Klimawandel - Wer noch ins Flugzeug steigt, ist ein Klimasünder (Sachtextanalyse)

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Referat

Sachtextanalye „Wer noch ins Flugzeug steigt, ist ein Klimasünder“ (von Kathrin Weßling)

„Wer noch ins Flugzeug steigt, ist ein Klimasünder“ von Kathrin Weßling: Der Text ist auf Zeit.de momentan (11/2021) kostenfrei abrufbar.

Der Zeitungsartikel „Wer noch ins Flugzeug steigt, ist ein Klimasünder“ von Kathrin Weßling, welcher im Jahre 2019 veröffentlicht wurde, ist ein Aufruf an die Menschheit, mit der Bitte auf das Fliegen zu verzichten und auf Alternativen umzusteigen, um unser Klima und unsere Umwelt unterstützen zu können.

Zu Beginn des Kommentars verdeutlicht die Autorin die enorm großen Schäden, welche das Fliegen erzeugt. Trotz der luxuriösen Fortbewegungsmöglichkeit, appelliert Weßling an die Leser, dass das Fliegen in der Zukunft kein Alltag mehr sein sollte, sondern eine Ausnahme für einzelne, besondere Umstände.

Kathrin Weßling fokussiert sich in ihrer Aussage hauptsächlich darauf, der Menschheit zu zeigen, wie oft wir uns für die bequemere und einfachere Option entscheiden. Denn anstatt den Zug zu nehmen, meint Weßling, dass die meisten die luxuriösere Option des Fliegens wählen würden. Mithilfe vieler Zahlen und Fakten versucht Kathrin Weßling den Leser auf eine verständnisvolle, dennoch deutliche Art und Weise, von dem Ausmaß unserer schädlichen Handlungen zu überzeugen. Gleichzeitig betont die Autorin, wie dramatisch die Folgen unserer Taten auf das Klima und den Klimawandel sein können. Dabei geht die Autorin zu Beginn stark auf die positiven Aspekte und die Vorteile ein, welche uns das Fliegen bietet, entkräftet diese Argumente jedoch direkt wieder mit der Problematik des Klimawandels. Als Beispiel nennt Kathrin Weßling hier die Kurzstrecke München - Frankfurt und vergleicht die enorm großen Unterschiede, welche bei den jeweiligen Fortbewegungsmöglichkeiten eine Rolle spielen.

Während ein Passagier mit dem Flug nur etwa 60min für 305 km Luftlinie braucht, dauert dieselbe Strecke mit dem Zug mehr als 3 Stunden. Der CO₂-Verbrauch ist jedoch enorm unterschiedlich. Ein Flugzeug verbraucht 227,4 Kilogramm CO₂, ein Zugpassagier etwa 17 Kilogramm CO₂. Mit ähnlichen Beispielen unterstreicht die Autorin ihre Meinung nur ein weiteres Mal und verdeutlicht, dass dieses Problem eine Alltagssituation ist, für welche sich 65.000 Passagiere in Deutschland täglich entscheiden.

Im weiteren Abschnitt des Artikels geht die Autorin auf die eigenen Fehler ein, welche sie in den letzten Jahren begangen hat. Trotz des schlechten Gewissens und ganz vieler kleiner Eigenschaften und Veränderungen in unserem Leben, appelliert die Autorin, dass eine solche geringe Umstellung „nicht genug“ ist. Eine solche persönliche Aussage der Autorin wirkt sich sehr positiv auf den Leser aus. Denn eine solche Selbstreflexion der Autorin führt zu einer ähnlichen Auswirkung auf den Leser - wir fangen an, unsere Handlungen zu reflektieren.

Gleichzeitig befürwortet die Autorin eine bessere Aufklärung und ein ausführliches Bewusstsein der Menschen darüber, wie drastisch ihre Handlungen unsere Welt gefährden können. Dieser Argumentationsaufbau führt dazu, dass der Leser nicht nur überzeugt wird, sondern auch stark in die Position gesteuert wird, welcher dem Standpunkt der Autorin ähnelt.

Mithilfe einer ironischen und sarkastischen, gleichzeitig jedoch einer sehr einfach gestalteten Sprache, vermittelt Kathrin Weßling dem Leser, dass nicht alleine unsere Handlungen sich ändern müssen, sondern viel eher unsere persönliche Einstellung zu unseren Handlungen. Denn nur mit einer allgemein umgestalteten Einstellung, können wir bewirken, dass sich unser Klima verbessert.

Diese ironische Perspektive des Vergleichs zwischen dem Flug- und Bahnverkehr, spiegelt sich im gesamten Kommentar wider, wie zum Beispiel „am Bahnhof … ist es zugig und es stinkt und es stinkt manchmal und es ist sehr laut und chaotisch und irgendwas geht immer schief und das verdammte Gepäck muss man auch alleine schleppen …“. Gleichzeitig wird der Blick des Lesers auf den Flughafen sehr positiv, angenehm und luxuriös dargestellt. Doch die plötzliche Wendung der Argumentationsstruktur bringt den Leser zurück in die Realität.

Denn auch wenn der Flughafen eine Atmosphäre präsentiert, welche wir in dieser Form nirgendwo anders finden können, ist dieser Luxus gleichzeitig auch eine der größten Gefahren für unser Klima. Einen ähnlich sarkastischen Ton erzeugt die Nennung der „Veganerinnen, Müllvermeider und Ökostrombezieherinnen“ im Kontext des Fliegens und den zusammenhängenden, katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt. Diese Ironie soll den Leser überzeugen, dass das Problem viel tiefer liegt als nur das Fliegen. Das eigentliche Problem muss an den Wurzeln angegangen werden - wir müssen an uns selbst arbeiten. Diese Problematik formuliert die Autorin als „Einfach gesagt: Ein paar wenige Privilegierte fliegen das Klima kaputt“, selbst wenn dieser Ausdruck vielleicht harsch klingen könnte, da Kathrin Weßling nur eine winzige Gruppe anspricht, spricht sie gleichzeitig auch die Wahrheit aus.

Durch die Bequemlichkeit, die wir uns in den letzten Jahren mit dem Fliegen angeeignet haben, schaden wir der Umwelt. Die Ironie, welche die Autorin mithilfe von Begriffen wie „Instagram-Post“ und „Yoga-Retreat“ symbolisiert. Im Gegensatz zum ernsten Thema des Textes, steht jedoch die verwendete Sprache der Autorin, welche einen enormen Kontrast zueinander bilden. Ausdrücke wie „na ja“, „haha“, aber auch Wörter wie „verdammt“ geben den Anschein, als würde der Kommentar ein Gespräch und kein Text sein. Dies wiederum führt jedoch dazu, dass der Leser sich direkt angesprochen fühlt und dadurch noch stärker über seine eigenen Handlungen und Taten nachdenkt, anstatt weiterhin davon überzeugt zu sein, dass die anderen Schuld seien und nicht man selbst.

Beurteilung der Überzeugungskraft

Kathrin Weßling versucht mithilfe ihres Kommentars, dem Leser zu zeigen wie schädlich unsere Alltagshandlungen sind und wie wichtig es ist jetzt eine Lösung zu finden, da die Faulheit, die für uns schon Normalität geworden ist, die Oberhand gewinnt. Weßling versucht diese Problematik mithilfe von vielen Faktenbeispielen und Zahlen zu unterstreichen und ihre Meinung dadurch ausdrucksstärker zu gestalten.

Mithilfe der ironischen und sarkastischen Formulierungen erläutert sie ihre Meinung auf eine lustige aber dennoch ernste Art und Weise. Diese Argumentationsstruktur weicht von ähnlichen Kommentaren stark ab, führt jedoch zu einem enormen Erfolg. Denn eine solche verständliche Sprache leitet den Leser in eine Richtung, in welche der Verfasser den Leser führen möchte - eine psychische Manipulation. Dennoch ist es schwer Menschen zu überzeugen, sich von der Bequemlichkeit und der Faulheit loszulösen, um in der Zukunft den anstrengenderen Weg zu wählen. Mithilfe der vielen verständnisvollen Berichten der Autorin, in welchen Kathrin Weßling unterstreicht, dass sie selbst weiß, wie schlimm die Atmosphäre am Bahnhof im Vergleich zum Flughafen ist und dennoch zeigt sie im selben Moment auf, was sich hinter dem Luxus versteckt.

Hier stellt sie mehrere drastische Zahlen und Fakten vor, welche den Luxus wieder in den Hintergrund stellen.

Zusammenfassend finde ich daher, die gesamte Argumentationsstruktur sehr stark, da Kathrin Weßling die wichtigsten Argumente in den Vordergrund stellt, wenn dies nötig ist und sie erzeugt durch die Struktur bei den Lesern nicht nur ein schlechtes Gewissen, sondern führt auch zu einer gewissen Selbstreflexion über die eigenen Handlungen und Taten.

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