Sophie Scholl - die letzten Tage (War noch ein Film, 60 Jahre nach Kriegsende, notwendig?)

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Weiße Rose, Widerstand im Nationalsozialismus, Referat, Hausaufgabe, Sophie Scholl - die letzten Tage (War noch ein Film, 60 Jahre nach Kriegsende, notwendig?)
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„Sophie Scholl – Die letzten Tage“ – war noch ein Film, 60 Jahre nach Kriegsende, notwendig?

Thema: „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ – war noch ein Film, 60 Jahre nach Kriegsende, notwendig? Müssen wir uns heute immer noch mit Sophie Scholl beschäftigen?

Fakten zum Film

„Sophie Scholl – Die letzten Tage“ ist ein eindrucksvoller und emotionaler Film aus dem Jahr 2005, der die letzten Tage im Leben der jungen deutschen Widerstandskämpferin Sophie Scholl darstellt. Der Film beginnt im Jahr 1943 in München, inmitten des Zweiten Weltkriegs, und taucht tief in die Aktivitäten der Weißen Rose ein, einer Widerstandsgruppe, die sich gegen das Nazi-Regime aussprach. Sophie Scholl, gespielt von Julia Jentsch, wird als mutige und entschlossene junge Frau dargestellt, die zusammen mit ihrem Bruder Hans und anderen Mitgliedern der Gruppe Flugblätter verteilt, um die deutsche Bevölkerung über die Gräueltaten der Nazis aufzuklären und zum Widerstand aufzurufen. Der Film konzentriert sich insbesondere auf die Verhaftung, das Verhör und den Prozess von Sophie und ihrem Bruder, wobei er ein intensives Bild von Mut, Gewissenskonflikt und der brutalen Realität des Lebens unter einem tyrannischen Regime zeichnet.

War noch ein Film, 60 Jahre nach Kriegsende, notwendig?

Auch 60 Jahre nach ihrem Tod durch Gewaltanwendung gelten Sophie und Hans Scholl als Verkörperungen eines anderen, besseren Deutschlands – eines, das sich nicht angepasst und konform verhalten hat, sondern Widerstand geleistet hat gegen Unrecht und Tyrannenherrschaft. Sophie, Hans und die anderen Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ sind zwar nicht die Einzigen, die ihren Widerstand mit ihrem Leben bezahlten, doch gerade Sophie hat sich tief ins Gedächtnis eingebrannt.

Sie steht für Zivilcourage, für Mut, für friedlichen Einsatz gegen Terror und Gewalt. Sie überzeugte durch Argumentationskunst und Lebensfreude und wurde wider Willen zur Märtyrerin. Sophie war keine geborene Heldin, sondern ein Mensch mit Empathie, einem Sinn für Gerechtigkeit und Würde. Sophie wollte das Ende der Nazi-Herrschaft herbeiführen und bezahlte dafür den ultimativen Preis – ihr Leben.

Die meisten kennen ihre Geschichte, doch ist ein weiterer Film über sie wirklich notwendig? Der Zweite Weltkrieg ist immerhin schon seit sechs Jahrzehnten beendet. Ist es erforderlich, dass die Deutschen ständig mit ihrer dunklen Vergangenheit konfrontiert werden?

Es existieren bereits zahlreiche Filme über den Zweiten Weltkrieg, aber diese wirken oft überholt und erreichen die neue Generation nicht mehr. Jede Zeit braucht ihre eigenen Darstellungen, und mit einem Abstand von 60 Jahren können wir die Ereignisse aus einer neuen Perspektive begreifen. Technische Fortschritte und neues Material, wie etwa neu geführte Interviews, ermöglichen uns einen zeitgemäßen Film zu schaffen. Daher ist es sinnvoll, sich der Thematik in einem neuen Film erneut zu widmen.

Dieser Film hebt sich ab, weil er sich ausschließlich auf die letzten sechs Tage im Leben von Sophie Scholl konzentriert. Filmbesucher erleben durch die Darstellung aus ihrer Perspektive ihre Empfindungen und Taten sehr genau und mitreißend. Besonders die Jugend soll damit angesprochen werden, damit sie die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht einer 21-jährigen Frau, die mittendrin steckte, nachvollziehen können.

Auf die Frage, was ein Jugendlicher über den Zweiten Weltkrieg berichten könne, reagierte dieser genervt: „Warum wollen alle über den Zweiten Weltkrieg sprechen? Kann man die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen?“ Und was hält er vom Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“? „Ich habe den Film nicht gesehen und das habe ich auch nicht vor. Es wird schon so viel darüber gesprochen, besonders in der Schule. Es gibt so viele Filme darüber. Es ist langsam langweilig.“

Diese Meinung ist erschreckend. Begriffe wie Diktatur, Krieg, Leid, Vernichtungsstrategien und Tod sind auch im Jahr 2005 bedauerlicherweise noch immer aktuell; man denke nur an den Irak. Heutzutage sind Menschen wie Sophie Scholl genauso notwendig wie vor 60 Jahren – Menschen, die widerstehen, die Zivilcourage zeigen. Angesichts der Tatsache, dass die Medien voll von Kriegsberichterstattung sind, muss sich der befragte Jugendliche dieser Themen bewusst sein. Warum also erachtet er sie als Vergangenheit? Verdrängt er? Fühlt er sich nicht betroffen? Das kann sich schnell ändern.

Vor allem Menschen mit dieser Einstellung müssen mit der Thematik konfrontiert werden, und genau aus diesem Grund muss dieser Film gezeigt werden. „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ kann als Hinweis auf gegenwärtige Gegebenheiten gedeutet werden, möglicherweise als „ein weiteres Projekt zu diesem Thema“. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, Sophie Scholl als ein Vorbild zu betrachten, was durchaus beabsichtigt sein sollte.

Dieser Film verfolgt nicht das Ziel, eine Geschichtslektion zu erteilen. Vielmehr ist es sein Anliegen, sowohl Informationen als auch insbesondere Emotionen zu vermitteln. Der Film präsentiert uns eine Figur, mit der wir uns identifizieren können. Er führt uns zwar die Vergangenheit vor Augen, richtet sich dabei jedoch ebenso bedeutend an die Zukunft. Es ist wesentlich, dass wir das Thema nicht aus dem Blick verlieren oder dessen Bedeutung herunterspielen.

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