allerdings beweisen, dass er nicht verrückt ist und sich die Affäre nicht lediglich ausgedacht hat

Szene 11 „Wirtshaus“

Im Wirtshaus.

  • In einem Wirtshaus wird gesungen und getanzt
  • Woyzeck schaut durch das Fenster in das Wirtshaus hinein und sieht Marie und den Tambourmajor gemeinsam tanzen → sie bemerken ihn allerdings nicht
  • Woyzeck ist fassungslos und beginnt zu philosophieren
  • Im Wirtshaus unterhalten sich zwei Handwerksburschen über ihren betrunkenen Zustand • Ein betrunkener Handwerksbursche philosophiert über den Sinn des Lebens verspürt einen gewissen Weltschmerz in Bezug auf die Vergänglichkeit der Dinge
  • Ein weiterer legt ein sehr aggressives Verhalten an den Tag und möchte sich prügeln • Maries Verrat unterstreicht Woyzecks Weltbild, sodass er den Menschen nur noch als moralisch verkommenes Tier sieht
  • Gleichzeitig ändert sich seine emotionale Verbundenheit zu Marie und er betrachtet den Tambourmajor voller Neid, da auch er Marie nur noch körperlich besitzen möchte

→ Woyzeck wird sich über Maries Verrat bewusst
→ Veränderung seines Menschenbildes
→ Woyzecks emotionale Verbundenheit zu Marie wandelt sich in ein rein körperliches Verlangen

Szene 12 „Freies Feld“

Woyzeck befindet sich im freien Feld außerhalb der Stadt.

  • Woyzeck befindet sich auf einem freien Feld außerhalb der Stadt und wird wieder von Halluzinationen heimgesucht → er verfällt vollends in Wahnsinn
  • Er will sich an Maries Verrat rächen
  • Woyzeck hört Stimmen, welche ihm befehlen, Marie zu erstechen → er setzt sich mit dem Mord an Marie auseinander
  • Marie wird als „Zickwolfin“ bezeichnet - "Zickwolfin" ist damit als Neologismus an sie angelehnt → sie hat sich in Woyzecks Leben als Wölfin entpuppt
  • Sein Wahnsinn zeigt sich auch in der Sprache → die vielen Ausrufezeichen, Fragezeichen und Wortwiederholungen deuten auf seine Verwirrtheit und seine Aufregung

→ Woyzeck macht sich erstmal Gedanken über den Mord an Marie und setzt sich mit diesem auseinander

Szene 13 „Nacht“

Woyzeck und Andres teilen sich ein Bett in der Kaserne.

  • Woyzeck und Andres teilen sich ihr Bett in der Kaserne → Woyzeck weckt diesen auf, da er nicht schlafen kann
  • Wenn Woyzeck seine Augen schließt, beginnt er zu Halluzinieren und wird von Stimmen geplagt → Andres versteht Woyzeck nicht und legt sich wieder schlafen
  • Woyzeck berichtete weiter von den Stimmen, welche ihn dazu überreden wollen, Marie abzustechen
  • Andres empfiehlt im Schnaps mit Pulver zu trinken, da er glaub, Woyzeck habe einen Fieberwahn

→ Schizophrenie Woyzecks wird deutlich
→ Gedanken an Maries Mord nehmen zu
→ Andres versteht Woyzeck nicht, was sein Gefühl der Einsamkeit unterstützt

Szene 14 „Wirtshaus“

Woyzeck befindet sich im Wirtshaus.

  • Im Wirtshaus kommt es zwischen Woyzeck und dem angetrunkenen Tambourmajor zur Konfrontation
  • Der Tambourmajor provoziert Woyzeck so lange, bis es zu einer Schlägerei zwischen den beiden kommt, aus der der Tambourmajor siegreich hervorgeht
  • Der körperlich geschwächte Woyzeck deutet zitternd an, in Zukunft nun anders vorgehen zu müssen – Andeutung des Mords an Marie „Eins nach dem anderen“

→ Nach dem Kampf mit Woyzeck ist er kein fairer Gewinnern, sondern brüstet sich mit dem Sieg → Tambourmajor ist Woyzeck in jeglichen Dingen überlegen – Materiell, körperlich → Andeutung Woyzecks auf den bevorstehenden Mord

Szene 15 „Kramladen“

Woyzeck befindet sich in einem Kramladen.

  • Woyzeck beabsichtigt den Mord durchzuführen
  • In einem Kramladen kauft Woyzeck von dem jüdischen Besitzer für zwei Groschen ein Messer
  • Dieser bietet ihm zunächst eine Pistole an, die sich Woyzeck aber nicht leisten kann

→ Der Kramladeninhaber ist eine klischeehaft dargestellte Person jüdischer Herkunft, wodurch die antisemitischen Vorurteile der zeitgenössischen Gesellschaft hervorgehoben werden

Szene 16 „Kammer“

Marie und der Narr befinden sich in der Kammer

  • Marie sitzt mit ihrem Kind und einem Narr in ihrer Kammer und liest die Bibel
  • Sie versucht sich mit ihrem sündhaften Verhalten auseinanderzusetzen und vergleicht ihre Situation mit drei Bibelstellen → sie versucht Auswege zu finden
  • In der Zwischenzeit erzählt Karl ein Märchen, in welchem es um einen Kindesraub geht, wodurch die weitere Handlung für den Leser vorausgedeutet werden soll – Maries Schicksal
  • Der Narr nimmt das Kind in den Arm und ist still
  • Marie macht sich Sorgen, da Woyzeck lange nicht nach Hause gekommen ist → löst in ihr eine innere Leere aus und sie bedauert ihre Untreue

→ Marie wird von Schuldgefühlen geplagt → bedauert ihr Verhalten

Szene 17 „Kaserne“

Woyzeck und Andres befinden sich in der Kaserne

  • Woyzeck schenkt Andres in der Kaserne seine Habseligkeiten - ein Kreuz, einen Ring sowie sein Hemd und ein Heiligenbild
  • Anscheinend ist er fest dazu entschlossen, den Mord an Marie zu begehen und möchte seine wertvollsten Besitztümer an seinen Freund weitergeben
  • Andres ist zwar starr über Woyzecks Benehmen, nimmt die Geschenke aber entgegen • Er rät ihm nochmals, Schnaps mit Pulver zu trinken, um das Fieber zu senken

→ Woyzeck ist von dem Mord an Marie fest entschlossen
→ Andres ist zwar über Woyzecks Verhalten verwirrt, allerdings hinterfragt er dieses nicht weiter

Szene 18 „Der Hof des Doktors“

Woyzeck befindet sich im Hof des Doktors

  • Der Doktor möchte in seinem Hof vor einer Gruppe von Studenten ein Experiment vorführen • Dazu soll Woyzeck als sein Gehilfe eine Katze vom Dachfenster werfen → doch leider geht Woyzeck zu zaghaft mit ihr um und das Tier kann davonrennen
  • Anstelle der Katze stellt der Doktor seinen Studenten nun Woyzeck als interessanteres Objekt vor, da dieser sich seit einem Vierteljahr nur noch von Erbsen ernährt
  • Woyzeck wird auf eine Stufe mit der Katze gestellt und soll bestimmte Bewegungen machen, damit die Studenten ihn analysieren können → Woyzeck weigert sich zunächst
  • Der Doktor besteht aber darauf und vergleicht Woyzeck mit der eben entflohenen Katze → macht sich über diesen lustig

→ Woyzeck wird erneut als Objekt dargestellt, welches einem Tier gleicht
→ Er verliert erneut sein Selbstwertgefühl und wird vor einer Menschenmenge gedemütigt → Arzt macht sich hemmungslos über den geschwächten Woyzeck lustig und zeigt keinerlei Mitgefühl

Szene 19 „Marie mit Mädchen vor der Haustür“

Marie befindet sich mit Mädchen vor ihrer Haustür

  • Marie befindet sich mit drei Mädchen und der Großmutter vor der Haustür → dabei singen und tanzen die Kinder ein Frühlingslied
  • Marie bittet die Großmutter, ein Märchen zu erzählen, woraufhin diese eine sehr traurige Geschichte von sich gibt (übernimmt Motive grimmscher Märchen)
  • Die Großmutter erzählt eine Geschichte von einem Waisenkind, welches die Sonne, den Mond und auch die Erde als Schwindel entpuppt
  • Plötzlich taucht Woyzeck auf und möchte Marie wegführen → Marie ist sich zunächst unsicher darüber, ob sie Woyzeck folgen soll
  • Auf die Frage, wo er sie hinbringt, bekommt diese keine Antwort

→ Maries Mord rückt näher und sie selbst verspürt ein ungutes Gefühl dabei, Woyzeck zu folgen

Szene 20 „Abend. Die Stadt in der Ferne“

Marie und Woyzeck sind spazieren gegangen und befinden sich in der Nähe des Teichs, weit entfernt von der Stadt

  • Marie und Woyzeck sind spazieren gegangen → Marie möchte gehen, allerdings wird sie von Woyzeck zurückgehalten
  • Woyzeck fragt Marie, wie lange diese schon ein Paar sind, worauf Marie antwortet, dass es an Pfingsten zwei Jahre sind
  • Nachdem Woyzeck Marie fragt, wie lange deren Beziehung noch halten würde, antwortet diese nicht und versucht mit dem Vorwand zu gehen, das Abendessen vorzubereiten • In Woyzeck beginnt ein innerer Konflikt → er weiß, dass Marie ihn betrogen hat und dennoch würde er sie gerne noch einmal küssen
  • Woyzeck beginnt Andeutungen wegen des Mordes zu machten → er zieht das Messer und sticht auf sie ein
  • Zwar schreit Marie um Hilfe, doch Woyzeck sticht unbarmherzig weiter auf sie ein, bis sie sich nicht mehr rührt
  • Nachdem Leute kommen, rennt Woyzeck weg

→ Woyzeck ermordet seine Liebe, nachdem diese ihn betrogen hat
→ Wandlung seines Charakters - zu Beginn der Lektüre war er ein barmherziger Mann, welcher alles für das Wohlergehen seiner Familie tuen würde - nun ist er ein skrupelloser Mörder

Szene 21 „Es kommen Leute“

Zwei Leute hören den Mord

  • Zwei Personen, welche in der Nähe sind, hören den Mord mit an
  • Sie glauben zunächst, dass der nahegelegte Teich verflucht sei und nach ihnen rufe • Doch bald sind sie sich sicher, dass die Schreie von einem Menschen kommen und entscheiden sich, zum Tatort zu gehen

→ Mord wird entdeckt

Szene 22 „Das Wirtshaus“

Woyzeck befindet sich im Wirtshaus

  • Woyzeck ist im Wirtshaus und tanzt mit Käthe, welche vermutlich die Magd des Wirts ist
  • Woyzeck deutet zwar seine Mordtat an, allerdings versteht Käthe die Anspielungen nicht
  • Nachdem Woyzeck sie zum singen aufgefordert hat, entdeckt sie, dass er an seinem Körper blutig ist → Aufmerksamkeit wird auf ihn gelenkt
  • Woyzeck verstrickt sich in Widersprüchen → bestreitet den Mord begangen zu haben und verlässt das Wirtshaus

→ Aufmerksamkeit wird nach dem Mord erstmals auf Woyzeck gelenkt

Szene 23 „Abend. Die Stadt in der Ferne“

Woyzeck kehrt zur Leiche zurück

  • Woyzeck kehrt zur Leiche zurück, um das Messer zu holen, welches er am Tatort zurückgelassen hatte
  • Er redet wirr mit der toten Marie, als wäre diese noch am Leben
  • Nachdem er das Messer gefunden hat, entflieht er dem Tatort

→ Psychosen werden erneut deutlich

Szene 24 „Woyzeck an einem Tisch“

Woyzeck befindet sich an einem Teich

  • Woyzeck wirft das Messer in den Teich, damit es niemand findet → er befürchtet, es nicht genug versenkt zu haben, weshalb er ins Wasser steigt und es erneut hineinwirft
  • Er wäscht die Blutspuren von seinen Kleidern und wird von seinen Ängsten, als Mörder enttarnt zu werden, geplagt

→ Woyzeck zeigt keinerlei Schuldgefühle
→ Seine einzige Sorge ist es, als Mörder entlarvt zu werden

Szene 25 „Straße“

  • Kinder erzählen sich aufgeregt, dass außerhalb der Stadt eine Leiche gefunden wurde und beschließen, sich zu den Schaulustigen zu gesellen

→ Leiche wird gefunden und erregt großes Aufsehen

Szene 26 „Gerichtsdiener. Artz. Richter“

Gerichtsdiener freut sich über den Mord

  • Ein Gerichtsdiener beschreibt den Mord als einen guten und echten Mord → freut sich über den „schönen Mord“, wie er schon lange nicht mehr vorgekommen sei

→ Anstatt Empörung über den Mord zu zeigen, löst dieser im Gerichtsdiener Freude aus → Hervorhebung der verkorksten Gesellschaft der damaligen Zeit

Szene 27 „ Der Idiot. Das Kind. Woyzeck“

Woyzeck befindet sich bei seinem Sohn

  • Woyzeck befindet sich bei seinem und dem Narren Karl
  • Woyzeck ist nass, da Karl des öfteren betont, dass er ins Wasser gefallen sei
  • Bei dem Versuch seinen Sohn, welcher auf Karls Schoß sitzt, zu streicheln, dreht sich dieser weg und beginnt zu schreien → aus Verzweiflung verspricht Woyzeck ihm Lebkuchen zu kaufen → sein Sohn will auch dies nicht
  • Woyzeck gibt Karl das Geld dafür, welcher nun mit Christian davon läuft → Woyzeck sorgt sich um seinen Sohn und wird sich seines verkümmerten Lebens bewusst
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