Stadtmodell - Lateinamerikanisches Stadtmodell

Schlagwörter:
Probleme lateinamerikanischer Großstädte, Buenos Aires, Argentinien, Rio de Janeiro, Brasilien, Havana, Kuba, Referat, Hausaufgabe, Stadtmodell - Lateinamerikanisches Stadtmodell
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Referat

Lateinamerikanisches Stadtmodell

Gliederung / Inhalt

  1. Definition Stadtmodell
  2. Vorkoloniale Zeit
  3. Kolonialzeit
  4. Spanische Kolonialstadt
  5. Wandel der Stadt seit dem 19. Jahrhundert
  6. Randstädtische Marginalsiedlungen
  7. Innerstädtische Marginalsiedlungen
  8. Probleme lateinamerikanischer Großstädte

1. Definition Stadtmodell

  • Idealisierte & vereinfachte Darstellung der räumlichen, sozialen, wirtschaftlichen & kulturellen Gliederung einer Stadt in einer bestimmten Region für einen bestimmten historischen Zeitraum.

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2. Vorkoloniale Zeit

  • Vor Kolonialzeit bevölkerten Hochkulturen wie Azteken, Maya & Inka das heutige Lateinamerika
  • Großteil der Städte an West- & Ostküste angesiedelt und von Ureinwohner Mittel- & Südamerikas erbaut
  • Städte: religiöse Funktion & Machtzentren der damals herrschenden Hochkulturen
  • Im Zentrum: um Hauptplätze & Hauptwegachsen verteilt lagen Tempelanlagen, Pyramiden & Paläste, darum dann ungeordnet die Wohnstätten

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3. Kolonialzeit

  • Im 16. Jh. besiedelten spanische & portugiesische Siedler v.a. kontinentale Zentren der Länder
    • Gründung völlig neue Städte
    • Machtzentren der bisherigen Kulturen zerstört / überbaut
  • meisten Gründungen von 1520 bis 80 → um 1600 existierten schon ca. 200 Städte
    • viele davon sind Vorläufer der heutigen Metropolen

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4. Spanische Kolonialstadt

  • Oft dort gegründet, wo sich vorher Mittelpunkte der indianischen Hochkulturen befanden
    • bestehende Infrastruktur weiter nutzen (Zentrumskontinuität)

Bauliche Merkmale:

  • plaza mayor = öffentl. Platz & Mittelpunkt der Stadt
  • cuadras = Baublöcke, die sich in 4 gleich große Grundstücke unterteilen (solares)
  • schachbrettförmiger Grundriss
  • wichtigste Gebäude um plaza mayor
  • anschließende Quadrate mit Häusern der Oberschicht / Machtinhaber / Stadtgründer
  • danach „Patiohäuser“ der Mittelschicht
  • am äußersten Rand Hüttensiedlungen der Unterschicht, Indianer
  • Märkte, Gewerbe, Handwerk am Stadtrand
    • starkes Sozialgefälle vom Stadtkern zum Rand

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5. Wandel der Stadt seit dem 19. Jahrhundert

  • Strukturen aus Kolonialzeit blieben relativ lange weitgehend erhalten
  • erst Einsetzen der Industrialisierung & Miteinbeziehung in Weltwirtschaft Anfang des 19. Jh. führten zum Wandel
  • Ende des 19. Jh. lebte größter Teil der Bevölkerung auf Land
    • Verstädterungsgrad 1890 nur 10%
  • Durch Einzug der Industrialisierung
    • Nachfrage nach ungelernten Arbeitern stieg
    • zog Einwanderer aus Europa & Teile der Landbevölkerung an
      → starkes Bevölkerungs- & Städtewachstum

Verstädterungsphase (1840-1920)

  • Ausgangspunkt für Entwicklung v.a. Eisenbahnbau
    • Ansiedlung von Großhandel + erste Industrien entlang Eisenbahnlinien & Verkehrsachsen
  • Bildung innerstädtischer Elendsviertel
    • Arbeitswohnsiedlungen in Nähe des Gewerbes

Verstädterungsphase (1930-1950)

  • Abwanderung der Ober- & Mittelschicht von Zentrum in Peripherie
    • Entstehung von neuen Geschäftszentren
    • Gated Communities
  • Im innerstädtischen Bereich: Umwandlung ehem. Häuser der Oberschicht in Geschäftshäuser → City-Bildung
  • soziale Degradierung in City → Unterschicht bezog sanierungsbedürftige Altbauten der ehem. Ober- & Mittelschicht
    • innerstädtische Elendsviertel entstehen
  • Bau von Vierteln des sozialen Wohnungsbaus & Hüttenviertel in Peripherie → innerstädtische Wanderungen der Unterschicht

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6. Randstädtische Marginalsiedlungen

3 Hauptkategorien von Hüttenvierteln:

  1. legal
  2. semi-legal
  3. illegal

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7. Innerstädtische Marginalsiedlungen

Hüttenviertel:

  • Legale Hüttenviertel: kaum vorhanden, aufgrund hoher Bodenpreise & Mangel an geeigneter Fläche
  • Semi-illegale / illegale Hüttenviertel: meist auf Arealen, die für normale Bebauung ungeeignet sind
    • Viertel meist geduldet, allerdings immer Gefahr der gewaltsamen Vertreibung durch Militär & Polizei

Degradierte Wohnviertel:

  • Früher von ökonomisch besser gestellter Bevölkerungsgruppe bewohnt
    • Durch Zuwanderung Erhöhung der Bevölkerungsdichte & & Rückgang der Wohnqualität
    • Massenquartiere für Arbeiter (conventillos)
    • Bevölkerungsanteil in Marginalsiedlungen sehr hoch
    • in lateinamerikanischen Großstädten extremes Ungleichgewicht der Wohnverhältnisse

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8. Probleme lateinamerikanischer Großstädte

Stadtökologisch:

  • große Infrastrukturprobleme, durch damals hohe Binnenwanderung
  • sehr hohe Luftschadstoffkonzentration
  • unzureichende Kläreinrichtungen ↔ Trinkwasserqualität
  • unzureichende Müllentsorgung

Elendsviertel:

  • schlechte hygienische Bedingungen
  • Menschen auf engstem Raum
  • Kriminalität

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